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Martin Hin­ter­egger / Havard Nord­tveit
An däm­li­chen Eigen­toren ist die Bun­des­li­ga­ge­schichte nicht eben arm. Nun dürften sich Martin Hin­ter­egger und Har­vard Nord­tveit in die Riege der Piplicas und Winklho­fers gesellen, mit ihrem Bil­lardtor gegen Schalke, das so däm­lich war, dass man zur Stumm­film­technik zurück­kehren sollte, um es adäquat zu ver­filmen. Einen Quer­pass von Leroy Sané kickte Hin­ter­egger ans Bein von Nord­tveit, von wo aus der Ball zurück an Hin­ter­eg­gers Picke und schließ­lich ins Tor sprang. Ein Dop­pel­pass, so kurios und unter­haltsam, dass die AfD ihr Par­tei­pro­gramm jetzt doch noch einmal über­ar­beiten möchte.

Glad­bachs Offen­sive
Slap­sticktor hin oder her, die Glad­ba­cher hätten dieses Spiel nie­mals ver­lieren dürfen, schließ­lich waren sie derart über­legen, dass die Tor­schuss­sta­tistik irgend­wann nur noch LOL“ anzeigte. Satte 22 Mal schoss die Borussia aufs Tor. Um ähn­lich viel zu ver­bal­lern, muss man schon Eike Immel sein. Aber gut, es gibt eben so Tage. Wahr­schein­lich hätten die Glad­ba­cher an diesem Tag sämt­liche mög­li­chen Lot­to­zah­len­kom­bi­na­tionen tippen können, irgendwie hätten sie es zustande gebracht, trotzdem nicht zu gewinnen.

Max Kruse
Wenn wir mal groß sind, möchten wir Max Kruse sein. Der Mann fährt nicht nur ein Auto in unserem aller­liebsten Kleidungs‑, Bett­wä­sche- und Tapeten-Design: Camou­flage. Nein, er spielt auch noch toll Fuß­ball, ernährt sich – glaubt man dem Bou­le­vard – haupt­säch­lich per Scho­ko­brunnen, ver­gisst mor­gens um sechs Scheine im Wert von Islands Brut­to­in­lands­pro­dukts im Taxi, als wären sie ein Regen­schirm und fei­erte nun seinen Geburtstag in einem Ber­liner Club, wo eine auf­dring­li­chen Dame so viele Fotos von ihm machte, dass Kruse ihr das Handy weg­nahm, um die Bilder zu löschen. Klingt soweit super, oder? Und obwohl Kruse der wohl ein­zige Kicker ist, der das unsäg­liche und auf zahl­lose Fuß­bal­ler­un­ter­arme täto­wierte Träume nicht dein Leben, son­dern lebe deinen Traum“ ent­schlossen mit Leben füllt, soll er nun abge­straft werden. Gar der Raus­wurf droht, heißt es. Mal im Ernst: Das finden wir leicht über­zogen.

Änis Ben-Hatira
Match­winner im Abstiegs­krimi zwi­schen Ein­tracht Frank­furt und Han­nover 96 war – außer sämt­li­chen Maso­chisten, für die das Spiel ein 90-minü­tiges Aphro­di­siakum gewesen sein dürfte – Änis Ben-Hatira. Aus schier unmög­li­chem Winkel traf Frank­furts Neu­zu­gang zum Sieg­treffer, wobei aller­dings gesagt werden muss, dass dem Tor eine Abseits­stel­lung von Vor­la­gen­geber Stefan Aigner vor­aus­ge­gangen war. Ben-Hatira hatte im Fort­lauf des Spieles noch zwei Groß­chancen, die er aller­dings kläg­lich vergab. Viel­leicht sollte er sich das Tor in Zukunft ein­fach als Mit­chell Wei­sers Gesicht vor­stellen?

Markus Merk
Für irri­tierte Blicke sorgte nach der Partie in Frank­furt Markus Merk. Dieser kom­men­tierte eine elf­me­ter­wür­dige Szene näm­lich mit dem Hin­weis, dass sich nie­mand der Han­no­ve­raner beim Schieds­richter beschwert habe, was bedenk­lich sei. Das ist gleich dop­pelt eigen­artig, denn a) war Merk einst selbst Schieds­richter und b) auch noch einer, der so oft Gelb zeigte, dass man ver­sucht war zu denken, er habe eine Toaster in der Brust­ta­sche. Nun zu bedauern, dass die Spieler nicht oft und heftig genug beim Schiri pro­tes­tieren, wäre so, als würde sich ein Stürmer beschweren, dass er zu selten rus­tikal von den Beinen gegrätscht wird. Oder als würde sich Lothar Mat­thäus beschweren, dass zu wenig Witze über Fuß­baller gemacht werden. Apropos: zurück zu unserem Kern­ge­schäft.

Thomas Schaaf
Natür­lich soll die Posse um Markus Merk nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass Han­nover 96 am Samstag derart schlecht Fuß­ball spielte, dass dem Ball zeit­weise Tränen der Wut aus dem Ventil flossen. Unter Thomas Schaaf hat 96 nun zehn von elf Spielen ver­loren, mit einer derart beschis­senen Bilanz könnte er eigent­lich nach der Saison bei den Lehman Brot­hers anfangen. Gerüch­te­weise soll aber auch Tas­mania Berlin bereits ein Angebot für Schaaf vor­be­reiten. Als Erb­ver­walter.

Papy Dji­lo­bodji
Wir mögen Papy Dji­lo­bodji. Nicht nur, weil es sich gut anfühlt, end­lich wieder einen Grund zu haben, Papi“ zu sagen, seit unserer Ziga­retten holen ging. Son­dern auch, weil Dji­lo­bodji einer jener geg­ner­ab­räu­menden Defen­siv­trak­toren ist, die man im Abstiegs­kampf eben braucht und die bei uns per se schon einen Stein im Brett haben, ganz ein­fach weil wir sie bewun­dern und zugleich Angst vor ihnen haben. Gegen Mainz machte Dji­lo­bodji nun auf sich auf­merksam, indem er seinem Gegen­spieler Paulo de Blasis die Kopf-ab-Geste zeigte, als sich dieser im Sech­zehner fallen ließ. Und was in der 11FREUNDE-Redak­tion eine völlig übliche Ant­wort­sgeste auf die Frage Kannst du bitte Kopf­hörer auf­setzen, wenn du bei der Arbeit Pur hören möch­test?“ oder Kann ich das letzte Stück Kuchen haben?“ wäre, ist in der hys­te­ri­schen Bun­des­liga natür­lich ein will­kom­mener Anlass, um sich gebüh­rend auf­zu­regen. Viel schlimmer als Dji­lo­bodjis Geste war indes Thomas Eichins Erklä­rungs­ver­such. Das sei eine emo­tio­nale Sache, er ist ein afri­ka­ni­scher Typ“, so der Bremer Manager, wahr­schein­lich bevor er sich auf seinen Phra­sen­dre­scher Marke Ste­reotyp setzte, um nach Hause in die Kli­schee-Allee zu fahren, viel­leicht irgendwo in Süd­land, wo natür­lich alle tem­pe­ra­ment­voll und undis­zi­pli­niert sind. Oder so. Wie dem auch sei: Gegen Dji­lo­bodji ermit­telt nun der DFB. Für den Fall einer Ver­ur­tei­lung hätten wir ein paar ganz und gar inter­na­tio­nale Gesten in petto, die Dji­lo­bodji als Ant­wort zupass kommen könnten.

Marco Bode / Claudio Pizarro
Ach, früher war alles besser. Die Meis­ter­schaft unbe­re­chenbar, leckeres Ractiv noch Teil einer aus­ge­wo­genen Sport­ler­ernäh­rung und die Liga eine ein­zige Schnauz­pa­rade. Des­wegen ist es irgendwie schade, dass nun Marco Bode nicht mehr allei­niger Rekord­tor­schütze des SV Werder Bremen ist. Und den­noch ist es irgendwie auch schön, denn schließ­lich ist kein gerin­gerer als Claudio Pizarro mit Marco Bode gleich­ge­zogen, und Pizarro ent­stammt ja eben­falls noch einer Zeit, in der die Tri­ko­te­vo­lu­tion gerade erst die Baum­woll­phase hinter sich gelassen hatte und man sich ohne gepflegten Vokuhila im Ver­eins­heim blöde Sprüche anhören musste. Nun stehen beide gemeinsam an der Spitze der Werder-Tor­schüt­zen­liste. Wenn sich Pizarro jetzt noch einen Vokuhila stehen lässt und Ractiv zurück auf den Markt bringt, ist die Fuß­ball­welt wieder in Ord­nung. Viel­leicht.

Die TSG Hof­fen­heim
Weil heute, wie ihr sicher wisst, Welttag der Poesie ist, hier ein kleines Gedicht über den Auf­schwung der TSG Hof­fen­heim:
Rosen sind rot,
Veil­chen sind blau,
Hof­fen­heim hält die Liga,
inter­es­siert keine Sau.