In der neuen 11FREUNDE-Ausgabe (ab morgen im Handel) blicken wir zurück auf die 20-monatige Leidenszeit von Holger Badstuber. Nun hat sich der Verteidiger des FC Bayern kurz vor Hefterscheinen erneut verletzt. Nach seiner OP bringt uns der Profi auf den neuesten Stand.
Holger Badstuber, gut 20 Monate laborierten Sie an einem Kreuzbandriss. Nun haben Sie sich im Spiel gegen den VfB Stuttgart einen Muskelsehnenriss im linken Oberschenkel zugezogen. Ganz generell: Wie geht es Ihnen?
Soweit ganz gut. Natürlich ist die neue Verletzung mehr als ärgerlich, gerade da ich mich wieder in die Mannschaft gespielt hatte und mit meinem Comeback sehr zufrieden war. Aber ich blicke nach vorne und werde wieder zurückkommen.
Wie waren die ersten Reaktionen von den Teamkollegen und aus dem Trainerstab, als Sie im Match gegen den VfB rausmussten?
Fast alle haben sehr schnell nachgefragt, was passiert ist. Aber genau sagen, was für eine Verletzung es ist, konnten wir natürlich nicht. Nach der endgültigen Diagnose habe ich dann sehr viel Zuspruch erfahren, was gut getan hat.
Nun fallen Sie wieder einige Zeit aus. Wie sehr schlägt Ihnen die erneute Verletzung – insbesondere nach der langen Pause – auf die Psyche?
Ich habe in den vergangenen 21 Monaten bewiesen, dass ich ein Kämpfer bin. Das will und werde ich mir wieder beweisen, damit ich stark zurückkomme. Für mich gibt es nur den Blick nach vorne.
Wie ist die Operation verlaufen?
Soweit gut – sie lief ohne Komplikationen ab.
Können Sie schon absehen, wie lange Sie ausfallen?
Ich möchte so schnell wie möglich zurückkommen. Und das topfit. Wie lange dies exakt dauert, kann ich nicht sagen. Ich werde Geduld haben müssen.
Welche Rehamaßnahmen stehen an?
Wir werden gemeinsam mit den Ärzten und Physiotherapeuten einen Plan aufstellen. Wie genau dieser aussieht kann ich aktuell noch nicht sagen.
Wovor graut Ihnen in den nächsten Wochen am meisten. Oder anders gefragt: Was ist das Schlimmste am Verletztsein?
Es ist die Zeit ohne die Mannschaft. Natürlich ist man von Physios und Ärzten umgeben, aber das ist einfach nicht das Gleiche.
Holger Badstuber, was ist für Sie Glück?
Glück ist ein kurzzeitiger Zustand, aber nicht das Wichtigste der Welt.
Was ist wichtiger als Glück?
Das Gefühl, Glück empfinden zu können. Und das kann ich – trotz der erneuten Verletzung – besser als vor meinem Kreuzbandriss.
Warum?
Weil ich vieles noch mehr schätzen kann. Weil ich Vertraute hinzugewonnen habe. Weil ich als Persönlichkeit gereift bin – und mich zurück in die Mannschaft gekämpft habe.
Haben Sie nach der erneuten Verletzung im Spiel gegen den VfB Stuttgart nicht gerade deshalb gedacht: Warum habe ich immer so ein Pech?
Nein. Als Leistungs- und Profisportler gibt es immer ein gewisses Verletzungsrisiko. Es kann – leider – jeden treffen. Ich mache mir daher dazu keine Gedanken, das würde mich nur belasten.