Mit Gianluigi Buffon beendet der letzte italienische Weltmeister von 2006 seine Karriere. Seine Teamkollegen von damals haben teils alternative Lebenswege eingeschlagen. Von Männdermodels bis hin zu Mafiagehilfen.
Er beißt auf Gold, seine Gegner bissen auf Granit: Im Turnierverlauf schaffte es kein einziger gegnerischer Spieler, den Torwart aus dem Spiel heraus zu überwinden.
Daniele de Rossi
War mit schlanken 23 Jahre der Jungspund im Kader des Weltmeisters. Nach kurzem Intermezzo bei den Boca Juniors beendete die Roma-Legende im Januar 2020 seine Karriere und machte Kollege Buffon somit zum „Last Man standing“.
Marco Amelia
Wechselte nach dem Gewinn des WM-Titels für einige Jahre auf die Bank des AC Milan und tingelte im Anschluss daran durch die Ligen Italiens. Heute hält sich Amelia mit einem Job als Unterwäschemodel über Wasser – vielleicht.
Angelo Peruzzi
Gewann mit Juventus einst die Champions League und war neben seinen katzenhaften Reflexen auch für seine Liebe zur italienischen Küche bekannt. 2007 beendete er seine Karriere und arbeitet heute als Teamkoordinator bei Lazio Rom.
Andrea Barzagli
Wechselte nur zwei Jahre nach dem Triumph seiner Karriere in die Autostadt, um sich von Quälix Magath ausgerechnet auf dem „Mount Magath§ auf den Boden der Tatsachen zurückholen zu lassen. Nachdem er sich aus den Fängen Magaths befreit hatte, reifte der Italiener im Herbst seiner Karriere bei Juventus Turin zum Weltklasse-Innenverteidiger und wurde acht (!) Mal italienischer Meister.
Cristian Zaccardo
War kongenialer Partner Barzaglis, der ihm aus lauter Mitleid über sein Engagement in der Autostadt einfach folgte. Und siehe da: Nach dem WM-Titel gewannen die beiden italienischen Abwehrrecken gleich auch die Deutsche Meisterschaft 2009.
Fabio Cannavaro
Während der Weltmeisterschaft spielte der 1,76 kleine Innenverteidiger groß auf und erhielt unter anderem auch dafür wenig später den Ballon d´Or. Zuletzt war Cannavaro Trainer von Benevento Calcio.
Alessandro Nesta
Der schönste Mann in Italiens WM-Kader und kongeniale Partner Cannavaros verletzte sich im Spiel gegen die Tschechen rund um Pavel Nedved und kam so auf lediglich drei Einsätze im Turnier.
Marco Materazzi
Trug sich als Nutznießer Nestas Verletzung nicht nur mit seinem wuchtigen Kopfballtor im Finale zum Titelgewinn der Italiener bei, sondern sorgte mit ein paar unschönen Worten auch dafür, dass der große „Zizou“ völlig die Nerven verlor. Heute lässt sich Materazzi dafür abfeiern – kann man machen, muss man aber nicht.
Massimo Oddo
Entpuppte sich als stiller Beobachter (ein Einsatz) des ganzen Wahnsinns. Gut also, dass sich der Mann eigens einen italienischen Klappstuhl für seinen Aufenthalt bei der Fußball-Weltmeisterschaft mitgebracht hatte.
Gianluca Zambrotta
Die wenigen Einsätze lagen der Entschlossenheit eines Mannes zugrunde, der auf diesem Bild Florent Malouda mit einem gezielten Wing-Chun-Schlag in ungeahnte Höhen katapultiert. Bis 2021 war Zambrotta Co-Trainer bei Jiangsu Suning.
Fabio Grosso
Sorgte für eine Szene, die sich in das Hirn jedes Fans eingebrannt haben dürfte, der es bei der WM mit Deutschland hielt. Nach Karriereende 2012 versuchte sich der ehemalige Linksverteidiger zuletzt als Trainer bei Frosinone Calcio.
Simone Barone
Der Mann im Bildmittelpunkt überzeugte nicht nur durch kindliche Freude über den WM-Sieg, sondern hat auch noch einen herrlich klangvollen Namen.
Mauro Camoranesi
Auf dem Klappstuhl Oddos sitzend machten sich eifrige Teamkollegen an das Haupthaar des Dauerbrenners. Heute ist der kleine Italiener Trainer auf Malta.
Simone Perrotta
Beendete 2013 nach neunnjährigem Engagement bei der AS Roma seine Karriere und lässt es sich seitdem wahrscheinlich an den Stränden Italiens gut gehen.
Andrea Pirlo
Kommen wir zu den Künstlern: Einer davon trug nicht nur die schönste italienischer Locke, sondern machte sich im Anschluss auch als Stilikone einen Namen. In der darauf folgenden Saison gewann der Mittelfeld-Stratege mit dem AC Milan die Champions League, um im Trikot von New York City 2018 schließlich seine Karriere zu beenden.
Francesco Totti
Sorgte an der Seite Pirlos für die spielerischen Highlights in Italiens Mittelfeld und machte auch nach Schlusspfiff eine gute Figur. Italiens Top-Scorer des Turniers beendete 2017 bei der AS Roma seine Laufbahn.
Gennaro Gattuso
Doch was wäre eine Mannschaft ohne einen eklig aggressiven Zweikämpfer? Richtig, erfolglos. „Rino“ sorgte dafür, dass Menschen wie Zinedine Zidane nicht mal alleine auf die Toilette gehen konnten. Zuletzt war er Trainer beim FC Valencia.
Luca Toni
War nicht nur der Top-Torschütze (ebenso wie Materazzi zwei Tore) der italienischen Auswahl, sondern auch ein echter Gesichts-Akrobat. Der Ohren-schraubende Luca Toni entzückte in den Folgejahren die Bundesliga und ist heute unverzichtbar beim bayerischen Legenden-Spalier am letzten Spieltag.
Vincenzo Iaquinta (rechts)
Ging es nach dem Karriereende 2013 etwas weniger entspannt an. 2018 wurde der ehemalige Juve-Stürmer zu einer zweijährigen Haftstrafe wegen Waffenbesitzes und Zugehörigkeit zur Mafia verurteilt. Vater Iaquinta musste sogar eine 19-jährige Haftstrafe antreten.
Alberto Gilardino
Traf trotz einiger vergebener Großchancen dann doch immerhin ein Mal. 2018 setzte er dem ganzen Spuk ein Ende und ist heute Trainer in italiens 3. Liga.
Alessandro del Piero
Einer aus der Kategorie „Schlawiner“ und wohl einer der begnadetsten Offensivspieler seines Landes. Nach gewonnenem WM-Titel ging es für Stürmer erst einmal gemeinsam mit Camoranesi und Buffon in die zweite italienische Liga, ehe er in Australien und Indien noch einmal das nötige Kleingeld einsammeln ging.
Filippo Inzaghi
War noch mehr Schlawiner als Alessandro del Piero, dafür aber weniger technisch beschlagen und doch ähnlich erfolgreich.