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Die Auf­re­gung war groß, als ver­gan­gene Woche eine Rauch­bombe in der Umklei­de­ka­bine des Cobham Trai­nings­ge­ländes vom FC Chelsea hoch­ging. Erst nach einer Stunde und einem Feu­er­wehr­ein­satz konnte man die Räume wieder betreten. Bei den Übel­tä­tern han­delte es sich um Jacob Mellis und Billy Clif­ford, zwei junge Talente aus der Reserve-Mann­schaft. Mellis war immerhin schon in der Cham­pions League für den Pre­mier-League-Klub auf­ge­laufen. Ihnen hilft auch nicht, dass sie die Rauch­bombe ver­mut­lich nur als Über­bleibsel eines Paint­ball-Nach­mit­tags dabei hatten. Die beiden wurden vor­über­ge­hend sus­pen­diert, ihnen droht die Ent­las­sung. Und viel­leicht ja auch ein neuer Spitz­name. Wie wäre es mit Dumm und Dümmer“?
Ange­sichts eines umfang­rei­chen Kata­logs von Straf­maß­nahmen grenzt es schon an ein Wunder, vor die Tür gesetzt zu werden. Manche haben es trotzdem geschafft: Unsere Top Ten der Spieler-Raus­würfe!

1. Stig Töf­ting
Der Spieler mit den Hells-Angels-Freunden kam nicht zum ersten Mal mit dem Gesetz in Kon­flikt, als er 2004 bei Aarhus GF einem Mit­spieler zeigte, wo der Zie­gen­bock den Honig schleckt. Schon 2002, als er mit dem WM-Kader Däne­marks zum Essen in ein Restau­rant ein­ge­kehrt war, hatte er dem Bar­mann eine spon­tane Kopf­nuss ver­passt. Sein Kom­mentar zu dem Vor­fall: Ich finde nicht, dass ich leicht zu pro­vo­zieren bin.“ Aarhus GF warf den bul­ligen Däne nach der Prü­gelei in der Win­ter­pause 2004/2005 übri­gens raus.

2. Rudi Kargus
Der 1. FC Nürn­berg war gerade abge­stiegen und drohte auch am Pro­jekt Wie­der­auf­stieg zu schei­tern, da rebel­lierten im Herbst 1984 sechs Spieler gegen den dama­ligen Trainer Heinz Höher, der ange­sichts gewöh­nungs­be­dürf­tiger Lauf­ein­heiten auf Teer und Straf­trai­ning um sieben Uhr mor­gens nicht son­der­lich beliebt war. Auch Ex-Natio­nal­tor­wart Rudi Kargus ver­wei­gerte das Trai­ning. Doch nicht der Trainer flog, son­dern Kargus und seine Mit­täter“.

3. Kevin Schö­ne­berg und Björn Lin­de­mann
Die beiden Osna­brü­cker Profis wollten nach der 0:4‑Niederlage gegen Hertha BSC im April 2011 ver­mut­lich ihren Frust betrinken und erschienen am nächsten Tag ver­spätet und alko­ho­li­siert zum Trai­ning. Die Bestra­fung fiel hart aus: Frist­lose Ent­las­sung! Trainer Heiko Flott­mann: Wir sind uns einig, dras­ti­sches Fehl­ver­halten auch ent­spre­chend kon­se­quent zu bestrafen.“ 

4. Theyab Awana Al Musabi
Eigent­lich passt diese Geschichte gar nicht hier rein, sie ist aber zu spek­ta­kulär, um nicht erzählt zu werden: Theyab Awana Al Musbai drohte im Juli 2011 der Raus­wurf aus der Natio­nal­mann­schaft der Ver­ei­nigten Ara­bi­schen Emi­rate, nachdem er im Län­der­spiel gegen Libanon beim Stand von 5:2 einen Elf­meter zum 6:2 ver­wan­delt hatte. Das allein wäre halb so schlimm gewesen, doch schoss er diesen Straf­stoß mit der Hacke, was den Team­ma­nager wütend machte. Die Aktion war dem Gegner gegen­über respektlos, so etwas können wir nicht akzep­tieren“, so Esmaeel Rashed. Awana ver­passte den Raus­wurf nur knapp, ver­starb aber leider kurze Zeit später bei einem Auto­un­fall. 

5. Süleyman Koc

Im Früh­jahr wurde das auf­stre­bende Talent des SV Babels­berg 03 zusammen mit seinem Bruder und Freunden aus dem Kiez wegen Teil­nahme an ins­ge­samt sechs Über­fällen auf Ber­liner Casinos fest­ge­nommen. Der Junge sei ein Typ netter Schwie­ger­sohn“ gewesen, sagte der Trainer des Ber­liner Vor­stadt­clubs, Dietmar Demuth und emp­fahl, auf­ge­staute Aggres­sionen lieber auf dem Platz zu ent­laden. Dann ent­ließ er den Stürmer.

6. Yacine Abde­ss­adki

Auch nett: Fuß­baller Abde­ss­adki soll am 10. Dezember 2011 Anti-Haar­aus­fall-Shampoo im Wert von 75 Euro aus einem Hotel sti­bitzt haben. Der SC Frei­burg feu­erte Abde­ss­adki, musste die Vor­würfe später aber zurück­nehmen. Ver­eins­kol­lege Garra Dem­bélé hatte die Pro­dukte bestellt und seinem Mit­spieler ein Fläsch­chen abge­geben. Bei der Ver­trags­auf­lö­sung blieb es, immerhin bekam Abde­ss­adki eine sech­stel­lige Abfin­dung als Schmer­zens­geld über­wiesen. Doch sein Anwalt Werner Schurig muss nach­ar­beiten: Ich sehe die Not­wen­dig­keit, Herrn Abde­ss­adkis Ehre wie­der­her­zu­stellen.“ 

7. Jorge Mos­quera

Im Sep­tember 2011 kün­digte der SC Pader­born seinen Spieler, nachdem dieser in einer Disco gegen­über einem anderen Gast offenbar hand­greif­lich geworden war. Das ist eine unan­ge­nehme Sache“, sagte Mos­queras Berater Murat Lok­urlu. Später wider­rief der Verein die Kün­di­gung ohne Begrün­dung. Und wir bleiben zurück und staunen. 

8. Alle Spieler von Uni­ver­sidad Cesar Val­lejo…

… mussten den perua­ni­schen Erst­li­gisten ver­lassen, nachdem sie in einen Streik wegen aus­blei­bender Gehalts­zah­lungen getreten waren. Die Ver­eins­füh­rung ent­ließ den Kader und besorgte sich einen neuen: Alle ent­las­senen Spieler von Liga-Kon­kur­rent Depor­tivo San Martin wech­selten das Lager, nachdem sich dieser in der Woche zuvor auf­grund des liga­weiten Streiks aus der Liga zurück­ge­zogen hatte.

9. Mau­rizio Gau­dino

Wirk­lich undankbar, diese Ein­tracht. 1994 hatte Trainer Jupp Heyn­ckes mit Gau­dino und Anthony Yeboah zwei Leis­tungs­träger wegen angeb­li­cher Arbeits­ver­wei­ge­rung sus­pen­diert. Gau­dino erklärte 2004 im Inter­view mit dem Spiegel“, dass der Trainer ihn nach Hause geschickt und dann behauptet habe, er sei nicht gekommen. Der Heyn­ckes hat mich benutzt oder benutzen wollen. Warum weiß ich nicht, ich habe diesem Men­schen nie etwas getan.“, so Gau­dino. Der Sus­pen­die­rung folgte die Aus­leihe an Man­chester City und so die Ver­ban­nung aus dem Kader der Ein­tracht.

10. Urs Gün­ten­sperger

Vom Helden zum Deppen: 1997/98 stieg Gün­ten­sperger mit Ein­tracht Frank­furt in die Bun­des­liga auf, in der er selbst jedoch nicht mehr zum Zuge kam. Wäh­rend der Sai­son­vor­be­rei­tung saß der Stürmer wegen eines Ver­kehrs­de­likts in der Schweiz in Haft und erhielt dort die Kün­di­gung seines Arbeit­ge­bers. Meine Frau brachte mir den Blauen Brief“, erin­nerte sich Gün­ten­sperger.