Schockschwerenot! Markus Gisdol hat sich die Haare schneiden lassen!!! Wir trauern. Und nehmen Abschied von der schönsten Frisur der Bundesliga. Schnüff.
Heute Morgen sind wir ohne Sorgen aufgewacht. Alles war (für 2020-Verhältnisse) in Ordnung. Die Welt im Gleichgewicht. Ailton ein bisschen dick, Kalle Rummenigge ein bisschen sehr unsympathisch, Bruno Labbadia der schönste Mann der Erde. Und Markus Gisdol trug die bombensicherste Gel-Frisur aller Zeiten (oder war es doch Spray?). Ein Tolle gewordenes Zeugnis seiner Unverwüstlichkeit. Ein Zeichen der Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten. Dachten wir. Dann haben wir dieses Bild gesehen.…
Seitdem sitzen wir in einem unförmigen Schlafanzug und mit einem Eimer Schokoladen-Eis auf der Couch, hören Madonna („The Power of Goodbye“) oder Cher („Strong enough“), schauen verträumt-verheult-traurig aus dem Fenster, denken an früher und zermartern uns den Kopf: War Markus in all den Jahren überhaupt glücklich?
Unser Gesicht, als wir den neuen Haarschnitt von Markus Gisdol gesehen haben.
Nicht falsch verstehen. Die neue Frisur steht ihm sehr gut. Und wir haben auch nichts gegen freie Ohren. Es ist nur.… also wir finden halt, dass.… ähm naja, die alte Frisur war nun mal.… ach, vergesst es einfach.
Beziehungsweise: Vergesst es nicht! Die alte Frisur war großartig. Sie saß immer. Sie schütze Gisdol beim Fahrradfahren. Sie roch bestimmt lecker, nach Kokos etwa oder nach Moschus, wer weiß. Sie begleitete ihn und uns durch Schalke und Hoffenheim, durch Hamburg und Köln, durch dick und dünn, in guten und in schlechten Zeiten. Nun ist sie nicht mehr. Zeit, gemeinsam Abschied zu nehmen.
Schon die Cappy fanden wir einigermaßen frech…
Oder die Wollmütze. Aber damals wussten wir immerhin: Unter dem Stoff, da gibt es etwas, auf das wir uns freuen können, ein Gesamtkunstwerk aus Volumen, Spray und Attitüde, die beste Frisur des Landes, die Haarheit und nichts als die Haarheit, kurz gesagt: richtig heiße Haare. Schnüff!
„Markus, wie viel Zeit bleibt uns noch mit deiner Frisur?“
„Minus ein Tag“
„Was?“
„Was?“
Ein beeindruckendes Naturschauspiel: Der beste Haarschnitt aller Zeiten in freier Wildbahn, auf der Jagd nach Komplimenten. Sieht super aus, Markus!
Ein junger Gisdol zeigt es an: Die Nummer Eins im Salon ist er.
Was die wenigsten Menschen wissen: Wieviel Zeit die Frisur morgens im Bad in Anspruch nahm. Mehrere Liter Geheimmixtur, mindestens zwei Assistenten, komplizierte Verrenkungen, um den besten Geheimmixtur-Einfallswinkel zu ermöglichen. Die Frisur war mehr als ein Accessoire. Sie war harte Arbeit.
Einmal im Leben mit Jann-Fiete Arp tauschen. Am besten in genau diesem Moment. Das wär’s.
Kein Sturm der Welt konnte der Frisur etwas anhaben (außer der da, Windstärke 87)…
…, keine noch so malerische Landschaft die Blicke von ihr ablenken…
…, kein Kostüm der Welt konnte sie verunstalten.
Wobei die Frage erlaubt sein muss: Warum zum Geier ist Markus Gisdol dieses Jahr nicht als Harry Potter gegangen? Wusste er etwa schon, was im Sommer mit seiner Frisur passieren würde?
Ist das noch Vorfreude? Oder schon zynisch?
Wie auch immer. Jedes Ende ist ein Anfang, das Alte macht dem Neuen Platz, wir trauern nicht mehr, wir sind dankbar für das Erlebte. Und wer weiß: Vielleicht lässt Gisdol ja wieder wachsen. Also mit Wachs. Oder zementieren. Also mit Zement. Und wenn nicht, wäre das auch ok. Es ist sein Kopf. Es sind seine Haare.