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Je nied­riger die Spiel­klasse desto nied­riger die spie­le­ri­sche Klasse. Ganz ein­fach. Diese Defi­zite ver­sucht man wie­derum mit höherer Zwei­kampf­härte aus­zu­glei­chen. Das Ergebnis dieser Rech­nung ist Gebolze („Lang und schmutzig“) gepaart mit Tre­terei, ver­folgt von abso­luten Fuß­ball Basis­fans (hier in Hülsen) mit dem gefühlten Alter von Juppi Heesters.

Äußerst positiv hin­gegen ist das stets vor­züg­liche Cate­ring, wel­ches von Spie­ler­müt­tern über­nommen wird und aus selbst gebacknem Kuchen, Cafe, Brat­wurst, Schnaps & Bier besteht. Genau dieses Preis­güns­tige Sauf‑, Fress­ar­ran­ge­ment lässt die lang­same, öde Kickerei der untersten Spiel­klassen Deutsch­lands zum Sonn­täg­li­chen Tages­hö­he­punkt (nach dem Kir­chen­be­such) für die Dorf­ba­gage auf­steigen. Und genau aus diesem exis­ten­zi­ellen Grund suchten Eier­kohlen (Peter), Car­ni­vo­r­en­come­backer Künetzke alias Haselünnes next FH Lam­mers und ich das Wald­sta­dion der Spiel­ge­mein­schaft Hülsen/​Westerloh auf, wo es zum Derby (eigent­lich finden nur Derbys in dieser Kreis­klasse statt) mit dem SV Polle kam.

Dach­latte Jansen, der Val­derama von Andrup

Auf beiden Seiten erkannte man gleich viele bekannte Gesichter wie zum Bei­spiel den Val­derama von Andrup, Dach­latte Jansen, die Temmen Brüder, die Brümmer Brüder, Chris­tian Nie­ters oder die Schieß­bu­den­figur von Ver­käufer aus Kalles Kiosk. Kurz gesagt, Gen­schrott wohin man auch schaut.

Der Platz hätte nötig ver­ti­ku­tiert werden müssen und glich daher eher einem über­di­men­sio­nalen Oster­nest. In einer knüp­pel­harten Partie gab es dann einige Ein­schuss­mög­lich­keiten auf beiden Seiten, wovon Polle eine nutzte und daher eins zu null zur Halb­zeit führte. Ob ver­dient sei dahin­ge­stellt, denn Kol­lege Zufall domi­nierte die Begeg­nung. Mehr als drei Pässe über 5 Meter fanden nie den eigenen Mit­spieler. Tak­tisch wurden die Andruper per­fekt von ihrem neuen Trainer ein­ge­stellt. Fach­män­nisch diri­gierte er seine Mannen mit klaren Ansagen (Chris­tian offensiv, Du hier und Stefan da) und ver­an­schau­lichte diese laut­ma­le­risch mit seinem SV Meppen Regen­schirm.

Die erste Aus­wech­se­lung in Spiel­mi­nute 13 signa­li­sierte deut­lich die limi­tierten kör­per­li­chen Res­sourcen dieser Spiel­klasse. Bestärkt wird diese These auch durch schau­der­hafte Bewe­gungs­ab­läufe, die bei mir spontan zu Augen­krebs führten. Daher begannen wir, die drei gän­gigsten Phrasen („Drauf“, Schlagen“, eng dabei“) des Spiels zu zählen.

Da wir aber diesen Grot­ten­kick erwar­teten, wurden wir nicht durch das Spiel son­dern durch das aus­ge­fal­lene Essens­an­gebot (wegen ist nicht) maßlos ent­täuscht und ver­ließen das Sta­dion bereits zur Halb­zeit mit dem Ziel Wurst essen beim SV Eltern. Leider hatten die aber ein Aus­wärts­spiel und wir bekamen des­wegen keinen Schwengel, Schnucki, Monster (siehe Auf­stel­lung) oder Fuß­ball­le­gende himself Dieter Oster­mann zu sehen.

Wurst, Kaffee und ein Duplo für sagen­hafte 1,95 Euro

Des­halb ging es weiter in Rich­tung Schleper zur Con­cordia. Hier wurde man für alles Vor­an­ge­gan­gene ent­schä­digt. Im Sta­dion, dass direkt an Eier­bernds“ (alias Scha­de­bernd“ oder Big­gen­mutter“) Anwesen grenzt, war alles vom vom Feinsten. Für jeden gab es eine Wurst, Kaffee und ein Duplo für sagen­hafte 1,95€. Auch wenn die Spie­ler­mütter anfäng­lich ein wenig kühl beim unserem Ein­treten ins Ver­eins­heim waren („Oh Gott, watt güfft datt dahn“), umso herz­li­cher wurde uns dann später noch lau­warmer Kaf­fee­rest für lau ange­boten. Fazit: Alles in allem ein gelun­gener Nach­mittag, der schon mit einem herr­li­chen Mit­tag­essen (Pommes Mayo, Hotdog, Glas Fanta für 4€) bei Auge begann.

Dort merkte Peter übri­gens an, dass Künna stark FH Lam­mers ähnelt und da liegt er gar nicht so ver­kehrt, oder? Denn beide mögen (immer) gern einen, beide berichten gern über Fuß­ball und beide haben ihre eigene Art von Zei­tung. Achja, wich­tigste Gemein­sam­keit ist, beide benutzen Mayon­naise als Gesichts­creme.