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Seite 2: Kein Abklatsch des FC Barcelona

Für seine Jungs ist das höchst anspruchs­voll, weil eben nichts ist wie beim letzten Kick. In Rom war es augen­fällig, dass plötz­lich Arjen Robben und Philipp Lahm ein Pär­chen auf dem rechten Flügel bil­deten. Lahm, von Guar­diola schon aus der Abwehr ins Mit­tel­feld ver­setzt, agierte mit­unter wie ein Rechts­außen. Wozu dieser Spieler, der scheinbar wirk­lich alles kann, auch in der Lage war. Weil er wie ein Old-School-Dribbler die geg­ne­ri­schen Ver­tei­diger auf den Hosen­boden setzte oder ein­fach die für jeden Gegner grau­en­haft häm­mernden Läufe Rob­bens vor­be­rei­tete.

AS Rom – Bayern: Unser Live­ti­cker zum Nach­lesen
Das war natür­lich nicht der ein­zige Kniff, denn ins­ge­samt schrumpften die Bayern den Gegner so mit­leid­erre­gend, weil sie den Geg­nern immer und überall in Über­zahl begeg­neten. Hase-und-Igel-Fuß­ball, bei dem kein Gegner mehr weiß, was er machen soll.

So stand Herr­mann Ger­land nach dem Spiel im Bauch des Sta­dions und schwärmte über seinen Chef. Pep ist ein Genie, sagte der knor­rige Mann aus dem Ruhr­ge­biet, dem solche Lob­hu­de­leien eigent­lich nicht leicht über die Lippen kommen. Aber viel­leicht war dieses his­to­ri­sche 7:1 ein guter Moment, sich das noch einmal klar zu machen.

Trainer und Team kennen sich nun

Natür­lich hat der FC Bayern in Deutsch­land und teil­weise auch in Europa aus wirt­schaft­li­chen Gründen einen großen Wett­be­werbs­vor­teil. Jeder Spieler ist auf höchstem Niveau in der Lage, seine Arbeit ohne Abstriche zu machen. Doch Jahr Zwei, das doch nach der WM, einer bizarren Fli­cken­tep­pich-Vor­be­rei­tung inklu­sive US-Reise und vielen Ver­let­zungen für den FC Bayern zumin­dest bis Weih­nachten angeb­lich so schwer werden sollte, scheint in Wirk­lich­keit noch viel besser zu werden. Man kennt sich nun richtig, Trainer und Team. Und längst hat der nerdige Super­tüftler auch einen Spiel­stil ent­wi­ckelt, der kein Abklatsch seiner Jahre beim FC Bar­ce­lona ist. Letzte Saison wirkte das manchmal noch so und mit­unter auch etwas schal, doch dieser Tage ist es ein­fach nur auf­re­gend, diese Mann­schaft Fuß­ball spielen zu sehen.

Für die Kon­kur­renz ist das keine gute Nach­richt, inter­na­tional nicht und national sowieso. Nächster Stopp für mög­liche Nie­der­wer­fung und Schal­tausch ist Mön­chen­glad­bach. Wobei die Aus­sicht ange­sichts jahr­zehn­te­alter Riva­li­täten eher theo­re­tisch ist. Außerdem hat die Borussia vom Nie­der­rhein mit Lucien Favre eben­falls einen groß­ar­tigen Tüftler auf der Bank, dem man schon jetzt alle Ver­eh­rung ver­spre­chen kann, wenn ihm gegen diese Bayern etwas ein­fallen sollte. Wobei, auch das gehört zum Hase-und-Igel-Pro­blem, er vor­aus­ahnen muss, was in Guar­diolas Taktik-Manu­faktur für den Sonntag aus­ge­dacht wird.