Brasiliens Fußball-Ikone Rivaldo ist um eine Legende reicher: Kürzlich stand er gemeinsam mit seinem Sohn Rivaldinho bei einem Ligaspiel auf dem Platz. Nicht das erste Mal, dass prominente Kicker ihrem Nachwuchs auf dem Rasen begegnen.
Der Mann hat sich längst unsterblich gemacht. Wer im Trikot des FC Barcelona in einem entscheidenden Spiel einen Hattrick erzielt hat – darunter einen direkten Freistoß und einen der schönsten Fallrückzieher aller Zeiten – , wer mit Brasilien Weltmeister geworden ist, der kann mit Fug und Recht behaupten, sich schon zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt zu haben.
Der Junior hat schon das Fallrückzieher-Tor kopiert
Jetzt hat Rivaldo noch mal nachgelegt. Am vergangenen Sonntag wurde der inzwischen 41-Jährige beim Drittligaspiel zwischen den brasilianischen Klubs Mogi Mirim und VV de Piracicaba eingewechselt – und stand erstmals mit seinem 18-jährigen Sohn gemeinsam bei einem offiziellen Ligaspiel auf dem Platz. Wie es sich gehört, heißt Rivaldos Sohnemann Rivaldinho und hat bereits den legendären Fallrückzieher seines Vaters kopiert. Nicht im Camp Nou, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Viele Widerstände musste Rivaldo für seinen Einsatz am Sonntag allerdings nicht im Klub überwinden: Er ist der Präsident dieses Vereins, dessen Stadion übrigens den Namen seines Vaters trägt: Romildo Ferreira. Eine Entscheidung, die für Irritationen bei der katholischen Kirche sorgte, lautete der Name des Stadions vor der Änderung doch Papst Johannes Paul II-Stadion. Aber der große Rivaldo darf selbst dem irdischen Vertreter Jesu Christi vors Schienbein treten.
Der 74-malige Ex-Nationalspieler ist nicht der einzige Fußballer, dem das große Glück zuteil wurde, mit dem eigenen Nachwuchs auf dem Rasen zu stehen. Einer, dem offenbar besonders viel daran liegt, mit seinem eigenen Fleisch und Blut gegen den Ball zu treten, ist Uruguays Alt-Nationaler Walter Pandiani. 2012 nahm der gealterte Stürmer ein Angebot vom FC Villareal an – unter der Bedingung, dass der damalige spanische Zweitligist auch gleich seinen Sohn Nico, 18, verpflichtete. Pandiani Senior spielte, der Junior auch. Allerdings nur in der zweiten Mannschaft. Also verließ der routinierte Angreifer Villareal bereits nach einem halben Jahr und wechselte in die dritte spanische Liga zu Atlético Baleares. Seinen Sohn nahm er selbstverständlich mit. Und am 12. Mai 2013 standen Vater und Sohn dann gemeinsam in der Startelf, bei der 1:2‑Niederlage gegen Sant Andreu gelang dem Senior immerhin ein Tor.
Kurz darauf wurde der Filius jedoch in die Jugendmannschaft abgeschoben, die Pandianis sattelten erneut die Pferde und kehrten im Sommer 2013 in die Heimat zurück. Erstligaufsteiger Miramar Misiones bot beiden Männern einen Vertrag an. Die Geduld hat sich ausgezahlt: Am vergangenen Sonntag, also am selben Tag, als 1800 Kilometer entfernt Pandianis Kollege Rivaldo eingewechselt wurde, gaben die Uruguayer ihr gemeinsames Debüt im Ligaspiel gegen El Tange Sisley.
Doch das ist alles nichts gegen die isländische Fußballfamilie Gudjohnson. Arnór und Sohn Eidur sorgten am 24. April 1996 für ein Novum in der Geschichte des Sports. Im Länderspiel gegen Estland wurde das 17-jährige Talent Eidur eingewechselt – für seinen 34-jährigen Vater Arnór.
Zu einem gemeinsamen Länderspieleinsatz kam es allerdings nie: Vor dem eigentlich geplanten Einsatz brach sich Gudjohnson junior das Bein. Als er wieder fit war, hatte sein Vater bereits die Karriere beendet.