In England steigen die Zahlen der Corona-Opfer dramatisch. Seit zwei Wochen gilt im ganzen Land eine Ausgangssperre. ManCitys Kyle Walker scheint das nicht zu jucken, er feiert lieber Sex-Partys. Und muss das nun teuer bezahlen.
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson liegt auf der Intensivstation, Prinz Charles ist erkrankt, Queen Elizabeth hält historische Fernsehansprachen und ruft die Briten auf, gemeinsam die Krise durchzustehen. Mehr als 52.000 Menschen haben sich auf der Insel mit dem Coronavirus infiziert, über 5.000 sind (Stand Dienstagmorgen) verstorben. Seit zwei Wochen herrschen in Großbritannien strikte Ausgangsbeschränkungen. Zu Hause bleiben. Infektionsketten durchbrechen. Risikogruppen schützen.
Und Manchester Citys Rechtsverteidiger Kyle Walker? Scheint darauf nicht viel zu geben.
Der lud nämlich unlängst nicht nur einen Kumpel in sein Appartement ein, sondern Medienberichten zufolge auch zwei Prostituierte, mit denen er die ganze Nacht lang feierte.
Der englische Nationalspieler ist sicherlich gelangweilt. Anders ist es kaum zu erklären, warum Citys Verteidiger die von der Regierung verhangene Ausgangssperre derart unterläuft. Vergangene Woche richtete er sich noch in einer Videobotschaft an seine 1,7 Millionen Instagram-Follower und appellierte an sie, zu Hause zu bleiben. Drei Tage später veranstaltete er die Sex-Party in seinem Luxus-Appartement in Greater Manchester.
Doch damit nicht genug: Denn Tags darauf rief er nochmals dazu auf, zu Hause zu bleiben und die Regeln des Social Distancing zu beachten. Kurze Zeit später bekam jedoch die Boulevardpresse Wind von Walkers nächtlichen Aktivitäten.
Nachdem die Sun sich auf die Story stürzte, eine der Prostituierten ausfindig machte und sich von ihr sogar Bilder jener Nacht schnappte, entschuldigte sich Kyle Walker in einem Statement bei seiner Familie, Freunden, seinem Klub, Fans und der Öffentlichkeit. „Ich verstehe, dass meine Position als Profifußballer eine Verantwortung und eine Vorbildfunktion mit sich bringt.“ Er wisse, dass es Helden dieser Krise gebe, die momentan Leben retten, daher stehe sein Handeln „in direktem Kontrast zu dem, was ich während der Ausgangssperre hätte tun sollen.“
Geholfen hat ihm seine Entschuldigung wohl nicht mehr. Ein Sprecher von Manchester City ließ verlauten, es werde ein Disziplinarverfahren gegen Kyle Walker eingeleitet. Außerdem berichten verschiedene englische Medien, Englands Nationalcoach Gareth Southgate werde ihn künftig nicht mehr nominieren.
Auch der ehemalige Fußballspieler und heutige Trainer Ian Holloway forderte in der Sendung Talksport drastische Konsequenzen für Walkers „hirnloses“ Verhalten: „Manchester City sollte ihn aus dem Verein werfen. Ganz egal, was er in der Vergangenheit geleistet hat.“
Denn eine besonders bittere Note bekommt diese Geschichte durch eine Nachricht vom Montag. Da war bekannt geworden, dass die Mutter von City-Trainer Pep Guardiola nach einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben ist.
Kyle Walker ist nicht der erste Fußballer, der die Maßnahmen in der Corona-Krise missachtet. Luka Jovic war im März von Madrid nach Serbien geflogen und feierte in den Straßen von Belgrad den Geburtstag seiner Freundin. Neymar und Thaigo Silva sind mittlerweile aus Paris nach Brasilien geflüchtet. Und auch Jerome Boateng missachtete die Ausgangssperre als er München verließ, um seinen Sohn zu sehen.
Wie man es auch machen kann in Zeiten von Corona zeigt übrigens Walkers langjähriges Pendant auf Tottenhams linker Defensivseite, Danny Rose, der mittlerweile bei Newcaste United spielt: Er spendete Pflegekräften eines Londoner Krankenhauses hunderte Pizzen.