Münster, Bielefeld, Ahlen, Gütersloh: Keiner kennt die westfälische Diaspora so gut wie Ansgar Brinkmann. Doch in diesem drögen Landstrich überzeugte er nicht nur sportlich, sondern auch im Nachtleben. Weshalb es zum 50. Geburtstag ein paar todsichere Ausgehtipps gibt – von ihm selbst.
Zuallererst kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen: Es gibt Bielefeld wirklich! Und was das Nachtleben angeht, braucht sich die Stadt keinesfalls vor anderen Kleinstädten zu verstecken. Mein Stammladen in Bielefeld war lange Zeit die „Wunderbar“. Ein ganz kleiner, total charmanter Laden, bis heute ein fester Begriff im Bielefelder Westen. Gut, manch einer mag es hier ein bisschen verranzt finden, aber ich mochte diese Oldschool-Atmosphäre immer.
Dort habe ich mich gerne mit Freunden und Kollegen zum späten Frühstück getroffen, denn hier konnte man ebenso guten Latte Macchiato trinken, wie auch richtig dreckig abstürzen. Entsprechend oft fiel hier auch der Startschuss für mein weiteres Abendprogramm. Da ich Musik liebe, habe ich eigentlich immer mit einem Auge darauf geschaut, welche Konzerte gerade in der „Hechelei“ stattfinden. Das ist ein supergemütlicher Club, in dem man vor allem unbekanntere Bands kennenlernen kann.
Im „Forum“ oder später dann auch im etwas größeren „Ringlokschuppen“ konnte man auch richtig gute Live-Acts erleben. Natürlich war das nicht für alle meine Kollegen etwas, die sind dann lieber ins „Café Europa“ oder ins „Stadtpalais“ gegangen.
Das war einfach nicht meine Welt, weil ich eher nicht der Discotyp bin. Aber so wie ich rumlief – zerrissene Jeans, zerrissenes T‑Shirt, Stirnband – wäre ich da sowieso niemals reingekommen. In all den Jahren, die ich in Bielefeld war, habe ich mich einmal ins Café Europa gewagt, um mir das anzugucken, wovon meine Kollegen immer so schwärmen. Als ich rauskam, hatte sich mein Eindruck bestätigt: Von 18 Fußballern können dir 17 ein Loblied auf diese Art zu Feiern singen. Ich nicht.