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Seite 2: Warum die Sache genau geprüft werden sollte

Denn es gibt tat­säch­lich gute Gründe, ein mög­li­ches Enga­ge­ment von Rang­nick auf Schalke genau zu prüfen und sich dem ver­meint­li­chen Retter nicht ein­fach wil­lenlos an den Hals zu werfen. Schließ­lich sind der­zeit noch eine Menge Fragen unbe­ant­wortet. Da ist allen voran die geheime Gruppe“. Wer gehört ihr an? Warum ver­sucht sie, ohne Legi­ti­ma­tion und an den Gre­mien vorbei Ein­fluss auf die Ver­eins­po­litik zu nehmen? Was ist ihre Moti­va­tion, was ihr Ziel? Laut Kicker sind offenbar einige der Ver­treter bestrebt, sich bei der anste­henden Mit­glie­der­ver­samm­lung in den Auf­sichtsrat wählen zu lassen. Mit einer erfolg­rei­chen Rang­nick-Ver­pflich­tung hätten die geheim­nis­vollen Ver­treter ein ordent­li­ches Faust­pfand. Doch damit nicht genug: Wie der Kicker weiter berichtet, strebt die Gruppe dar­über hinaus eine kom­plette Neu­be­set­zung der Füh­rungs­ebene sowie eine Aus­glie­de­rung der Pro­fi­ab­tei­lung an.

Auch Ralf Rang­nick gilt als jemand, der nicht beson­ders viel von der 50+1‑Regel hält. In Hof­fen­heim und Leipzig arbei­tete er Hand in Hand mit Mäzenen und Inves­toren. Gut vor­stellbar, dass er das auch für ein mög­li­ches Wirken auf Schalke im Kopf hat. Schwer vor­stellbar, dass die tra­di­ti­ons­be­wusste orga­ni­sierte Schalker Fan­szene dies ein­fach so hin­nehmen würde. Eine Ver­pflich­tung von Rang­nick hätte dem­zu­folge durchaus das Poten­zial, die ohnehin streit­lus­tige Schalker Gemein­schaft weiter zu spalten.

Pro­jekt­ar­beiter Rang­nick

Gleich­zeitig gilt aber natür­lich auch: Keine andere ver­füg­bare Per­so­nalie gibt so viel begrün­deten Anlass zur Hoff­nung auf nach­hal­tigen sport­li­chen Erfolg wie die von Ralf Rang­nick. Ob in Ulm, Schalke, Hof­fen­heim oder Leipzig: Wo Rang­nick war, war Erfolg. Der Schwabe gilt als Pro­jekt­ar­beiter, der ganz­heit­lich denkt und in der Lage ist, nach­hal­tige Struk­turen zu eta­blieren.

Nun ist es aller­dings mit nach­hal­tigen Struk­turen auf Schalke so eine Sache. Denn noch vor wenigen Wochen lau­tete die Idee, den Aufbau dieser Struk­turen zumin­dest inner­halb der Mann­schaft Dimi­trios Gram­mozis anzu­ver­trauen. Wes­halb der Trainer trotz des sehr wahr­schein­li­chen Abstiegs einen Ver­trag bis über die aktu­elle Saison hinaus unter­schrieb. Doch ob Gram­mozis auch Rang­nicks Mann wäre, ist eine wei­tere offene Frage.

Schalker Schlin­ger­kurs

An diesem Punkt offen­bart sich auch die Fehl­pla­nung der Schalker Füh­rungs­riege, einen Trainer zu ver­pflichten (und mit einem län­ger­fris­tigen Ver­trag aus­zu­statten), noch bevor klar ist, wer neuer Sport­vor­stand wird und damit die sport­liche Aus­rich­tung des Ver­eins bestimmt. Eine wei­tere Schleife im Schalker Schlin­ger­kurs der ver­gan­genen Jahre.

Pro­fessor Gesen­hues, der Rang­nick-Mann im Auf­sichtsrat, ent­schul­digte sich übri­gens bereits am Wochen­ende bei Funke Sport für sein Vor­pre­schen. Dass sich meine Kol­legen im Auf­sichtsrat über­rum­pelt gefühlt haben, kann ich im Nach­hinein ver­stehen, das tut mir leid. Da bedauere ich auch das Vor­gehen, das hätte besser laufen können.“ Nun sei es wichtig, dass wir jetzt alle an einen Tisch kommen.“

Tat­säch­lich ist für den heu­tigen Montag dem Ver­nehmen ein Gespräch zwi­schen Rang­nick und der aktu­ellen Füh­rung anbe­raumt. Gegen­über der dpa bestä­tigte der Auf­sichtsrat Kon­takte zu Rang­nicks Berater. Es wäre höchste Zeit. Schließ­lich gibt es der­zeit mehr offene Fragen als Ant­worten.

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