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Char­lotte Dupis reist gerne: Paris, die Galerie Lafay­ette, Schloss Ver­sailles. Auch Athen, das Akro­polis-Museum: alles wun­der­schön, alles sehr beein­dru­ckend. Jeden­falls lässt Char­lotte Dupis das ihre zwei Fol­lower auf Twitter wissen. Der inter­na­tio­nalen Ver­ständ­lich­keit halber natür­lich auf Eng­lisch. Am 25. November ant­wortet Char­lotte Dupis jedoch plötz­lich in deut­scher Sprache auf einen Tweet des Hertha-Pod­casts Hertha Base“, in der auf die neue Folge mit Hertha-Prä­si­dent Werner Gegen­bauer hin­ge­wiesen wird: Kühne mit Wind­horst zu ver­glei­chen ist eine Boden­lo­sig­keit. Gegen­bauer macht sich öffent­lich über den lustig, der ihm den Hin­tern gerettet hat. Er war nicht in der Lage finan­zi­elle Sta­bi­lität in den Verein zu bringen und sagt dann sowas über den Investor.“ Hä?!

Auch Steven Redetzki, Pod­caster bei Hertha Base, kommt die Sache merk­würdig vor. Er sieht sich das Profil von Char­lotte Dupis genauer an und stößt bei seinen Recher­chen auf wei­tere, ähn­liche Pro­file: viele sind seit August 2021 bei Twitter und haben vor­der­gründig nicht viel mit Fuß­ball am Hut, bis sie sich im November 2021 plötz­lich negativ über den dama­ligen Hertha-Prä­si­denten Werner Gegen­bauer aus­lassen. Schon damals ver­mutet Redetzki: Hier wird offen­sicht­lich von außen der Ver­such unter­nommen, Stim­mung zu erzeugen und eine kri­ti­sche Mehr­heit zu sug­ge­rieren, die es so nicht gibt.“ Nun, knapp ein Jahr später, erhärtet sich der Ver­dacht. Mehr noch: Es kommt ans Licht, dass offenbar nie­mand gerin­geres hinter der Kam­pagne gegen Gei­gen­bauer steckt als Hertha-Investor Lars Wind­horst.

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Auf­ge­flogen, weil nicht begli­chen

Das geht aus einem Bericht der Finan­cial Times hervor, der sich auf israe­li­sche Gerichts­akten stützt. Dem­nach soll Wind­horst die in Tel Aviv ansäs­sige Wirt­schafts­de­tektei Shi­bumi Stra­tegy Limited damit beauf­tragt haben, eine Kam­pagne gegen den ehe­ma­ligen Hertha-Prä­si­denten Werner Gegen­bauer zu fahren. Ans Licht kam die Sache nun, weil die israe­li­sche Agentur Wind­horsts Firma Tennor ver­klagt. Wind­horst soll den Ver­trag gebro­chen haben und dem Unter­nehmen nun eine Summe von einer Mil­lion Euro für acht Monate Arbeit sowie eine münd­lich ver­ein­barte Erfolgs­prämie in Höhe von vier Mil­lionen Euro schulden.

In dem Dienst­leis­tungs­ver­trag sei es laut Gerichts­akten darum gegangen, eine Stra­tegie zu ent­wi­ckeln, die Wind­horsts Ruf bei Hertha BSC ver­bes­sere. Gleich­zeitig sollte Hertha-Prä­si­dent Werner Gegen­bauer, mit dem Wind­horst wie­der­holt anein­an­der­ge­raten war, aus dem Amt gedrängt werden. Dazu erstellte die israe­li­sche Agentur offenbar zahl­reiche Fake-Pro­file in den sozialen Medien. Gut mög­lich, dass auch die von Redetzki ent­deckten Accounts dazu zählen. Zudem sollen Per­sonen aus dem Umfeld von Hertha BSC und sogar Fami­li­en­mit­glieder Gegen­bauers von der Firma kon­tak­tiert worden sein, um an pri­vate und mög­li­cher­weise dis­kre­di­tie­rende Infor­ma­tionen über den Hertha-Prä­si­denten zu gelangen.

Ein Kari­ka­tu­rist malt Gegen­bauer als Teufel

Auch einen Kari­ka­tu­risten soll die Firma damit beauf­tragt haben, Car­toons anzu­fer­tigen, in denen Gegen­bauer schlecht weg­kommt, so wurde der ehe­ma­lige Hertha-Prä­si­dent bei­spiels­weise als Teufel dar­ge­stellt. Tat­säch­lich exis­tiert bei Insta­gram der Account alex­an­ders­hertha“, auf dem sich Kari­ka­turen zu Hertha BSC finden. Auf­fal­lend viele davon kri­ti­sieren Werner Gegen­bauer.

Von Wind­horst selbst gibt es bis­lang keine Stel­lung­nahme zu den Vor­würfen. Aber viel­leicht äußert sich ja Char­lotte Dupis noch einmal.

Update: Gegen­über dem Tages­spiegel ließ Hertha BSC ver­lauten: Tennor hat uns über­mit­telt, dass diese Geschichte völ­liger Unsinn ist.“ Auch Lars Wind­horst selbst bezeich­nete den Bericht der Finan­cial Times als Non­sens“. Ori Gur-Ari, Geschäfts­führer von Shi­bumi Stra­tegy, erklärte gegen­über der Zei­tung eben­falls, nichts von der Sache zu wissen: Da müssen Sie einen Fehler gemacht haben.“