Warum der von Martin Kind ins Gespräch gebrachte Salary Cap in der Corona-Krise rein gar nichts bringt.
Martin Kind haut ja gerne mal einen raus. „Ich bin für einen Salary Cap“, sagte der Boss von Hannover 96 am letzten Wochenende im „Doppelpass“ bei Sport1. Und auch andere Funktionäre wie der Düsseldorfer Vorstandschef Thomas Röttgermann oder sein Mainzer Pendant Stefan Hofmann diskutierten zuletzt, wenn auch etwas zurückhaltender, dieses aus dem US-amerikanischen Profisport bekannte Instrument.
Die Idee als solche klingt ja in der (Corona-)Krise nicht schlecht. Um nicht von immer exorbitanteren Gehaltszahlungen in den Würgegriff genommen zu werden und damit in einem wirtschaftlichen Notfall weniger anfällig zu sein, sollen die Gehälter im Fußball nicht mehr völlig frei verhandelbar, sondern für jeden Klub gedeckelt sein. Mit dieser Summe X müssen die Vereine dann auskommen, egal ob sie nun FC Bayern München oder SC Paderborn heißen.
Unabhängig davon, dass allein schon die Nennung dieser beiden Klubs (FCB/SCP) in einem Atemzug wie ein Ausflug in die wunderbare Welt der Bundesliga-Managerspiele klingt, wo man es durch geschickte Transfers auch mit Eintracht Trier zum Deutschen Meister bringen konnte, beinhaltet die Idee der Gehaltsobergrenze aber auch sonst ein paar ganz reale Fallstricke.
So wäre es naiv zu glauben, dass mit einem Salary Cap auf jeden Fall weniger Geld in die Spielergehälter fließen würde. Stattdessen lässt sich mit Blick auf die USA sagen: Eher das Gegenteil ist der Fall. Die Summen, die sich in der NFL, NBA oder NHL verdienen lassen, toppen mitunter selbst die der besten Fußballer. Nur muss dort halt jeder Klub genau überlegen, ob er in Superstars und Mitläufer, oder lieber in einen ausgeglichenen Kader investiert.