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Ken­neth Kron­holm, mit Hol­stein Kiel haben Sie in der dritten Liga die Rele­ga­tion um den Auf­stieg erreicht, heute Abend kommen die Münchner Löwen nach Kiel. Wie ist die Stim­mung in der Stadt?
Es wurde wäh­rend der Saison immer besser. Beim Bäcker klopfte man mir als Tor­hüter der Fuß­ball­mann­schaft auf die Schulter und plötz­lich wurden auch wir Fuß­baller erkannt und nicht nur die Hand­baller aus der Bun­des­liga. Ein schönes Gefühl.

Sie haben in der lau­fenden Saison nur 30 Tore in 38 Spielen kas­siert, 17 Mal zu Null gespielt. Darauf kann man als Tor­hüter schon stolz sein, oder?
Wich­tiger als meine Leis­tung ist die der Mann­schaft: Was wir dieses Jahr zusammen erreicht haben ist ein­fach geil.

Sie könnten die Saison jetzt noch ver­golden, wenn sie mit den Stör­chen“ den TSV 1860 Mün­chen in der Rele­ga­tion besiegen und in die 2. Liga auf­steigen. Schon nervös?
Aber nein, auf keinen Fall! Für solche Spiele lohnt es sich, jeden Tag Gras zu fressen und in der Vor­be­rei­tung wäh­rend der Som­mer­pause das Shirt voll­zu­schwitzen.

Mögen Sie die Rele­ga­tion oder fänden Sie es besser, direkt auf­zu­steigen?
Für 1860 ist es natür­lich gut, dass sie noch eine Chance bekommen. Und wir wären auch gerne direkt auf­ge­stiegen. Ich bleibe aber dabei: Auf solche Spiele freue ich mich wie ein kleiner Schul­junge.

Sie haben zu Sai­son­be­ginn im DFB-Pokal gegen 1860 Mün­chen 1:2 ver­loren. Wie wird es dieses Mal?
Im Pokal lagen wir lange vorne und kas­sierten dann nach nur zwei Tor­schüssen zwei Treffer. Das war unglück­lich. Dieses Mal müssen sie uns zweimal schlagen. Und gegen uns ist es immer eklig.

Sie gehen mit einer erfolg­rei­chen Saison im Rücken ins Spiel, 1860 mit einer ver­korksten. Wer ist besser dran?
Schwer zu sagen. Aber ich denke, dass eher die Münchner ihr Spiel kor­ri­gieren müssen. Wir werden das machen, was wir die ganze Saison über gemacht haben: Mann­schaft­lich geschlossen auf­treten. Und unser Trainer Karsten Neitzel wusste bisher immer Bescheid, das wird auch dieses Mal so sein.

Aber Sie sind der Tor­hüter und könnten zum ent­schei­denden Mann werden. Viel­leicht auch zum Elf­meter-Killer. Wie gehen Sie damit um?
Ich nehme ein paar Video­ana­lysen mit nach Hause. Und falls es zum Elf­me­ter­schießen kommt, werde ich vor­be­reitet sein.

Ver­su­chen Sie mal ein anderes Wort für die Rele­ga­tion zu finden: Ent­schei­dungs­spiel? Beloh­nung? Letzte Hoff­nung?
Ganz klar Beloh­nung. Wir wollen das i‑Tüpfelchen setzen. Und in der Stadt wäre uns nach der Nie­der­lage auch nie­mand böse, dafür lief es bis­lang ein­fach zu über­ra­gend.

Haben Sie per­sön­liche Rituale vor sol­chen Spielen?
So wie jeder andere Fuß­baller auch: Erst den linken Schuh anziehen, dann den rechten. Im Fuß­ball ist doch jeder irgendwie aber­gläu­bisch. Und wir Tor­hüter sind eh bekloppt! Ich glaube, ich habe ein biss­chen einen an der Waffel! (lacht)