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Seite 3: Wovor hat dieser Mann eigentlich Angst?

Weil der im Mit­tel­ita­lie­ni­schen Viterbo gebo­rene Bonucci nicht nur furchtlos, son­dern auch äußerst ele­gant Fuß­ball spielt, hat ihn die Zei­tung La Repu­blica“ einst Becken­bo­nucci“ getauft. Und Tor­wart-Ikone Gigi Buffon, sowohl bei Juve, als auch in der Natio­nal­mann­schaft sein Hin­ter­mann und Partner, lobte gewohnt schwulstig: Leo ist mit der gott­ge­ge­benen Gabe eines süßen Fußes geboren worden.“ Dass der Rechtsfuß nicht nur Beton anrühren, son­dern auch durch­bre­chen kann, bewies er im Vor­run­den­spiel der EM 2016 gegen Bel­gien. Da über­spielte Bonucci mit nur einem Pass zehn Bel­gier und setzte Mit­spieler Ema­nuele Giac­che­rini so gekonnt in Szene, dass der das 1:0 erzielte. Ita­lien gewann mit 2:0. Und auch im Vier­tel­fi­nale gegen Deutsch­land zeigte der Abwehr­mann zunächst sein Können am Ball, als er das Hand­spiel von Ver­tei­di­ger­kol­lege Boateng mit einem Elf­meter erfolg­reich bestrafte. Im anschlie­ßenden Aus­schießen schei­terte er dann aller­dings mit dem fünften ita­lie­ni­schen Ver­such an Manuel Neuer, Ita­lien unterlag schließ­lich mit 6:7 nach Elf­me­ter­schießen.

Keine Angst vor den Deut­schen

Es ist davon aus­zu­gehen, dass Leo­nardo Bonucci das Wie­der­sehen mit den Deut­schen den­noch keine Angst machen wird. Obwohl er in der Zwi­schen­zeit bewiesen hat, dass auch ita­lie­ni­sche Natio­nal­ver­tei­diger Angst bekommen können, wenn es nicht gerade darum geht, geg­ne­ri­sche Angriffs­wellen auf­zu­halten oder den Körper in den nächsten Voll­spann­stoß zu werfen.

Matteo, der zweite Sohn der Bonuccis, hat von Geburt an eine chro­ni­sche Erkran­kung, deren genauer Umstand nicht bekannt ist und ja auch letzt­lich nie­manden etwas anzu­gehen hat. Bereits vor zwei Jahren, kurz nach seiner Geburt, musste der Winz­ling ope­riert werden. Vor wenigen Wochen dann war eine Not-OP am Kopf des Kleinen unum­gäng­lich, Bonucci zeigte später auf den sozialen Netz­werken Bilder seines kahl­ra­sierten Sprosses. Als der so furcht­lose Fuß­ball spie­lende Vater vor dem Spiel im Oktober gegen Spa­nien auf einer Pres­se­kon­fe­renz über die Krank­heit seines Sohnes – dem es inzwi­schen Gott­sei­dank besser geht – berich­tete, stiegen Bonucci die Tränen in die Augen. Gegen solche Dämonen helfen eben auch keine Schläge in die Magen­grube.