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Seite 2: Die endgültige Ablösung vom Volkssport Fußball

Am Wochen­ende hat sich vor unser aller Augen die end­gül­tige Ablö­sung des Pro­fi­be­reichs vom Volks­port Fuß­ball voll­zogen. Die Bun­des­liga hat sich als Unter­hal­tungs­kon­zern selb­ständig gemacht und prä­sen­tiert ihr Pro­dukt bis auf wei­teres in der kli­ni­schen Labor­ku­lisse men­schen­leerer Arenen. Die Ein­künfte der Klubs durch Fern­seh­gelder ent­spre­chen rund zwei Drit­teln der Gesamt­ein­nahmen. Die Liga zeigt uns, dass sie nicht nur spielen muss, wenn sie ihr wirt­schaft­li­ches Niveau halten will, son­dern auch ohne Sta­di­on­be­su­cher spielen kann, wenn es die Umstände erfor­dern. Nun liegt es an uns zu ent­scheiden, wie attraktiv wir diese neu­ar­tige Form der Bun­des­liga-Show finden und ob wir unter diesen Vor­zei­chen bereit sind, wei­terhin unsere Frei­zeit, unser Geld und unsere Lei­den­schaft in dieses Enter­tain­ment­be­trieb zu inves­tieren.

Da müssen wir wohl durch

Trotz des kat­atro­phalen Unter­hal­tungs­werts darf nicht uner­wähnt bleiben, dass sich zum jet­zigen Stand zumin­dest das Hygie­ne­kon­zept der DFL als trag­fähig erwiesen hat. Abge­sehen von ein paar heiß­blü­tigen Hertha-Akteuren, die sich – offenbar über­rascht von der Leich­tig­keit ihrer Tor­er­folge in Sins­heim – um den Hals fielen, waren sich die Profis ihrer Vor­bild­funk­tion bewusst. Und nach den Pannen im Vor­feld mit dem Kalou-Video und Heiko Herr­lichs Aus­flug in den Super­markt bedarf zumin­dest auf medi­zi­ni­scher Ebene die Wie­der­auf­nahme des Spiel­be­triebs keiner tief­grei­fenden Bean­stan­dung. Was ein gutes Signal auch für andere Sport- und Kul­tur­ver­an­stal­tungen ist. Zumal auch die von einigen Poli­ti­kern befürch­teten Fan­an­samm­lungen im Umfeld der Spiel­orte aus­blieben – sieht man von zwei, drei Union-Anhän­gern in wogenden Baum­wip­feln hinter der Alten Förs­terei einmal ab.

Mit anderen Worten: Hygie­ne­kon­zept gelungen, Patient nicht tot, aber doch recht leblos. Das ist die schöne neue Fuß­ball-Welt. Und es bleibt nur die Binse, mir der wir uns in diesen Zeiten über so vieles Uner­freu­li­ches hin­weg­retten:

Da müssen wir jetzt durch.