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Seite 2: Wie Dzyubas Ruf wiederhergestellt wird

Nach dem Schluss­pfiff setzte Artem Dzyuba seine Charme-Offen­sive gekonnt fort: In einem selbst auf­ge­nom­menen Video, das ihn in blauer Trai­nings­jacke vor einem kleinen grünen Gum­mi­baum zeigt, erklärt der (eins­tige) Natio­nal­held halb schel­misch, halb reu­mütig: Es war nicht das ein­fachste Spiel für mich. Auf dem Weg nach Hause im Auto hatte ich große Schwie­rig­keiten, meine Emo­tionen zurück­zu­halten.“ Und dann klang Dzyuba fast schon wie ein Staats­mann: Ich möchte als nächstes sagen, dass ich nicht per­fekt bin, genau wie jeder andere. Ich mache Fehler. Wir sind leider alle Sünder. Ich kann mir nur selbst die Schuld geben.“

Dzyuba, diese statt­liche 1,97-Meter-Riese, wirkte plötz­lich ziem­lich klein­laut und ver­letz­lich: In sol­chen Momenten, in denen dir prak­tisch jeder den Rücken zukehrt, bin ich den Men­schen, die zu mir hielten und mir in einem schwie­rigen Moment Unter­stüt­zung ent­ge­gen­brachten (…) unglaub­lich dankbar. In sol­chen Momenten fin­dest du heraus, wer deine Freunde sind. Vielen Dank an die Welt für diese Lek­tion, die für mich sehr schmerz­haft und hart war, aber ich bin selbst schuld daran. Ich werde mein Bestes geben, um nicht daran zu zer­bre­chen, obwohl es heute extrem schwierig ist. Alles Gute und auf Wie­der­sehen.“

Die Trainer? Wenden sich nicht ab!

Und ein Wie­der­sehen wird es wohl geben – auch in der rus­si­schen Sbor­naja“. Natio­nal­trainer Sta­nislaw Tschertschessow, einst Tor­wart bei Dynamo Dresden, beeilte sich zu erklären, dass der vor­über­ge­hende Aus­schluss des drei­ma­ligen Tor­schützen bei der Heim-WM 2018 vor allem zu dessen Schutz erfolgt sei: Wir haben uns ent­schieden, Artem Dzyuba nicht ein­zu­be­rufen, um sowohl das Team als auch ihn selbst vor exzes­siver Nega­ti­vität und Stress zu bewahren.“

Die viel­leicht tröst­lichsten Worte für Dzyuba fand dessen Ver­eins­trainer Sergej Semak, der gegen­über cham​pionat​.com erklärte: Für mich sind alle Fuß­baller wie Kinder. Ich denke, dass kein Eltern­teil sich von seinem Sohn abwendet. Ich tue von meiner Seite alles, um ihn zu unter­stützen.“