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Nico Hil­len­brand, es heißt Sie sind grip­pe­ge­schwächt. Sind Sie bis zum Anpfiff gegen Bie­le­feld fit oder muss das Adre­nalin eines DFB-Pokal­ach­tel­fi­nales helfen?

Nein, nein, alles gut. Ver­gan­gene Woche hatte es mich erwischt, aber recht­zeitig zum Abschluss­trai­ning war ich wieder fit.

Ihr Trainer Mat­thias Born will das Team angeb­lich erst 75 Minuten vor Anpfiff zusam­men­trom­meln. Klingt nach Kreis­klasse.

Das war zu Sai­son­be­ginn unser Wunsch. Wir haben sechs oder sieben Stu­denten, die haupt­säch­lich BWL oder Sport­ma­nage­ment pauken. Die sollen erst in Ruhe lernen und dann Fuß­ball spielen. Und der Rest von uns arbeitet. Die Zeit müssen wir schließ­lich nicht in der Kabine ver­trö­deln.

Und bei Aus­wärts­spielen?

Da nehmen wir uns not­falls einen halben Tag frei.

Der FC Astoria Wall­dorf hat in der lau­fenden Runde schon Bochum und Darm­stadt raus­ge­ke­gelt. Gegen Darm­stadt schossen Sie das ent­schei­dende 1:0. Wie schlägt man denn einen über­mäch­tigen Gegner?

Wir haben uns in beiden Runden in einen Rausch gespielt, das ist doch klar. Und unsere Gegner hatten viel­leicht auch nicht den besten Tag erwischt. Und irgend­wann – wenn du zum Bei­spiel das 1:0 machst – merkst du, dass da heute was geht. Das muss heute Abend gegen Bie­le­feld defi­nitiv auch wieder pas­sieren.

Eine theo­re­ti­sche Frage: ein Tor für FC-Astoria Wall­dorf im DFB-Pokal schießen oder vor 80.000 im West­fa­len­sta­dion spielen?

(lacht) Das ist eine gemeine Frage. Aber da ich ja zur­zeit das Astoria-Trikot trage, ent­scheide ich mich für das Tor im DFB-Pokal.

Tat­säch­lich spielten Sie am 15. Dezember 2007 ganze 24 Minuten für Borussia Dort­mund in der Bun­des­liga. Wie kam es dazu?

Ich habe die A- und B‑Jugend beim BVB durch­laufen und wurde dann von Bert van Mar­wijk hoch­ge­zogen. Haupt­säch­lich habe ich natür­lich in der zweiten Mann­schaft gespielt, aber diese Gän­se­haut bei meiner Ein­wech­se­lung (für Nelson Valdez beim 0:4 gegen Wolfs­burg, d. Red.) bleibt für immer.

Von Dort­mund ging es nach Sand­hausen. Dort haben Sie bis 2011 auch oft gespielt – und plötz­lich waren Sie nur noch in der Ober­liga. Warum?

Mein Ver­trag wurde 2011 nicht ver­län­gert und ich habe auf ein neues Angebot gewartet. Schluss­end­lich haben sich meine Frau und ich für die Region und unsere Familie ent­schieden. Ich habe meine Aus­bil­dung zum Büro­kauf­mann abge­schlossen und genieße gerade die Eltern­zeit mit meinen zwei Kin­dern. So ist das eben und so ist das schön.

Beim Errei­chen des Vier­tel­fi­nales stünden wei­tere 1,2 Mil­lionen Euro für den Verein in Aus­sicht. Spüren Sie schon den Druck?

Nein, über­haupt nicht. Auch wenn das für unseren Verein eine Menge Geld wäre, sind wir mit dieser Pokal­saison schon jetzt sehr zufrieden.

Sie tragen SAP auf der Brust, spielen im Dietmar-Hopp-Sta­dion. Sind sie das Farm­team der TSG Hof­fen­heim?

Nein, das würde ich nicht sagen. Herr Hopp unter­stützt hier in der Region ein­fach viele Orga­ni­sa­tionen und Men­schen. Er hilft vor allem unserer Jugend­ab­tei­lung und kommt zu jedem Heim­spiel, wenn es sich ein­richten lässt.

Nico Hil­len­brand, Ihr Ex-Klub aus Dort­mund spielt am Mitt­woch gegen Hertha, Wall­dorf gegen Bie­le­feld. Was ist wahr­schein­li­cher: Das Dort­mund raus­fliegt oder dass sie gewinnen?

Hm, Hertha spielt auf dem Niveau von Dort­mund. Also ist das etwas wahr­schein­li­cher.

Dann würde Ihr Wie­der­sehen im Vier­tel­fi­nale aus­fallen.

Glauben sie mir, wir freuen uns hier über jedes Los (lacht).