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Seite 2: „Ich lasse mich nicht verschaukeln“, schimpfte Cassano

Ghirardis Nach­folger wurde der alba­ni­sche Geschäfts­mann Rezat Taci, dessen Unter­nehmen, die zyprio­tisch-rus­si­sche Dastraso Hol­ding Limited“, ein Eigen­ka­pital von gerade mal 1000 Dollar auf­wies. Von gewis­sen­hafter Arbeit war der Verein unter Taci weit ent­fernt: Taci berief den erst 29-jäh­rigen Ermir Kodra zum Prä­si­denten, der lieber öffent­lich von einer Ver­pflich­tung Mario Balotellis fan­ta­sierte, als dem schlin­gernden Verein Halt zu geben.

Nur zwei Monate später ver­kaufte Taci den Klub weiter, an Giam­pietro Manenti, den Besitzer eines Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­mens“ in der Slo­wakei mit 7500 Euro Stamm­ka­pital. Immerhin. Seit Juli 2014 schon warten die Spieler auf ihr Gehalt, bezahlt hat bisher frei­lich keiner der beiden bis­he­rigen Besitzer. Mit Antonio Cassano hat der pro­mi­nen­teste Spieler des­wegen bereits hin­ge­schmissen. Ich lasse mich nicht ver­schau­keln“, schimpfte Cassano öffent­lich. Dass die Gehälter noch nicht bezahlt seien, so Manenti, läge schlicht an der Pro­ble­matik, Geld aus dem Aus­land zu über­weisen.

Wo waren sie vorher? Was haben sie kon­trol­liert?“

Groß­manns­sucht, win­dige Geschäfte, Steu­er­schulden – die Pro­bleme des FC Parma sind haus­ge­macht, doch auch der ita­lie­ni­sche Fuß­ball­ver­band hätte früher reagieren müssen. In der Gazetta dello Sport“ beschwerte sich Kapitän Alles­sandro Luca­relli über die Offi­zi­ellen und deren spätes Ein­schreiten: Sie sind erst am Freitag zu uns gekommen und haben sich über die Lage infor­miert. Wo waren sie vorher? Was haben sie kon­trol­liert?“ Immerhin soll nun ein fünf Mil­lionen schweres Ret­tungs­paket geschnürt werden, das den Spiel­be­trieb bis Ende der Saison garan­tiert. Anschlie­ßend soll der Kon­kurs abge­wi­ckelt und danach per Ver­stei­ge­rung ein neuer Besitzer gefunden werden. Für einen Neu­start in der Serie B, in die man ohnehin sehr wahr­schein­lich absteigen wird. Ich würde für den FC Parma auch in der Ama­teur­liga Kapitän sein. Parma ist tief in mir drin“, sagte Luca­relli, der seit 2008 für den Verein spielt.

Noch heißt die Gegen­wart Serie A, ein Hauch von Ama­teur­klasse umweht den Verein aber jetzt schon: Zum Spiel in Genua am Wochen­ende werden die Spieler mit ihren Privat-Autos anreisen. Der Verein kann sich die Bus­fahrt nicht leisten.