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Seite 2: „Fußball ist mein Leben“

Aber Fuß­ball ist mein Leben“, so Camara im Juli 2017 zur Ber­liner Zei­tung. Wenn ich nach Hause komme, schalte ich den Fern­seher an und schaue Fuß­ball. Das ist dann der erste Streit­punkt mit meiner Freundin. Wenn ich Freunde treffe, reden wir über Fuß­ball.“ Außerdem war Camara – gerade in dieser Spiel­klasse – ein fan­tas­ti­scher Stürmer.

In der ersten Saison nach dem Come­back traf er 13-mal. Und half tat­kräftig dabei mit, Croatia bis ins Pokal­halb­fi­nale zu hieven. Dort war dann gegen den spä­teren Sieger BFC Dynamo Schluss. Und wieder war der Traum vom Lan­des­po­kal­fi­nale im Ber­liner Jahn-Sport­park für Camara geplatzt.

Im Sommer 2017 wech­selte er dann inner­halb der Liga zum BSC. Und erzielte bis zu seinem Tod 14 Tore. In nur 19 Spielen. Auch im Ber­liner Pokal traf er dreimal in drei Spielen. Den Sieg­treffer im Ach­tel­fi­nale, erzielt in der 92. Minute, berei­tete er vor. Dann kam der März und Damatang Camara brach im Trai­ning zusammen. Über die Stunden danach gibt es noch heute Unklar­heiten.

Kurz darauf war Camara tot

Fakt ist: Erst­helfer erreichten den Trai­nings­platz neun Minuten nach Camaras Zusam­men­bruch, wie­derum sechs Minuten später kam der Not­arzt. Zunächst fuhr der Ret­tungs­wagen mit Camara in eine nahe­ge­le­gene Klinik, doch dort blieb der 24-Jäh­rige nicht. Später berich­teten ver­schie­dene Medien, der junge Mann sei aus Mangel an Kapa­zi­täten wei­ter­ver­legt worden. Von Seiten der Klinik wird jedoch betont, Camaras Wei­ter­trans­port lagen aus­schließ­lich medi­zi­ni­sche Erfor­der­nisse und keine Kapa­zi­täts­eng­pässe zugrunde.“

So oder so erreichte der Wagen mit Camara erst um 20:32 Uhr, also fast 90 Minuten nach dem Zusam­men­bruch, sein Ziel, das Virchow-Kli­nikum im Wed­ding. Kurz darauf war Camara tot.

Die Ber­liner Fuß­ball­szene reagierte mit großer Anteil­nahme – und orga­ni­sierte schon kurz darauf Hilfs­ak­tionen für Camaras Familie. Denn der Ber­liner hin­ter­lässt seine Lebens­ge­fährtin und ihren gemein­samen, erst zwei Jahre alten Sohn. Schon am Tag nach dem Tod des Fuß­bal­lers ging eine Spen­den­ak­tion online, initi­iert von Tas­mania Berlin.

Er war wie ein Sohn“

Bis zum heu­tigen Tag kamen so über 13.000 Euro zusammen, unter anderem BVB-Profi Maxi­mi­lian Philipp, der wie Camara einst in der Jugend bei TeBe kickte, spen­dete. Und auch seine Mann­schafts­kol­legen vom BSC wollen helfen. Gemeinsam mit anderen Ber­liner Fuß­bal­lern soll ein Benefiz-Spiel für Camara statt­finden. Ich habe den liebsten Spieler ver­loren, den ich in 32 Jahren als Trainer hatte. Er war wie ein Sohn. Er hatte immer ein Lächeln auf den Lippen“, sagte sein Trainer Sand­hove im März.

So ähn­lich sehen es auch die alten Mann­schafts­kol­legen. Beim Pokal­halb­fi­nale gegen Mahls­dorf liefen sie geschlossen mit T‑Shirts auf, auf denen Für Dami“ stand. Dazu, auf der Rück­seite, Camaras Rücken­nummer, die 9. Mit einem Siegtor kurz vor Ende der Ver­län­ge­rung erreichten sie das Lan­des­po­kal­fi­nale gegen Dynamo. Das Spiel, das der Stürmer so gerne einmal selbst gespielt hätte.