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Gebrüder Mont­gol­fier: Der ost­west­fä­li­sche Pro­vinz­klub FC Gütersloh fuhr vor dem Pokal­k­ra­cher gegen den VfB Stutt­gart am 23. Sep­tember 1989 großes Unter­hal­tungs­pro­gramm auf. Mit Hilfe eines Cara­vans wurde ein Heiß­luft­ballon in den Mit­tel­kreis gefahren, nach kurzer Auf­wärm­phase ent­schwebte die Besat­zung unter tosendem Applaus aus dem Sta­dion. Anschlie­ßend herrschte jedoch Rat­lo­sig­keit bei den Zurück­ge­blie­benen im alten Hei­de­wald­sta­dion. Hatte doch der Bal­lon­führer eis­kalt den Auto­schlüssel mit­ge­nommen. Die Gäste um Guido Buch­wald und Fritz Walter mussten schließ­lich unter großem Gelächter des Güters­loher Publi­kums den falsch geparkten PKW samt Anhänger vom Feld schieben.

Gian­luigi Buffon: 1999 spielte der spä­tere Welt­meister noch beim FC Parma. Nach dem Pokal­tri­umph beim AC Flo­renz erschien es dem Keeper äußerst kom­pli­ziert, das Sta­dion zu ver­lassen, ohne von erzürnten Fio­ren­ti­nern kör­per­lich ange­gangen zu werden. Bis Buffon plötz­lich eine Clowns­maske aus der Sport­ta­sche her­vor­kramte, sich diese vor das Gesicht klemmte und uner­kannt unter die ent­täuschten Fans des AC Flo­renz mischte. Es war nicht das erste Mal, dass der spä­tere Welt­meister auf unge­wöhn­liche Art das Sta­dion in Flo­renz ver­lassen musste: Einige Jahre zuvor ließ er sich im Kof­fer­raum eines Freundes aus dem Beton­kessel der Fio­ren­tina kut­schieren. Eben­falls erfolg­reich.

Marios Lam­bou­pulos: Lam­bou­pulos, Schieds­richter in der zweiten grie­chi­schen Liga, machte im März 2009 Bekannt­schaft mit den heiß­blü­tigen Fans von Korfu. Weil der Unpar­tei­ische in der 96. Minute des Spiels gegen Pas Ioan­nina einen nicht gänz­lich unbe­rech­tigten Elf­meter gegen den Gast­geber gepfiffen hatte, wollte das Fan­volk dem guten Mann an den Kragen. Glück für den Schiri: Korfu-Boss Spiros Kal­lo­gi­annis hatte zuvor bereits einen Lei­chen­wagen in den Kata­komben parken lassen. Ver­steckt hinter dicken Sei­den­vor­hängen gelangte Lam­bou­pulos aus dem Sta­dion. Die rat­losen Korfu-Fans ver­mö­belten statt­dessen die Gäs­te­spieler.

José Mour­inho: 2005, nach der 1:2‑Niederlage im Ach­tel­final-Hin­spiel gegen den FC Bar­ce­lona in der Cham­pions League, spe­ku­lierte der dama­lige Chelsea-Trainer José Mour­inho unver­blümt über die Par­tei­lich­keit von Schieds­richter Anders Frisk. Der been­dete nach dar­aufhin fol­genden Mord­dro­hungen seine Kar­riere. Im Vier­tel­fi­nale gegen die Bayern wurde Mour­inho der Kon­takt zu seinem Team ver- boten. Was der Por­tu­giese angeb­lich listig umging: Obwohl strengs­tens unter­sagt, hatte er sich in der Kabine an der hei­mi­schen Stam­ford Bridge auf­ge­halten und soll, so die Legende, nach der Partie in einem Wäsche­rei­wagen vor den UEFA-Funk­tio­nären aus dem Sta­dion geflohen sein.

Wolf­gang Kleff: Wann mein letztes Spiel endet, will ich selbst bestimmen“, hatte Wolf­gang Kleff noch im Früh­sommer 1984 gesagt. Doch Prä­si­dent Bruno Recht von For­tuna Düs­sel­dorf ent­schied anders. Der Tor­wart musste sein Abschieds­spiel am 20. Mai 1984 gegen Waldhof Mann­heim absol­vieren. Kleff, ganz Profi, täuschte in der 74. Minute eine Zer­rung vor, drehte eine Ehren­runde, warf Trikot und Hand­schuhe ins Publikum, um schließ­lich vor der Haupt­tri­büne ganz blank­zu­ziehen und Präsi Recht mit dem nackten Hin­ter­teil zu grüßen. Anschlie­ßend ent­schwand er aus dem Sta­dion. In Unter­buchse.

Club Ame­rica: Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass mit­tel­ame­ri­ka­ni­sche Derbys mit­unter sehr hitzig ver­laufen. Bei Spielen zwi­schen den mexi­ka­ni­schen Renom­mier­klubs Club Ame­rica und UNAM Pumas knallt es aller­dings beson­ders heftig. Als nun Erst­ge­nannte ihr Aus­wärts­spiel Anfang November 2009 mit 2:3 bei den Pumas ver­loren, wollten die Fans den Spie­lern ans Leder. In höchster Not ver- frach­tete die ört­liche Polizei die kom­plette Mann­schaft in einen Pan­zer­wagen und bret­terte in beein- dru­ckendem Tempo aus dem Estadio Olim­pico Uni­ver­si­tario.

Fall­schirm­springer aus Lüttring­hausen: Jubelnd und seinen schlaffen Fall­schirm hinter sich her- zie­hend ver­ließ der Mann im bunten Schutz­anzug den Rasen und das Sta­dion des BV Lüttring­hausen. Kurz zuvor hatte der Fall­schirm­springer für einen denk­wür­digen Moment gesorgt. Wie geplant war er näm­lich punkt­genau im Mit­tel­kreis gelandet, zwecks Unter­hal­tung vor dem Spiel gegen Kickers Offen­bach. Ein­ziges Pro­blem: Die Partie war bereits 15 Minuten zuvor ange­pfiffen worden. Die Uhr des wag­hal­sigen Fall­schirm­akro­baten war in der Luft ste­hen­ge­blieben.

Jens Leh­mannn: Im Oktober 1993 kas­sierte Jens Leh­mann im Dress von Schalke 04 zunächst drei Gegen-tore in acht Minuten gegen furiose Lever­ku­sener und wurde zur Pause von Trainer Jörg Berger gegen Holger Gehrke aus­ge­tauscht. Wäh­rend die zweite Halb­zeit ange­pfiffen wurde, lieh sich der frus­trierte Keeper fünf Mark von einem älteren Herren, den ich vom Trai­ning kannte“, hockte sich in die S‑Bahn und fuhr nach Hause. Ein spätes Nach­spiel: 2008, beim Trai­nings­lager mit dem VfB Stutt­gart in Going, wurde Leh­mann vom Sohn des inzwi­schen ver­stor­benen Zaun­gastes ange­spro­chen, den Hei­er­mann von 1993 wollte der aber nicht wie­der­haben.

Chris­tian Ziege: Euro­pa­meister Chris­tian Ziege musste wäh­rend seines Enga­ge­ments beim AC Milan nicht nur einmal als Pas­sa­gier im Kof­fer­raum aus dem Sta­dion fliehen. Die wütenden Tifosi war­teten nach schwa­chen Spielen nur darauf, ihre Helden mit Steinen zu begrüßen. Zurück in Deutsch­land er-freute sich der Linksfuß wieder der nor­malen Heim­reise nach Spie­lende. Die Lei­dens­fä­hig­keit der Leute hat mich schon immer beein­druckt“, atmete Ziege erleich­tert durch. Hier in Glad­bach fliegen keine Steine, der Respekt ist viel größer.“

George Best: Kurz nach halb elf Uhr abends erhob sich George Best an diesem Cham­pions-League- Finaltag von seinem Platz auf der Ehren­tri­büne im Camp Nou von Bar­ce­lona. 1:0 führten die Deut­schen von Bayern Mün­chen gegen seine alte Liebe Man­chester United im End­spiel 1999. Die eins­tige Mittel- fel­di­kone wollte diese Schmach nicht als Augen­zeuge erleben, schlich nie­der­ge­schlagen zum Aus­gang. Und ver­passte eine der größten Sen­sa­tionen der Fuß­ball­ge­schichte. When did it all go wrong, Georgie?