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1. Panke-Käfig, Wed­ding

Ein Käfig voller (kleiner) Helden
Was man über Deutsch­lands mys­tischsten Bolz­platz wissen muss? Auf­tritt Patrick Ebert: Einmal habe ich als kleiner Scheißer einem 18-Jäh­rigen einen Bein­schuss ver­passt. Und wurde dann sofort auf der Stein­platte umge­hauen. Da meinte Kevin: Hör auf, Junge. Wenn wir die hier ver­ar­schen, kloppen die uns kaputt. Du spielst ab jetzt ganz normal. Ball annehmen. Ball weiter passen. George darf tricksen. Du nicht.‘“ Mit Kevin meint Ebert seinen Kind­heits­freund Kevin-Prince Boateng, mit George dessen älteren und angeb­lich noch talen­tier­teren Bruder, der statt einer Fuß­ball­kar­riere eine Lauf­bahn auf den Straßen der Haupt­stadt hin­legte. Und mit Stein­platte meint er den legen­dären Käfig­platz an der Panke, ein mitten im Wed­ding ver­stecktes Stück deut­scher Fuß­ball­ge­schichte. Hier lernten die Boateng-Brüder (auch Welt­meister Jerome kam ab und an aus Char­lot­ten­burg zum Spielen vorbei), wie man sich gegen ältere und stär­kere Gegner durch­setzt – und dass es durchaus wehtun kann, wenn man mal hin­fällt. Hier rap­pelten sie sich trotzdem wieder auf. Hier trafen die Brüder mit gha­nai­schen Wur­zeln auf Ur-Ber­liner und auf die Kinder anderer Gast­ar­beiter, hier war das aber irgendwie auch egal. Hier wuchs eine neue deut­sche Fuß­baller­ge­nera­tion heran. Hier waren sie ein­ge­zäunt, hier waren sie frei. Wem der Beton zu hart ist: Nicht weit vom Käfig an der Panke ent­fernt liegt der Schil­ler­park, dort gibt es eine schöne Wiese. Auf der wurden Niko und Robert Kovac ent­deckt.

Adresse : Tra­ve­münder Straße 7, 13357 Berlin

2. Sta­dion Reh­berge, Wed­ding

Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen
Eine der idyl­lischsten Anlagen Ber­lins, liegt wun­derbar ver­steckt im Volks­park Reh­berge. Außerdem eine echte Haupt­stadt-Aus­nahme, weil: Rasen­platz!

Adresse: Afri­ka­ni­sche Str. 45, 13351 Berlin

3. Fuß­ball-Routen Berlin, Start: Bran­den­burger Tor

Janz Berlin ist eene Pille
Wer seinen Draht­esel genauso liebt wie die Prinzen, der sollte unbe­dingt die drei ver­schie­denen Rad-Routen, die zum Cham­pions-League-Finale 2015 kon­zi­piert wurden und zu 40 fuß­ball­his­to­ri­schen Orten der Stadt führen, aus­pro­bieren. Route 1 führt vom Bran­den­burger Tor Rich­tung Süd­osten, Route 2 Rich­tung Nord­osten, Route drei tief in den Westen. Für alle Fuß­ball-Experten und die, die es noch werden wollen.

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4. Fried­rich-Ludwig-Jahn-Sport­park, Pankow

Licht am Fahrrad
Seit ein paar Jahren ist der BFC Dynamo zurück im Jahn-Sport­park, dem dritt­größten Sta­dion Ber­lins. Was dafür sorgt, dass zumin­dest ab und an die Hütte voll ist, zum Bei­spiel, wenn der BFC mal wieder im Ber­liner Pokal­fi­nale steht und die Alt­hauer durch Prenz­lauer Berg ziehen. Aber nicht nur der DDR-Rekord­meister ist im Sport­park, der der­zeit grund­sa­niert wird und spä­tes­tens 2023 in neuem Glanz erscheinen soll, zu Hause. Auch Ver­eine wie der SV Empor Berlin oder der FC Bun­destag tragen ihre Spiele hier aus – aller­dings auf einem der Neben­plätze. In jeder Hin­sicht ein his­to­ri­scher Ort: Hier ver­tei­digten und drib­belten auch schon Marco Rehmer, Malcom Badu und Linton Maina, bevor es in die weite Fuß­ball­welt ging.

Adresse: Can­ti­an­straße 24, 10437 Berlin

5. Fuß­ball­himmel am Ost­bahnhof, Fried­richs­hain

Dach der Fußball­welt
Etwas ver­steckt, in einem unschein­baren Indus­trie- gebiet zwi­schen Ost­bahnhof, 11 FREUNDE-Redak­tion und War­schauer Straße, befindet sich Ber­lins am höchsten gele­gener Kreis­li­ga­platz, der Fuß­ball­himmel. Seit 2007 kann auf dem Dach der Metro auf einem wun­derbar wei­chen Kunst­rasen gepflegter Kom­bi­na­ti­ons­fuß­ball gespielt werden. Oder zumin­dest so etwas Ähn­li­ches. Und seitdem spielen sich – oft­mals unter den Augen ver­schal­lerter Fei­er­biester, die gerade aus dem direkt um die Ecke gele­genen Berg­hain gestol­pert sind – kleine und weniger kleine Fuß­ball­dramen ab. So kün­digte sich 2015 bei­spiels­weise eine Horde Juve-Fans an, um die auf dem Fuß­ball­himmel behei­ma­tete Truppe von Blau-Weiß Fried­richs­hain am Mittag vor dem Cham­pions-League-Finale zum Auf­stieg in die Kreis­liga A zu singen. Am Ende schei­terte der Besuch aber wegen Zwei­feln an der Trag­fä­hig­keit des Daches. Ein paar Jahre später schaffte es eine fast genauso berüch­tigte Fan­szene dann tat­säch­lich nach ganz oben. Die Caravan of Love“ von TeBe beehrte zum Start ihrer Deutsch­land­tournee zuerst den kleinen Ost-Ber­liner Verein und sorgte mit fast 500 Zuschauern für einen neuen Sta­di­on­re­kord. Im Sommer wird kaltes Bier direkt aus dem Kühl­schrank ver­kauft, im Winter mit Hilfe von Was­ser­ko­chern Glüh­wein auf­ge­wärmt. Kurz gesagt: Ver­dursten muss nie­mand. Wichtig für käsige Hopper: Unbe­dingt Son­nen­creme ein­ste­cken. Schatten findet man auf der Fuß­ball­himmel-Haupt­tri­büne eher nicht.

Adresse: An der Ost­bahn 5, 10245 Berlin

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6. Willy-Kress­mann-Sta­dion, Kreuz­berg

Heim­stätte von Tür­ki­y­em­spor
Der von Arbeits­mi­granten gegrün­dete Verein erfreut sich nicht nur hoher Popu­la­rität in der tür­ki­schen Gemeinde Kreuz­bergs, son­dern ist seit Anfang der 90er auch außer­halb Ber­lins bekannt und hat zahl­reiche Ableger. Zu den besten Zeiten kamen tau­sende Zuschauer ins ehe­ma­lige Katz­bach-Sta­dion um Tür­ki­y­em­spor zu unter­stützen. Der drei­ma­lige Berlin-Pokal­sieger hat immer noch eine große Anhän­ger­schaft und fei­erte 2017/18 den Auf­stieg in die Berlin-Liga.

Adresse: Duden­straße 40, 10965 Berlin

7. Her­thaner, Neu­kölln

Neu­köllner Nächte sind lang
Wer die moderne Hertha mit ihren Wind­horst-Mil­lionen und dem Start-up-Gewese kri­tisch beäugt, sollte es mal mit einer Old­school-Knei­pen­tour pro­bieren. Und startet am besten im Her­thaner in Neu­kölln. Bier aus der Tulpe, gelb­ge­rauchte Schnauz­bärte, Fut­schi 1,50 Euro. Danach zu Fuß ins Keg­ler­heim, von da mit der Ring­bahn in den Bier­brunnen am Gesund­brunnen (siehe auch: 17, Plumpe) und zum Abschluss zusammen mit den anderen Freaks ab ins Olym­pia­sta­dion. Aber Ach­tung: Ab dem fünften Fut­schi drohen Kopf­schmerzen.

Start­adresse: Weserstr. 210, 12047 Berlin

8. Die­sel­straße, Neu­kölln

Rumble in the Käfig
Hier lernten Antonio Rüdiger und sein Halb­bruder Sahr Senesie mit Rapper Ali Bumaye das Fuß­ball­spielen. Wer sich auf diesem Bolz­platz in Neu­kölln gegen Ältere durch­setzen konnte, der schafft es auch in den Sta­dien von Eng­land und Ita­lien einen kühlen Kopf zu bewahren. Im Käfig an der Picaldi-… ähh… Die­sel­straße fing alles an.

Adresse: Die­sel­straße, 12057 Berlin

9. Das rote Berlin, Kreuz­berg

Nie­der­sachsen tief im Herz von Preußen
Gen­tri­fi­zie­rung mal anders: Mitten im Ber­liner Sze­ne­kiez Kreuz­kölln hat sich der Han­nover-96-Fan­klub Rotes Berlin e.V.“ in einem alten Laden­lokal ein nie­der­säch­si­sches Kleinod geschaffen, das selbst den här­testen Hipster weich werden lässt. Betritt man die Klub­räume des ein­ge­tra­genen Ver­eins, wähnt man sich tat­säch­lich für zumin­dest 90 Minuten mit einem Bein in der Heimat von Leine, Lena, Ger­hard Schröder und den Scor­pions. Die Wände sind geschmückt mit einem Pan­orama des Nie­der­sach­sen­sta­dions, überall hängen Fotos von Fans und Spie­lern, signierte Tri­kots und kleine Andenken an die sekun­dären Sehens­wür­dig­keiten der knapp 300 Kilo­meter ent­fernten Heimat der meisten Gäste. Ja, das Nie­der­sach­sen­sta­dion ist ein kleines Stück Han­nover im Herzen von Berlin. Und es ist super! Doch Ach­tung, dies ist keine Kneipe. Und so muss man, bevor man auf dem schick-schau­rigen Lino­leumboden bei einem Fläsch­chen Her­ren­häuser über die Lauf­werte von Jan Schlau­draff oder den Kil­ler­instinkt von Mame Diouf fach­sim­peln kann, erst einmal Mit­glied von Rotes Berlin e.V.“ werden. Kein Pro­blem, liegen vor­läu­fige Mit­glieds­an­träge doch immer am Ein­gang aus. Aller­dings sollte man sich an Spiel­tagen durchaus beeilen, denn allzu voll wollen die Herren ihr Han­nover-Para­dies dann doch nicht werden lassen. Simple Schutz­maß­nahme: Irgend­wann ist die Tür ein­fach zu. Man ist eben am liebsten unter sich. Diese strikte Her­an­ge­hens­weise ist sicher auch dem Umstand geschuldet, dass die Nach­barn im durchaus bedroh­lich gen­tri­fi­zierten Kiez die Lärm­be­läs­ti­gung als uner­träg­lich ein­stuften und den Machern des Nie­der­sach­sen­sta­dions des Öfteren die Hölle heiß­ge­macht haben. Nichts­des­to­trotz ist das sym­pa­thi­sche Drei­raum-Klub­haus Ber­lins erste Anlauf­stelle für alle Exil-Han­no­ve­raner, die in der U‑Bahn nicht ver­ängs­tigt ihr 96-Trikot ver­ste­cken wollen. Denn hier in Klein-Han­nover sitzt man zwi­schen Klein­fa­mi­lien und Frei­geis­tern und kann end­lich mal das sein, was in Berlin längst nicht in allen Ecken gern gesehen ist: ein ganz nor­maler Fuß­ballfan.

Adresse: Hob­recht­straße 39, 12047 Berlin

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10. Spree­tour mit Eddy­line, Hacke­scher Markt

Feiern wie die Eisernen
Eddy war bis zu seinem Ableben großer Union-Fan, dem­entspre­chend gestaltet sind seine Schiffe. Die Guides ver­stehen sich zudem als Bot­schafter des Ber­liner Sports“ und möchten den Gästen ein Stück Ber­liner Sport­ge­schichte mit all seiner Tra­di­tion nahe­bringen“. Will heißen: gute Stim­mung an Deck und mar­kige Sprüche. Auch die Union-Spieler selbst feiern immer wieder auf den Schiffen.

11. Sta­dion der Welt­ju­gend, Mitte

Es wächst zusammen, was zusammen gehört
Manche Orte haben offenbar ihren ganz eigenen Geist, denn wie sonst kann man erklären, dass sich die Schlapp­hüte vom BND für den Bau ihrer neuen Zen­trale gerade den Ort des SED-Vor­zei­ge­sta­dions in der DDR-Haupt­stadt aus­ge­sucht haben. Vorher hatte hier zudem das Poli­zei­sta­dion gestanden, und wie­derum davor war die Fläche als Exer­zier­platz genutzt worden. Im Sta­dion der Welt­ju­gend wurden gerne Polit­ver­an­stal­tungen durch­ge­führt, aber auch Fuß­ball gespielt, vor allen Dingen FDGB-Pokal­end­spiele. Bei denen sprangen die Ordner in den wein­roten Dynamo-Trai­nings­an­zügen eher rus­tikal mit den Fans um. Kein Wunder, dass die Ord­nungs­kräfte immer etwas nervös waren, denn die Mauer war nur wenige Meter ent­fernt und ebenso der Grenz­über­gang Chaus­see­straße. Wenn sich da ein paar tau­send Fans auf den Weg gemacht hätten …1992 wurde das Sta­dion abge­rissen, um dort Sport­hallen für die Olym­pi­schen Spiele 2000 in Berlin bauen zu können. Die gab es letzt­lich nie, und sie hätten ver­mut­lich auch nicht zum Geist des Ortes gepasst. Nun wächst zusammen, was offenbar zusam­men­ge­hört.

Adresse: Chaus­see­straße 96, 10115 Mitte

12. Café King, Char­lot­ten­burg

Wetten konnte man hier noch nie
Einst hielten vor dem Café King, das nie ein Wett­büro war, son­dern immer nur ein, nun ja, Café, Tou­ris­ten­busse – doch seit 2014 ist der Laden dicht. Was bleibt, sind ein neues Restau­rant und die Namen Robert H. und Ante S..

Adresse: Ran­ke­straße 23, 10789 Berlin

13. Olym­pia­sta­dion, Char­lot­ten­burg

Ey Piefke, kannst du sehn wo der Ball is?
Wurde anläss­lich der Olym­pi­schen Spiele 1936 in Rekord­zeit erbaut, angeb­lich um die Über­le­gen­heit des Dritten Rei­ches zu sym­bo­li­sieren. Dumm nur, dass der US-Sprinter Jesse Owens mit vier Gold­me­daillen zum Publi­kums­lieb­ling avan­cierte. Draußen in Char­lot­ten­burg duckt sich das mäch­tige Muschel­kalk-Bau­werk fast schon ent­schul­di­gend in eine Mulde. Nein, nichts schwebt hier, nichts ist leicht, aber den­noch steht das Sta­dion wie kein zweites für deut­sche Fuß­ball­his­torie. Ob bei mitt­ler­weile 41 Pokal­fi­nals, 10 WM-Spielen oder dem Cham­pions-League-Finale 2015, hier waren die ganz Großen auf dem Rasen. Sehr emp­feh­lens­wert: Ein Blick vom nahe­ge­legen Glo­cken­turm über das gesamte Olym­pia­ge­lände.

Adresse: Olym­pi­scher Platz 3, 14053 Berlin

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14. Schloss­hotel Gru­ne­wald

Home of Som­mer­mär­chen
Die pein­lichste Szene in Sönke Wort­manns WM-Doku Som­mer­mär­chen“ ist zwei­fellos das Mann­schafts­treffen im Garten des Schloss­ho­tels Gru­ne­wald vor dem Tur­nier. Auf Geheiß von Manager Oliver Bier­hoff hat das Team auf dem Rasen Fackeln ent­zündet. Was ent­flammten Mann­schafts­geist sym­bo­li­sieren soll, allein, die Kamera zeigt nur leere Gesichter, in ihnen die Frage: Wann kann ich end­lich wieder auf mein Zimmer?” Und doch steht das Nobel­hotel im Gru­ne­wald für das spe­zi­elle Fuß­ball­ge­fühl des Som­mers 2006. Odonkor nach dem Polen­spiel mit Zahn­bürste im Mund, Podolski und Schwein­steiger mit Chips­tüte auf dem Dop­pel­bett, Jogi Löws legen­däre Tak­tik­an­wei­sung („högschde Dis­zi­plin“) und das hys­te­ri­sche Gekreisch der Zaun­gäste, wenn spät­abends der Mann­schaftsbus vor­fuhr. Das Per­sonal erzählt gerne, wo Klinsi, Löw & Co damals näch­tigten.

Adresse: Brahms­straße 10, 14193 Berlin

15. Post­sta­dion, Moabit

Der Geist von 11 Freunde
Dass das Post­sta­dion einst das größte Sta­dion Ber­lins war, davon künden die bewal­deten Hänge der Gegen­ge­rade, auf der noch der eine oder andere Wel­len­bre­cher aus dem Moos ragt. Und in der Tat hat das Rund schon viel mit­ge­macht. Adolf Hitler sah hier 1936 sein ein­ziges Fuß­ball­spiel, eine Schlappe der deut­schen Olym­pia­mann­schaft gegen Nor­wegen. In trüben Dritt­li­ga­zeiten kickte auch mal Hertha BSC hier, vor ein paar Jahren trug sich schließ­lich Tennis Borussia mit dem Gedanken, ins Sta­dion unweit des Haupt­bahn­hofs umzu­ziehen. Ein lite­ra­ri­sches Denkmal bekam es aber vor allem von Sammy Drechsel gesetzt, der in seinem Fuß­ball­roman Elf Freunde müsst ihr sein“ seine Helden um Heini Kamke und Matze Krause im voll­be­setzten Post­sta­dion die Ber­liner Schul­meis­ter­schaft erringen lässt. Und fast meint man auf der inzwi­schen sanierten Haupt­tri­büne den zum Fuß­ball bekehrten Rektor Schulz schreien zu hören.

Adresse: Lehrter Strasse 59, 10557 Berlin

15. Tages­spiegel Redak­tion, Schö­ne­berg

Ist das Kunst oder kann das weg?
Für Kunst­in­ter­es­sierte. Eins der von Andreas Neu­en­dorf gemalten Bilder, die er anfer­tigen musste, um seinen Künst­ler­namen Zecke auch offi­ziell zu nutzen, hängt in der Redak­tion. Gerüchten zu Folge han­delt es sich um das Werk Kri­ckel­krakel“.

Adresse: Aska­ni­scher Platz 3, 10963 Berlin

17. Plumpe, Wed­ding

Alles ist erlaubt
Die Plumpe, einst als Ber­lins schönstes Sta­dion“ bekannte Spiel­stätte von Hertha BSC, deren mäch­tige Hin­ter­tor­tri­büne Zau­ber­berg“ gerufen wurde und deren Lärm die Hertha-Anhänger nach dem Mau­erbau an die Sek­to­ren­grenze trieb, wurde im Herbst 1974 abge­rissen. Nur die ehe­ma­lige Ver­eins­schenke Bier­brunnen an der Plumpe hat durch­ge­halten. Als mal das Fern­sehen vor­bei­schaute, erwei­terte Wirtin Andrea Kly­szcz flugs die Kund­schaft: Union-Fans sind auch erlaubt, wir machen keine Gesichts­kon­trolle.“

Adresse: Behm­straße 3, 13357 Berlin

18. Span­dauer Kickers, Spandau

Deutsch­lands talen­tier­teste Ü32
Aktuell im erwei­terten Kader: Marco Senja, Maik Franz, Ümit Ergidi, Chi­nedu Ede, Michael Delura, Daniel Ziebig, Ben­jamin Köhler, Oliver Schröder, Karim Ben­ya­mina, Halil Savran und Shergo Biran. Wer bei diesen Namen keine Gän­se­haut bekommt, hat den Fuß­ball nie geliebt.

Adresse: Bruns­büt­teler Damm 441, 13591 Berlin

19. BFC Preussen, Lank­witz

Wer will Icke Häßler coa­chen sehen?
Seit Klinsi geflüchtet ist, gibt es in Berlin nur noch einen trai­nie­renden Welt­meister von 1990: Icke Häßler. Mit dem BFC Preussen kämpft er um den Auf­stieg in die sechste Liga. Ohne Groß­in­vestor – und ohne Face­book Live.

Adresse: Mal­te­ser­straße 24 – 36, 12249 Berlin

20. Fahr­gast­schiff Hertha, Rum­mels­burger Bucht

Volle Kraft … zurück!
Am 25. Juli 1892 wurde der Ber­liner Fuß­ball Club 1892 gegründet. Die Idee zur Grün­dung hatten die Brü­der­paare Fritz und Max Lindner sowie Otto und Willi Lorenz. Auf der Suche nach einem Namen für den Club hatte Fritz Lindner die Idee, den Verein Hertha zu benennen. Er war mit seinem Vater kurz zuvor auf eben­diesem gleich­na­migen Dampfer auf der Havel gefahren. Doch über die Jah­re­zehnte setzte das Schiff mächtig Patina an. Der 1886 erbaute Kahn tuckerte bei Stettin übers Haff und querte zu DDR-Zeiten unter dem schönen Namen »Seid bereit« den Großen Müg­gelsee, wurde schließ­lich aus­sor­tiert und 1971 vom Wus­ter­hau­sener Peter Dentler wieder flott­ge­macht. Im Mai 2017 dann die Wende: Bei der Mit­glie­der­ver­samm­lung des Groß­stadt­klubs wurde bekannt­ge­geben, dass die zwei Prä­si­di­ums­mit­glieder mit­tels einer Betrei­ber­ge­sell­schaft das Schiff kaufen werden. Die not­wen­dige Finan­zie­rung des mit 400 000 Euro ange­setzten Pro­jektes erfolgte durch Aus­gabe von genau 1892 Aktien, die seit 11. Januar 2017 aus­ge­geben wurden. Es ist daran gedacht, einen festen Lie­ge­platz mög­lichst in Sta­di­onnähe zu finden, mit Restau­rant­be­trieb und einem kleinen Ver­eins­mu­seum. Noch können Aktien erworben werden. Wie es wei­ter­geht, ist der­zeit noch unge­klärt.

Adresse: Uferweg, Rum­mels­burger Bucht, 10245 Berlin

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21. Alte Förs­terei, Köpe­nick

Nina Hagen Gedächt­nis­sta­dion
Die beson­dere Atmo­sphäre an der Alten Förs­terei ist spä­tes­tens seit dem Auf­stieg in die höchste deut­sche Spiel­klasse auch dem letzten Ground­hop­per/­Fan/­Fuß­ball­in­ter­es­sier­ten/S­WR/SR-Zuschauer bekannt. Den Charme des Underdogs/​Gallischen Dorfes behalten sich die Köpe­ni­cker u.a. auch mit der hän­disch manö­vrierten Anzei­ge­tafel, die selbst­ver­ständ­lich nach dem Sta­di­on­umbau wei­terhin eisern an ihrem Platz bleiben wird. Unbe­stä­tigten Gerüchten zufolge erfreuen sich ins­be­son­dere Aus­wärts­fans über die letzten Brat­würste in der 1. Liga, die noch Ori­ginal vom Holz­koh­len­grill ser­viert werden. Dazu kann man dann auch noch das kom­plette Ben­galo-Arsenal ver­pul­vern und ein güns­tiges Pils schlürfen. Ein Traum für jeden Aus­wärtsfan und Fuß­ball-Roman­tiker. Kleiner (Sicherheits-)Hinweis: Nein, Weinrot ist kein Rot…

Adresse: An der Wuhl­heide 263, 12555 Berlin

22. Sport­platz Am Rosenhag, Mahls­dorf

The Razors Edge
Vor einigen Jahren sollte der Sport­platz von Ein­tracht Mahls­dorf umbe­nannt und mit Hilfe eines Spon­sors moder­ni­siert werden. Der Bezirk lehnte dieses Vor­haben jedoch ab. Viel­leicht ganz gut so, denn das Flair in Mahls­dorf sei jedem emp­fohlen, der den authen­ti­schen Stil bevor­zugt. Unbe­dingt früh anreisen, denn durch die emo­tio­nalen Laut­spre­cher­durch­sagen und der AC/DC Best off Play­liste wird den Schau­lus­tigen schon vor Anpfiff ordent­lich ein­ge­heizt.

Adresse: Melan­chthon­straße 53, 12623 Berlin

23. Sta­dion Lich­ter­felde

Big in Berlin, bigger in the Ger­many
Größte aktive Fuß­ball­ab­tei­lung des Landes mit mehr als 1600 Mit­glie­dern in über 65 Mann­schaften. Die Erste von Vik­toria Berlin spielt seit der Fusion 2012 Regio­nal­liga und im schönen Old-School-Sta­dion.

Adresse: Ost­preu­ßen­damm 3 – 17, 12207 Berlin

24. Momm­sen­sta­dion, Char­lot­ten­burg

Der Promi-Tipp: Kevin Küh­nert, Poli­tiker, über seinen per­sön­li­chen Lieb­lingsort im Ber­liner Fuß­ball:
Auf dem Waldweg zum Momm­sen­sta­dion weicht der Alltag kind­li­cher Freude. Vier mon­däne Steh­lampen leuchten unser Wohn­zimmer aus. Gelb­sti­chige Wer­bung auf der Anzei­ge­tafel – egal, wir haben wenigs­tens eine! Regen? Ab unters Tri­bü­nen­dach auf die alten Holz­bänke ohne lehne. Pin­keln? Im Klo­häus­chen ver­passt man bei offenem Fenster garan­tiert nichts. Hunger, Durst? Bulette auf die Hand und dann ab zum Bier­stand, wo ein uriger Sechzger zapft, den alle Biber nennen. Nach Abpfiff ins Sta­di­on­ca­sino, wo sich schnell so viele Küm­mer­ling-Klopfer ansam­meln, dass man daraus ein Man­dala formen kann. Aus Leere etwas Schönes machen! So läuft das bei Tennis Borussia seit 1902.”

Adresse: Wald­schul­allee 34 – 42, 14055 Berlin

…und nicht ver­passen in der näheren Umge­bung von Berlin: 25. Karl-Lieb­knecht-Sta­dion, Babels­berg

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Gün­ther Jauch gefällt das!
Ein­zig­artig sind in diesem Ensemble die Flut­licht­masten, die bei Nicht­ge­brauch ein­ge­klappt und auf diese Weise um ein Drittel gekürzt werden können. So werden die Sicht­achsen auf den angren­zenden Park, der Teil des Pots­damer UNESCO-Welt­kul­tur­erbes ist, bewahrt. Ansonsten: Regio­nal­liga-Fuß­ball, drei Steh­tri­bünen und eine Fan­szene mit vielen guten Ideen: Heim­spiele von Babels­berg 03 lohnen sich. Zum Aus­nüch­tern danach emp­fiehlt sich der wun­der­schöne Park direkt nebenan. Wer einen Tages­aus­flug mit den nör­gelnden Kin­dern geplant hat, schaut im Film­park Babels­berg vorbei.

Adresse: Karl-Lieb­knecht-Straße 90, 14482 Potsdam

26. OFC-Sta­dion, Ora­ni­en­burg

Sechst­liga-Derby in Bran­den­burg
Wenn der Ora­ni­en­burger FC Ein­tracht in der Bran­den­burg­liga auf den TuS 1896 Sach­sen­hausen trifft, schauen regel­mäßig über 1000 Zuschauer vorbei. Trainer, die sich bei diesen Klubs bewerben, wird gleich im ersten Gespräch gesagt, dass sie dieses Spiel unbe­dingt gewinnen müssen. Derby-Fee­ling auf rus­ti­kalem Ama­teur-Niveau!

Adresse: André-Pican-Straße 41A, 16515 Ora­ni­en­burg

27. Sta­dion am Quenz, Bran­den­burg an der Havel

Cham­pions-League-Sieger made in Bran­den­burg
Roy Präger, Timo Lange oder Chris­tian Beeck, sie alle kickten bei der BSG Stahl Bran­den­burg. Ex-Stahler wie Steffen Freund und René Schneider gewannen 1997 sogar die Cham­pions-League. Aller­dings woan­ders. Dabei gab es einst auch hier an der Havel wilde Euro­pa­pokal Nächte. 1986 unterlag Stahl hier gegen den spä­teren UEFA Cup Sieger IFK Göte­burg.

Adresse: Thü­ringer Straße 251, 14776 Bran­den­burg an der Havel

28. SV Dis­sen­chen 04, Cottbus

Schwer­ge­wicht
Hier schoss Torsten Mat­tuschka einst mit 100 Kilo­gramm auf den Hüften 100 Tore in 100 Spielen. Ein Aus­flugs-Hot-Spot für opti­mis­ti­sche Scouts. Und wer keinen Star ent­deckt, kann es danach ja im Sta­dion der Freund­schaft ver­su­chen.

Adresse: Bra­nitzer Str. 9C, 03052 Cottbus