Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: Fußball? Für die Nische zu groß

Wer anfangs noch wit­zelte, dass die Halb­zeit­show mehr abdeckte als ver­mut­lich so manche Ansprache der anwe­senden Trainer, hätte sich am Ende kaum gewun­dert, wenn man­cher Coach unten in den Kata­komben zur Pause den Fern­seher in die Kabine gerollt hätte. Hört’s, was der Sammer sagt. Und bitte, macht’s besser…“

Wobei es auf einem Fern­seher recht wenig zu sehen gab. Schließ­lich über­trug Euro­s­port die Spiele allein über den haus­ei­genen Strea­ming­dienst. Die Bun­des­liga, so heißt es, galt bei Euro­s­port als Anker für eine Platt­form, die im immer härter wer­denden Markt der Inter­net­riesen nach neuen Nut­zern und Abon­nenten suchte. Geld lässt sich damit aber nicht durch Tennis, Rad­sport oder Leicht­ath­letik ver­dienen. Für Kunden braucht es Fuß­ball.

War der Zuschauer Schuld?

Mit der Wei­ter­gabe der Über­tra­gungs­rechte an DAZN wird sich Euro­s­port ein­ge­stehen müssen, dass das Pro­jekt geschei­tert ist. Frag­lich, woran das liegt. Denn der Sender hielt die Ver­spre­chen, auf die sich Fans von Olympia und Tour de France stets ver­lassen konnten. Der Sport stand im Mit­tel­punkt. Keine über­trie­benen 3D-Gra­fiken, kein astro­nau­ten­haftes TV-Studio, nur Men­schen, die taten, was sie für richtig hielten, um dem Zuschauer eine Sportart ganz nah zu bringen.

Warum das nicht funk­tio­nierte? Viel­leicht weil Euro­s­port auch beim Thema Fuß­ball auf Nische gesetzt hat. Viel­leicht weil der Fuß­ballfan keinen Spar­ten­sender ver­trägt, keine umständ­li­chen Anmel­dungen auf Strea­ming­seiten und kri­selnder Bild­schirme. Viel­leicht weil der Fuß­ballfan im Schnitt mehr Kon­su­ment als Lieb­haber ist.

Was macht DAZN?

Nun geht das Paket also zum Strea­ming­an­bieter DAZN über. Das Pre­mi­um­pro­dukt der Per­form-Group wird in der kom­menden Saison keine Pre­mier League zeigen, brauchte einen neuen Publi­kums­ma­gneten. Der Anbieter hat bereits bewiesen, dass Fuß­ball auf Strea­ming­web­seiten funk­tio­nieren kann.

Zu hoffen ist, dass auch DAZN mit Lei­den­schaft über­zeugen will. Mit Exper­tise statt Event. Die simplen aber wun­der­baren Über­tra­gungen der Cham­pions League lassen darauf hoffen. Und: Laut dem Medi­en­ma­gazin DWDL​.de“ soll sich DAZN erst kürz­lich die Lizenz für einen Fern­seh­sender gesi­chert haben. Dann wäre die Bun­des­liga auch am Freitag wieder auf der großen Bühne. Im TV statt im Stream. Fehlt eigent­lich nur noch eine han­dels­üb­liche Magnet­tafel.