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Seite 2: „Ich kenne keinen Selbsthass, nur Selbstliebe!“

Den Ver­trag sollen Sie mit einer Ziga­rette im Mund­winkel unter­zeichnet haben.
Ich bin doch kein Schau­spieler! Sie ver­wech­seln mich wohl mit Steve McQueen! Nein, nein. Geraucht habe ich hin­terher. Es war eine der schönsten Ziga­retten meines Lebens.

Fiel es Ihnen schwer, von zu Hause fort­zu­gehen?
Mir nicht. Aber meine Mutter wollte mich nicht gehen lassen, sie hat viel geweint. Mein Vater hin­gegen hat nur gesagt: Geh, geh! Spiel Fuß­ball!“ Er war Werk­zeug­ma­cher und hat immer hart gear­beitet, ohne viel zu ver­dienen. Das wollte er mir wohl ersparen.

Sie haben Tore aus schier aus­sichts­losen Situa­tionen geschossen, umzin­gelt von drei, vier Ver­tei­di­gern. Kann man das trai­nieren?
Man kann stun­den­lang durch den Wald laufen, den Baum­stämmen aus­wei­chen, hin­fallen, wieder auf­stehen, wei­ter­laufen. Das habe ich auch getan. Aber in erster Linie ist es eine Sache des Kopfes: Ich wollte ein­fach immer der Beste sein.

1980 Preben Elkjaer Chefen1

Von Köln sind Sie 1978 in die bel­gi­sche Liga gewech­selt, zum SC Lokeren.
Der Trainer hatte mich in einem Län­der­spiel gegen Polen gesehen, in dem mir drei Tore gelungen waren. Lokeren war ein kleiner Klub, ich dachte, dort würde ich nicht lange bleiben. Es wurden schließ­lich sechs­ein­halb Jahre.

Warum so lange? Sie müssen doch andere Ange­bote gehabt haben.
Das schon, allein der RSC Ander­lecht hat wohl zehn Mal ange­fragt. Aber die Fans liebten mich. Das gibt man nicht so ein­fach auf.

Man nannte Sie den Ver­rückten von Lokeren“.
Ja, weil ich mich so kami­ka­ze­artig in die Zwei­kämpfe stürzte. Wissen Sie, ich habe gegen die größten Klopper gespielt, die die Welt je gesehen hat. Diese Männer haben Beine gebro­chen! Ich hatte also die Wahl – ent­weder ich blieb liegen, wenn mich ein Ver­tei­diger umtrat, oder ich sagte: Wenn du Krieg willst, bekommst du Krieg.“ Das mag dann auf dem Platz durchaus ein wenig ver­rückt aus­ge­sehen haben.

Wie klingt es, wenn ein Bein bricht?
Da wird einem schlecht, dieses Geräusch ver­gisst man nie. Wie mor­sches Holz, das bricht. Aber ich wurde zum Glück nie ernst­haft ver­letzt. Ich war immer schnell genug, um zu ent­kommen. Herz­li­chen Dank an meinen Körper!