Ein Tor auf Socken machte das dänische Enfant Terrible unsterblich: Preben Elkjær Larsen über Autorennen mit Hans-Peter Briegel, den Sound gebrochener Beine und die schönste Zigarette seines Lebens.
Den Vertrag sollen Sie mit einer Zigarette im Mundwinkel unterzeichnet haben.
Ich bin doch kein Schauspieler! Sie verwechseln mich wohl mit Steve McQueen! Nein, nein. Geraucht habe ich hinterher. Es war eine der schönsten Zigaretten meines Lebens.
Fiel es Ihnen schwer, von zu Hause fortzugehen?
Mir nicht. Aber meine Mutter wollte mich nicht gehen lassen, sie hat viel geweint. Mein Vater hingegen hat nur gesagt: „Geh, geh! Spiel Fußball!“ Er war Werkzeugmacher und hat immer hart gearbeitet, ohne viel zu verdienen. Das wollte er mir wohl ersparen.
Sie haben Tore aus schier aussichtslosen Situationen geschossen, umzingelt von drei, vier Verteidigern. Kann man das trainieren?
Man kann stundenlang durch den Wald laufen, den Baumstämmen ausweichen, hinfallen, wieder aufstehen, weiterlaufen. Das habe ich auch getan. Aber in erster Linie ist es eine Sache des Kopfes: Ich wollte einfach immer der Beste sein.
Von Köln sind Sie 1978 in die belgische Liga gewechselt, zum SC Lokeren.
Der Trainer hatte mich in einem Länderspiel gegen Polen gesehen, in dem mir drei Tore gelungen waren. Lokeren war ein kleiner Klub, ich dachte, dort würde ich nicht lange bleiben. Es wurden schließlich sechseinhalb Jahre.
Warum so lange? Sie müssen doch andere Angebote gehabt haben.
Das schon, allein der RSC Anderlecht hat wohl zehn Mal angefragt. Aber die Fans liebten mich. Das gibt man nicht so einfach auf.
Man nannte Sie den „Verrückten von Lokeren“.
Ja, weil ich mich so kamikazeartig in die Zweikämpfe stürzte. Wissen Sie, ich habe gegen die größten Klopper gespielt, die die Welt je gesehen hat. Diese Männer haben Beine gebrochen! Ich hatte also die Wahl – entweder ich blieb liegen, wenn mich ein Verteidiger umtrat, oder ich sagte: „Wenn du Krieg willst, bekommst du Krieg.“ Das mag dann auf dem Platz durchaus ein wenig verrückt ausgesehen haben.
Wie klingt es, wenn ein Bein bricht?
Da wird einem schlecht, dieses Geräusch vergisst man nie. Wie morsches Holz, das bricht. Aber ich wurde zum Glück nie ernsthaft verletzt. Ich war immer schnell genug, um zu entkommen. Herzlichen Dank an meinen Körper!