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Der FC Chelsea hat end­lich mal wieder was zu Feiern gehabt: im FA-Cup-Wie­der­ho­lungs­spiel gegen den Dritt­li­gisten Sou­t­hend United konnte die Lon­doner Aus­wahl auch dank eines Bal­lack-Tores einen sou­ve­ränen 4:1‑Erfolg feiern. Bei Trainer Felipe Sco­lari sorgte der Sieg gegen den Außen­seiter für uner­war­teten Fröh­lich­keits­wahn. Sein Assis­tent Ray Fein­schme­cker Alex Raack­Wil­kins brachte die Gemüts­lage seines Chefs kuli­na­risch auf den Punkt: Er freut sich wie ein Schnitzel!“ Unklar ist noch, wie groß die Freude bei einem Stück toten Fleischs sein kann, Wil­kins psy­cho­lo­gi­sches Gut­achten reiht sich damit aller­dings ein in die lange Liste wohl­schme­ckender Ver­ba­lergüsse. Eine sub­jek­tive Aus­wahl.



»Gib mich die Kir­sche!« (Lothar Emme­rich)

Der Klas­siker. Offensiv-Wir­bel­wind »Emma« legte mit seinem süß­li­chen Impe­rativ den Grund­stein für die Parolen unge­zählter Jugend­trainer auf den Dorf­plätzen des Landes. Einige Mög­lich­keiten dem Spiel­gerät neue Namen zu ver­passen: »Pflaume«, »Nuss«, »Traube«. Schnoddrig-schöner Ama­teur­fuß­ball. Schnoddrig-schöner Lothar Emme­rich. Bekam davor und danach nicht selten die Kir­sche, um sie dann form­voll­endet »rein­zu­wixen« (Ernst Kuz­orra).

»Fuß­ball ist wie eine Fri­ka­delle. Man weiß nie, was drin ist.« (Martin Driller)

Besser als das Ori­ginal. Dril­lers ker­nige Ant­wort auf den Trä­nen­tupfer aus »For­rest Gump«. Der geniale , aber stroh­blöde For­rest (pas­send zum Thema: Hohl, wie eine Frucht) bekommt den lau­ni­schen Wie­der­käuer seiner Mutter nicht aus dem Kopf, sitzt auf Park­bänken und quatscht mit wild­fremden Men­schen, die sich sogar das hier gefallen lassen müssen: »Das Leben ist wie eine Schachtel Pra­linen. Man weiß nie, was man bekommt.« Alles richtig macht Bart Simpson, der sich in der Folge »Das schwarze Schaf« beim Ver­such von Marge den Gump-Satz zu voll­enden geis­tes­ge­gen­wärtig einen Eimer auf den Kopf setzt und die Worte seiner Mutter mit dem Schlagen eines Schuhs gegen besagten Eimer aus den Gehör­gängen ver­treibt. Driller, heute 39, hat zwar nur ent­fernte Ähn­lich­keit mit Seri­en­held Bart, war aber gleich­falls fuchsig, als er das große Rätsel des Fuß­balls ent­schlüs­selte. Vor­schlag: Der Frika-Schen­kel­klopfer sollte zum Bestand­teil jener mys­te­riösen Inter­view­aus­bil­dung gehören, die junge Profis offenbar vor jedem Ver­trags­ab­schluss unter­zeichnen müssen. Frage Reporter: »Was glauben sie, wie das Spiel aus­geht?« Ant­wort Profi: »Fuß­ball ist wie eine Fri­ka­delle…« Erst wenn sich alle Fra­genden der (Fußball-)Welt aus Ver­zweif­lung einen Eimer auf den Kopf stülpen, besteht die Hoff­nung derlei abge­dro­schene Frage-Ant­wort-Spiel­chen nie wieder hören zu müssen.

»Wir werden die Spitze mit Messer und Gabel ver­tei­digen.« (Martin Wagner)

Sehr zivi­li­siert. Wurde offenbar mit dem gol­denen Löffel gepu­dert, der Wagner. Das gute alte »Messer zwi­schen den Zähnen« scheint im Hause Wagner nicht son­der­lich gut ange­kommen zu sein. Unklar ist nur, welche Spitze er meint. Die stets umkämpften Spar­gel­spitzen? Tisch­tuch­spitzen? Bei Knigge-For­scher Martin Wagner kann man sich dessen nicht sicher sein. Hoch­ach­tung ist trotzdem ange­bracht, schließ­lich ist die eins­tige Linksfuß-Keule stolzer Teil­nehmer der Welt­meis­ter­schaft 1994! Wie es dazu kam? Dar­über schweigen sie beim DFB bis heute. Wagner, der seine Lauf­bahn 2001 beim VfL Wolfs­burg been­dete, ver­tei­digt in der Gegen­wart aktive Fuß­baller mit Messer, Gabel und seinem unschätz­baren Know-How. Kunden der MaWa-Con­sult-Spie­ler­ver­mitt­lung: Unver­ges­sene Hau­degen wie Ales Kokot (Wehen Wies­baden), Jokic Djordje (Tor­pedo Moskau) und auf­stre­bende Talente wie der ewig junge Marco Reich (Kickers Offen­bach).

»Blinde Brat­wurst.« (Fredi Bobic)

Auch ein Klas­siker. Jeden­falls im DSF, wo Bobic seine lus­tige Schieds­richter-Belei­di­gung bei jeder, aber auch wirk­lich jeder Bun­des­liga-Clas­sics-Sen­dung zum besten geben darf. Eigent­lich sen­sa­tio­nell der wer­be­wirk­same Bezug zum Fuß­ball (Brat­wurst), der mas­sen­wirk­same Dialog mit der Kurve (blind) ver­packt in eine eigent­lich harm­lose Schale mit bit­ter­bösem Inhalt. Ideal auch für alle Freunde der gepflegten Alli­te­ra­tion in Zei­tungs­über­schriften: »Blinde Brat­wurst«: Bobic böse bestraft! Ex-Natio­nal­spieler Bobic hatte mit seiner kna­ckigen Belei­di­gung übri­gens Schieds­richter Hans-Jürgen Kaspar in einem Inter­view bezeichnet, obwohl dessen Name deut­lich näher­lie­gende Ver­ul­kungen zur Aus­wahl gehabt hätte.

»Der an der Linie hat, glaub ich, ne´ Curry gegessen wäh­rend des Spiels.« (Nico Patsch­inski)

Freund­lich for­mu­lierte Ver­mu­tung von Sze­ne­kenner »Pat­sche« Patsch­inski. Eine Frage, die sich jeder enga­gierter Kur­ven­be­su­cher auch schon einmal gestellt hat. Viel­leicht schaltet ja bald das Yps-Heft und bringt als Gim­mick die Lini­en­richter-Fahne mit inte­griertem Pommes-Pieker. Wäre mit Sicher­heit das dritt­beste Gim­mick aller Zeiten, knapp hinter dem Oran­gen­baum und den Urzeit­krebsen. Auch vor­stellbar: Assis­tenz­an­spre­chender Wer­be­dialog zwi­schen Sni­ckers und dem orts­an­säs­sigen Fleisch­fa­bri­kanten (Uli Hoeneß?) für dro­hende Ver­län­ge­rungen: »Wenns mal wieder länger dauert: Schnapp dir ne´ Curry. Und der Hunger ist gegessen.«

»Ich werde mir eine Schaf-Farm in Neu­see­land kaufen und Schafs­wurst her­stellen, um sie nach Bayern expor­tieren zu lassen.« (Peter Neururer)

Zu guter Letzt auch noch der Neururer. Fuß­ball-Zoten Lieb­haber wissen nicht erst seit Klas­si­kern wie «Das letzte Mal, als ich so hoch ver­loren habe, war gegen meinen Bruder beim Tipp-Kick«, dass N. einer der elo­quen­testen Zitate-Pro­du­zenten der Welt ist. Gab die Schafe-Ant­wort nach dem gelun­genen Auf­stieg mit dem VfL aus Bochum mit dem erwünschten Huf­schlag in Rich­tung Bran­chen­primus Mün­chen und Fleisch­fach­kraft Uli Hoeneß. Es soll einige Men­schen in Deutsch­land geben, die tat­säch­lich bedauern, dass N. seinen Traum von der Zucht am anderen Ende der Welt nicht rea­li­sieren wollte und statt­dessen so lange in Deutsch­land blieb, bis ihm der MSV Duis­burg wieder einen Job gab. Alle anderen finden es super und mögen eh keine Schafs­wurst.