Jupp Heynckes drückt die Stromkosten in München, Lars Stindl spielt Klavier und in Stuttgart versammeln sich die Anonymen Akololiker. Hebt seine Gläser: die 11 des Spieltags.
Jupp Heynckes
Prinzipiell könnte Jupp Heynckes ja seinen wohlverdienten Ruhestand genießen, am Strand liegen und die Sonne genießen, indem er sie mit seiner roten Birne überstrahlt. Macht er aber nicht, schließlich muss er mal wieder seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Bayern-Feuerwehrmann und Hoeneß-Kumpel nachgehen und den FCB prompt zu einem 5:0 über den SC Freiburg führen. Damit hat er die totale Vollkrise der Bayern zunächst einmal abgewendet und Ruhe beim Rekordmeister reingebracht. Netter Nebeneffekt: Die Stromkosten für Glühbirnen in der Allianz Arena fallen auch noch weg. Schön.
Joshua Kimmich
Glückwunsch unterdessen an Joshua Kimmich. Mit seinem Treffer zum 5:0 gegen die überforderten Freiburger trug sich Kimmich nicht nur zum ersten Mal in dieser Saison in die Torjägerliste ein, sondern wurde nach seinem wunderschönen Hackenstreichler samt 360-Grad-Pirouette auch das erste Mal in die Deusche Ballett-Nationalmannschaft berufen. Gratulation.
Der Kölner VAR
Klare Sache: Um noch mehr von Videos benachteiligt zu werden als der 1.FC Köln, muss man schon sein Erspartes von der Bank holen und gegen die eindringlichen Widerworte seines Finanzberaters eine Blockbuster-Videothek aufmachen. Bereits zum wiederholten Male wurde der Effzeh von einer strittigen Entscheidung des VAR benachteiligt, was die Frage aufwirft, warum es immer die Kölner trifft? Sitzt da ein enttäuschter Ex-Jugendspieler des FC in der Kabine, der den Sprung nicht geschafft hat und sich nun rächt? Ein militanter Karnevalsverächter? Mitglieder von Peta, die ein Zeichen gegen die Haltung von Geißböcken als Maskottchen setzen wollen? Wir wissen es nicht. Wenn wir Jörg Schmadtkes Gesichtsausdruck nach dem 1:2 gegen Stuttgart richtig gedeutet haben, werden wir es allerdings bald herausfinden. Via „Aktenzeichen XY“.
Milivoje Novakovic
Aber es gibt Hoffnung, schließlich hat sich niemand geringeres als Effzeh-Sturmlegende Milivoje Novakovic als Neuzugang ins Gespräch gebracht. Gegenüber dem „Express“ sagte der mittlerweile 38-jährige Novakovic: „Ich würde gratis zurückkommen. Ich traue mir zehn Tore zu. Gib mir drei Wochen, und ich bin wieder im Saft. Ich bin bereit.“ Novakovic könnte gemeinsam mit Claudio Pizarro den ältesten Sturm der Liga bilden. Vielleicht haben Toni Polster und Dieter Müller ja auch noch Zeit. Andererseits: Da die aktuellen FC-Stürmer derzeit aufs Tor schießen, wie andere Menschen den großen Zeh in einen kalten Swimmingpool halten, ist die Idee vielleicht gar nicht so schlecht.
Hertha BSC
Kann man natürlich geteilter Meinung sein, ob und wie und was und warum die Aktion der Hertha blablablubb. Fest steht aber auch, dass sich das politische Klima weltweit drastisch verschlechtert hat, Rassismus und Ausgrenzung global wieder auf dem Vormarsch sind und ein orangefarbener Verrückter per Twitter an einem Nuklearkrieg werkelt, und das, obwohl er sehr kleine Hände hat. Ob PR-Stunt oder nicht: Eine Geste gegen Diskriminierung und Rassismus und für Vielfalt und Weltoffenheit scheint 2017 nötiger denn je zu sein.