Lasst die Finger von den Drogen! Nicht nur heute am internationale Tag gegen Drogenmissbrauch. Auch diese Fußballer sollten sich das hinter die Ohren schreiben.
Marcelo Pletsch, Marihuana
Pletsch spielte zwischen 1999 und 2006 für Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Kaiserslautern. 2011 zog er zurück in seine Heimat Brasilien, kickte für verschiedene Amateurklubs und betrieb eine Schweinefarm. 2016 wurde bekannt, dass er seit über zehn Monaten im Gefängnis sitzt. Einer seiner Lkw hatte angeblich 793,3 Kilogramm Marihuana geladen, und Pletsch wurde als mutmaßlicher Rädelsführer eines Drogenhändler-Quartetts ausgemacht.
Euzebiusz Smolarek, Marihuana
Ebi Smolarek, der zwischen 2005 und 2007 für Borussia Dortmund spielte, wurde 2002 positiv auf Cannabinol getestet. Dies brachte dem damaligen Rotterdam-Stürmer nicht nur eine dreimonatige Sperre ein, er bekam auch einen Logenplatz unter dem Buchstaben „H“ im Bild-Archiv, wo er fortan als „Haschisch-Bomber“ zu finden war. Übrigens direkt zwischen Hamster-Dödel und Herzlos-Vermieter. Herzlichen Glückwunsch!
Der damalige Feyenoord Manager Jan D. Swart hatte für den Vorfall eine völlig plausible Erklärung. Der übermäßige Konsum von Schokoriegeln sei die Ursache für die erhöhten Werte Smolareks gewesen.
Alexander Walke, Marihuana
Wie man sich selbst am schnellsten seine Karriere in der Nationalmannschaft verbaut, sollte man bei Torwart Alexander Walke erfragen. Bei der U‑20 WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten (2003) wurde Walke beim Kiffen erwischt, für sieben Monate gesperrt und aus der DFB-Elf geschmissen. Der damalige Trainer Uli Stielike stilsicher: „So viel Gras kann darüber so schnell gar nicht wachsen.“
Ibrahim Tanko, Marihuana
Tanko unterlag im Jahr 2000 auf einer Hochzeit in Holland seiner „Neugier“ und testete mit Braut und Bräutigam die Grasqualität abseits des Platzes. Doof nur, dass wenige Tage später das Derby gegen Schalke 04 auf dem Plan stand. Tanko wurde ertappt, für vier Monate gesperrt und umgehend zum SC Freiburg verkauft.
Quido Lanzaat, Marihuana
Ärgerlich war auch der Einstand von Quido Lanzaat bei Borussia Mönchengladbach. Den Silvesterabend feierte er noch mit Raketen, Luftschlangen und Hasch-Zigaretten, am 11. Januar 2000 unterschrieb er dann seinen Vertrag in Gladbach. Was in seiner Heimat Holland als Millenium-Joint toleriert wird, brachte ihm hierzulande eine milde Sperre von acht Wochen ein. Immerhin: Elf Spiele durfte er für die Borussia machen, ehe er zu Alemannia Aachen wechselte.
Fabien Barthez und Bernard Lama, Marihuana
Die beiden Franzosen haben mindestens drei Dinge gemeinsam: Sie sind beide Torhüther, wurden 1998 und 2000 mit Frankreich Welt- und Europameister sowie 1996 und 1997 nach Cannabiskonsum für jeweils zwei Monate gesperrt. Glückwunsch.
Die seltsame Verbindung zwischen den beiden Torhütern erlebte 2005 einen weiteren Höhepunkt. Fabien Barthez spuckte einen Schiedsrichter an und wurde für sechs Monate vom Verband gesperrt. Der Vorfall ging als „Lama-Attacke“ in die Geschichte ein. 2007 spuckte wiederum Lama einen Linienrichter an. Dieser Vorfall ging leider nicht als „Barthez-Attacke“ in die Geschichte ein.
Berkant Göktan, Kokain
2008 wurde Berkant Göktan (1860 München) für ein Jahr vom DFB gesperrt. Seinen Riechkolben nutzte er nämlich nicht nur für die Suche nach Großchancen, sondern auch für eine gute Line Kokain. Als Entschuldigung für diesen schlechten Witz hier noch ein paar weitere Göktan.Infos: Zwischen 2010 und 2012 stand der Stürmer beim thailändischen Erstligisten Muangthong United auf der Lohnliste, machte allerdings aufgrund fehlender Spielberechtigung kein Spiel.
Christoph Daum, Kokain
Daums Drogen-Affäre ist mittlerweile wirklich Schnee von gestern. Daher ein Random-Bild aus seiner Karriere: Christoph Daum als Hausmann. Schließlich weiß der Trainer, dass nicht nur der Rasen, sondern auch die Teppichböden gepflegt werden wollen.
Paul Gascoigne, so ziemlich alles
Eine ganz andere Nummer ist unser nächster Kandidat. Paul Gascoigne hat bis heute ein schweres Alkoholproblem. Aber auch anderen Drogen wie Kokain oder Marihuana war er nie abgeneigt. Unvergessen seine Wahl zum »Man of the match« im Spiel Everton gegen Sunderland, an das er sich nach eigenen Angaben selbst nicht erinnern kann. Wass durchaus nachvollziehbar ist, denn am Morgen und in der Nacht vor dem Spiel trank er dreieinhalb Flaschen Wein und zwei dreifache Brandys, dazu nahm er 13 Schlaftabletten und rauchte ein paar Joints.
Diego Maradona, Kokain
Ebenfalls nur knapp am Abgrund vorbei schniefte sich Diego Armando Maradona im Jahr 2000. Nach einer Überdosis erlitt der „El Diez“ einen Herzinfarkt. Aber Maradona wäre nicht Maradona, wenn er seine Kur in Oer-Erkenschwick bei grünem Tee und Butterkuchen vollzogen hätte. Stattdessen ließ er sich auf Kuba pflegen und freundete sich mit Fidel Castro an.
Kevin Hansen, Kokain
Am Morgen des 12. April 2010 wurde der ehemalige Hansa-Rostock-Spieler Kevin Hansen unsanft geweckt. Er lag damals mit seiner Freundin im Bett und guckte auf acht Männer vom MEK, die ihre Gewehre auf ihn richteten. „Das war der schlimmste Tag in meinem Leben“, sagte er später. Man warf ihm vor, 1,3 Tonnen Kokain geschmuggelt zu haben. Hansen musste für zwei Jahre ins Gefängnis. Bis heute bestreitet er, von den Drogen gewusst zu haben.
Claudio Caniggia, Kokain
Claudio Caniggia hatte mit Maradona zur WM 1990 bereits die Weltelite aufgemischt. Nicht die einzige enge Verbindung der beiden. 1997 in einen Kokainskandal verwickelt, wurde Caniggia zwei Jahre gesperrt. 2002 war er wider Erwarten bei der WM dabei. Dort machte er auf sich aufmerksam, als er als Ersatzspieler eine Gelbe Karte kassierte.
Byron Moreno, Heroin
Der ecuadorianische Ex-Schiedsrichter Byron Moreno wurde 2010 auf dem New Yorker Kennedy-Flughafen mit sechs Kilo Heroin erwischt und verhaftet. Die Drogen soll er in seiner Unterwäsche versteckt haben. Auch zu seiner aktiven Zeit fiel Moreno immer wieder negativ auf: Bei der WM 2002 verweigerte er Italien im Achtelfinale gegen Südkorea einen regulären Treffer und stellte Francesco Totti wegen einer angeblichen Schwalbe vom Platz. In Ecuador ließ er in einem Ligaspiel mal dreizehn Minuten nachspielen, sodass die zurückliegende Mannschaft noch mit 4:3 gewinnen konnte.