In Düsseldorf entwickelt sich eine Posse um den Trainer, Ajax demütigt die Königlichen und der DFB-Präsident flüchtet. Das waren die Monate Januar, Februar und März.
März
Aufreger des Monats: Gedenken des Chemnitzer FC an einen verstorbenen Rechtsextremisten
Anfang März verstarb mit Thomas Haller ein Fan des Chemnitzer FC. Der 55-Jährige erlag einem Krebsleiden. Verein und die Fanszene nahmen dies zum Anlass, um ihm im Rahmen einer Choreografie und einer Schweigeminute zu gedenken. Alles nachvollziehbar – wäre da nicht ein großes Problem: Der Verstorbene war bekennender Neonazi, Gründer einer Gruppierung mit dem Namen „HooNaRa“ – „Hooligans Nazis Rassisten“. Der mediale Aufschrei und die Empörung waren anschließend berechtigterweise groß. Dem Chemnitzer FC werden schon lange Verbindungen zur rechten Szene nachgesagt. Der Vorfall untermauerte die Vorwürfe – und zeigte ein weiteres Mal, dass sich beim CFC dringend einiges ändern muss.
Spieler des Monats: Mats Hummels, Thomas Müller und Jerome Boateng
Nicht unbedingt aufgrund famoser Leistungen im März 2019 finden die drei in dieser Rubrik Berücksichtigung. Die Ausbootung von Hummels, Müller und Boateng aus der Nationalmannschaft war vielmehr eines der heiß diskutiertesten Themen des Monats. Vor allem die Art und Weise stieß den Weltmeistern von 2014 übel auf. Thomas Müller drückte das wie folgt aus: „Wenn – kurz nachdem wir von der Entscheidung des Bundestrainers erfahren haben – vorgefertigte Statements des DFB und des DFB-Präsidenten an die Presse rausgegeben werden, ist das aus meiner Sicht kein guter Stil und hat mit Wertschätzung nichts zu tun“.
Video des Monats:
A propos Kommunikation des DFB: Auf seinem entschlossenen wie offensichtlich alternativlosen Weg zum Rücktritt brach Präsident Reinhard Grindel ein Interview bei den Kollegen der Deutschen Welle ab. Wer sich das Vorgeplänkel sparen möchte: Ab 15:47 wird’s richtig unterhaltsam.
Spiel des Monats: Real Madrid – Ajax Amsterdam 1:4
Während es für die drei Bundesliga-Klubs im Champions-League-Achtelfinale äußerst bescheiden lief und sich die Bayern (gegen den FC Liverpool), der BVB (gegen Tottenham Hotspur) und Schalke 04 (gegen Manchester City) allesamt bereits im März aus der Königsklasse verabschiedeten, verzückte Erik ten Haags Ajax Amsterdam Fußball-Europa mit begeisterndem Offensivfußball. Vorläufiger Höhepunkt: Das Gastspiel der mit zahlreichen Ausnahmetalenten gespickten Elf aus Amsterdam im Rückspiel bei Real Madrid. Im Bernabéu benötigte Ajax einen deutlichen Sieg, hatte man doch das Hinspiel mit 1:2 gegen den Titelverteidiger verloren. Gesagt, getan: Bereits nach 18 Spielminuten führte die von Kapitän Matthijs de Ligt angeführte Truppe mit 2:0. Nach knapp einer Stunde erhöhte Dusan Tadic sogar auf 3:0, ehe es Marco Asensio in der 70. Minute nochmal spannend machte. Nur zwei Minuten später war es dann Lasse Schöne, der mit einem traumhaften Freistoßtreffer das 4:1 für Ajax erzielte und das zu diesem Zeitpunkt sensationelle Ausscheiden der Madrilenen perfekt machte.