Zeitenwende durch „Die Mannschaft“. Während die Kritiker maulen, ist „Der Reporter“ begeistert.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, und zauberhaft war dieser 10. Juni 2015 wahrhaftig. Kein wirklicher Fußballfan wird ihn wohl je vergessen, denn es begann das neue Zeitalter von „Die Mannschaft“. Oder wie die coolen Leute gerne sagen würden: DMFKADN („Die Mannschaft formerly known as die Nationalmannschaft“). Wenn man es nur nicht so schlecht rufen könnte.
Schon auf dem Weg zum Stadion in Köln-Müngersdorf entfaltete sich eine ganz besondere Atmosphäre von zarter Vorfreude. Man muss dazu auch nicht immer in der Straßenbahn Bier trinken, alkoholfreie Erfrischungsgetränke reichen völlig. Und es war schön zu sehen, dass die Menschen ihre Deutschland-Trikots frisch gewaschen hatten, so gleißend weiß leuchteten sie. Viele hatten sie noch mal kurz aufgebügelt, bevor sie zum Spiel aufgebrochen waren.
Schmerzlich vermisst: eine Hüpfburg
Was für eine Freude dann, dass gleich hinter dem Stadionbahnhof die charmante Fan-Meile begann und Paule auf uns wartete. Das lustige Maskottchen von „Die Mannschaft“ ließ sich vor den schönen Autos des Sponsors mit den Fans fotografieren – ohne ein großes Ding draus zu machen. Beliebt auch der Stand mit den Gesichtsfarben. Tolle Atmosphäre, wobei es überall noch besser geht, denn schmerzlich vermisst wurde eine Hüpfburg.
Im Stadion begrüßte die Fans ein toller Partymix aus den Krachern „Super Deutschland, olé“ und „Schwarz und Weiß, wir steh´n auf eurer Seite“. Gänsehautatmosphäre dann, als der Stadionsprecher ankündigte: „Wir begrüßen die Nationalflaggen beider Länder.“ Dabei wurde aber nicht nur die deutsche und die amerikanische Flagge entrollt, sondern anschließend auch die neue „Die Mannschaft“-Blockfahne.
Andächtige Stille, volle Konzentration
Nicht zu vergessen die „Die Mannschaft“-Anstoßkreisfahne, die von glücklichen jungen Leuten um die eigene Achse gedreht wurde, während die Mannschaften zu einem Soundtrack auf den Platz liefen, der noch besser war als der von „König der Löwen“.
Bei Anpfiff machte sich dann andächtige Stille breit, was mal wieder zeigt, dass es im Stadion auch ohne Krach und Radau geht. Die Zuschauer konzentrierten sich aufmerksam auf die historischen ersten Minuten von „Die Mannschaft“. Oliver Bierhoff, der visionäre Manager der Nationalmannschaft, hat übrigens gesagt, dass diese „The Mannschaft“ oder „La Mannschaft“ genannt werden darf. Ihm zu Ehren machten die Zuschauer „La Ola“ und feierten die Zeitenwende.
Es soll nicht verschwiegen werden, dass die Lügenpresse spitze Bemerkungen über die Erschaffung von „Die Mannschaft“ gemacht hat. Als Marketingquatsch wurde das abgetan, und vielleicht hätte man das Konzept wirklich etwas öffnen sollen. Warum nicht eine volkstümliche Variante als „Die Truppe“, woraus auch eine schöne Zusammenarbeit mit der Bundeswehr hätte erwachsen können?
Auch das Spiel Eins selber war als „Flip-Flop-Kick“ denunziert wurde, worauf unsere „Jungs“ toll reagiert hatten und zum „Die Mannschaft“-Treff am Montag teilweise wirklich in Flip-Flops gekommen waren. Doch wie die Miesmacher von den Zeitungen arbeiten, konnte man auf der Pressetribüne sehen, wo einer schon zu Anpfiff die Überschrift „Müde aus dem Urlaub“ geschrieben hatte. Dem machte unser Gold-Mario mit seinem Tor zum 1:0 einen Strich durch die Rechnung, weshalb der Schmierfink peinlich berührt auf „XXXX aus dem Urlaub“ korrigieren musste.
Sitting Ovations für Müller-Wohlfahrt
Es war herrlich zu sehen, wie „Die Mannschaft“ mit reihenweise Tempo, Tricks und eben einem tollen Tor in die neue Ära stürmte. Wirklich schön, dass Schweini sich vom Tennisturnier in Roland Garros freimachen konnte und Gold-Mario nach seiner Geburtstagsparty auf Ibiza schon wieder so gut drauf war. Dazu ein phantastisches Debüt von Patrick Herrmann, und sogar der Mull bekam Sitting Ovations. Mit einem langgezogenen Sprint zeigte Dr. Müller-Wohlfahrt, dass ihn der Zwist mit dem FC Bayern nichts von seiner Form gekostet hat. Herrlich, was will man mehr?!
Dass nach einer halben Stunde die Kräfte nachlassen, ist doch wohl normal. Es fielen dann noch zwei weitere Tore, die der Stimmung aber keinen Abbruch taten. Und entgegen der Hetzereien, die behaupteten, dass Eintrittspreise zwischen 45 und 110 Euro für so ein Spiel zu teuer seien, sah man nach Abpfiff nur glückliche Gesichter. Denn natürlich wusste jeder: Ich habe Fußballgeschichte erlebt.