Borussia Dortmund sorgt dafür, dass Alexander Nübel Erwähnung in den Geschichtsbüchern findet, Flick wird als Schalker Nachwuchsspieler wiedergeboren und Ajdin Hrustic wird Akrobatikkünstler. Die 11 des 32. Spieltags.
Florian Flick
Dass der scheidende Bayerntrainer nun als Schalker Nachwuchsspieler wiedergeboren wurde, hat seltsamerweise nicht allzu hohe Wellen geschlagen. Wegen seines ersten Einsatzes für die Königsblauen gibt es auch keine Jubelbilder von ihm auf Bayerns Meisterfeier. Das ist jedoch ein anderes Thema. Aber als Schalker Nachwuchsspieler wiedergeboren zu werden, ist auch wirklich denkbar undankbar. Dann schon fast lieber als Schwein in Rheda-Wiedenbrück auf die Welt zurückkehren.
Josip Brekalo
Nachdem der Wolfsburger schon die Transformation vom ewigen Fifa-17-Talent zum ewigen Fußballtalent durchgemacht hat, hat er sich in dieser Saison und spätestens mit seinem Dreierpack vom Wochenende aller Talent-Zuschreibungen entledigt. Brekalo ist inzwischen ein überdurchschnittlich guter Bundesligaspieler. Und darf das nächstes Jahr womöglich sogar in der Champions League zeigen. Mit Vier-Sterne-Skillmoves und Potential 86.
Köln gegen Freiburg
Der Sommer im Land. Es riecht nach Grillkohle und Sonnencreme, die ganze Stadt ist leicht angedüdelt. Und du? Schlüpfst in die kurze Sportbuchse, machst die Rollos runter, Köln gegen Freiburg. Sonntag 13 Uhr, Mittelklasse-Fußball. Was gibt es Schöneres?
Ajdin Hrustic
Sie haben das Ding also sitzend aus der Drehung mit links in einer Bogenlampe in den Winkel gehoben? Alles klar, Ajdin Hrustic. Sonst noch eine Idee, wie man ein Tor schießen kann? Den Ball zum Beispiel no look im Liegen von der Sechszehnerkante mit dem Gesäßmuskel über die Linie stochern. Oder ihn im einarmigen Handstand mit der Sohle knallhart flach oben links ins Kreuzeck schieben? Kunst kennt keine Regeln! Geholfen hat die ganze Akrobatik trotzdem nicht. Frankfurt jetzt nur noch auf Europa-League-Kurs.
Rainer Koch an der Torwand
Es gibt wahrscheinlich viele, die gar nicht wussten, wer Rainer Koch eigentlich ist. Und das obwohl er seit 1996 beim DFB ist. Nun denn, spätestens seit Samstagabend dürften es erheblich mehr geworden sein, die nun so halbwegs verstanden haben, wer dieser Mann ist, der sich DFB-Vizepräsident nennen darf. Die Fragezeichen sind dennoch nicht verschwunden. Denn es war schon außergewöhnlich, wie er unter den beißenden Fragen von Kathrin Müller-Hohenstein zum DFB-Wirrwarr stammelnd zu Gold schwamm. Und brillant sogar, wie er nach 40-minütiger Interview-Rösterei auch noch im feinen Zwirn und Moccasins an die Torwand schritt. Doch spätestens beim letzten Versuch, als Koch den Ball mittig über die Torwand löffelte, waren alle Zweifel vom Tisch: Der Mann hatte noch nie in seinem Leben vor diese runde luftgefüllte Kunststoffkugel mit den bunten Aufstickungen getreten, von denen einige gar den Namen seines Arbeitgebers tragen. Aber hey, das ist eben das Tolle an diesem Sport. Er ist genauso für die Amateure da!