Alex Meier führt die Torschützenliste der Liga an. Nun fällt er bis zum Saisonende verletzt aus und Thomas Schaaf muss umbauen. Seine Möglichkeiten sind jedoch eingeschränkt.
Ein Faktor dieser Zahlenspielerei beeindruckt besonders: Meiers Schussgenauigkeit. Über 50 Prozent der eigenen Schüsse auf das Tor des Gegners zu bringen, schaffen sonst nur die Top-Stürmer Thomas Müller, Klaas-Jan Huntelaar, Bas Dost und Franco di Santo. Im Gegensatz zu ihnen kommt Meier aber wesentlich öfter zum Abschluss. Gerade der direkte Vergleich mit seinem Frankfurter Sturmkollegen Haris Seferovic zeigt Meiers Wert: Seferovic schoss genau wie Meier 80 Mal auf das Tor, allerdings gingen nur 25 seiner Schüsse auf den Kasten, nur acht brachten das Tornetz zum Zappeln.
Was kann Schaaf tun?
Somit dürfte Eintracht-Trainer Thomas Schaaf nach Meiers Saisonaus die Frage umtreiben, wie er die hohe Erfolgsquote seines Topstürmers kompensieren kann. Ohne Meier dürfte vor allem die Chancenausbeute leiden. Seferovic überzeugt in dieser Saison zwar als mitspielender Stürmer, bewegt sich im Sechzehner aber nicht so intelligent wie Meier. Eventuell stellt Schaaf ihm deswegen Altstar Nelson Valdes an die Seite, um so Meiers Torgefahr auf zwei Stürmerschultern zu verteilen.
Variante zwei wäre ein kompletter Systemwechsel. Schaaf überlegte zuletzt laut, ob er das eigene Zwei-Stürmer-System zugunsten eines 4−2−3−1 opfern sollte. Seferovic könnte dort eine höhere Rolle einnehmen, während ihm mit Sonny Kittel ein spielstarker Zehner zur Seite gestellt wird. Die Chance liegt darin, dass Frankfurt ohne die zentrale Abschlussmaschine Meier noch stärker auf Kombinationen durch das Zentrum setzt. Vielleicht könnte auch Seferovic auf die Außen geschoben werden, um im Sturmzentrum Platz für Valdes zu schaffen. Egal für welche Variante sich Schaaf entscheidet, klar ist auch, dass nur die ganze Mannschaft als Kollektiv den Ausfall von Meier vergessen machen kann.
Und dennoch, der Ausfall von Alexander Meier ist die größtmögliche Schwächung für Frankfurt, gerade auch weil er kaum mehr Aufgaben hatte, als das Toreschießen. Und ganz nebenbei war Alexander Meier auch der lebende Beweis, dass der klassische Torjäger auch in der Bundesliga noch lange nicht ausgestorben ist.