Alex Meier führt die Torschützenliste der Liga an. Nun fällt er bis zum Saisonende verletzt aus und Thomas Schaaf muss umbauen. Seine Möglichkeiten sind jedoch eingeschränkt.
Die Bundesliga erlebt aktuell eine Renaissance. Dabei schien der klassische Stoßstürmer, der im Strafraum auf Bälle lauert, bereits ausgestorben. Hingegen war die „falsche Neun“ der Trendbegriff der vergangenen Jahre. Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Arjen Robben heißen die neuen Torjäger mit Weltruhm; ausgerechnet der eingewechselte „falsche Neuner“ Mario Götze schoss Deutschland zum vierten WM-Titel. Und selbst „echte Neuner“ wie Robert Lewandowski oder Max Kruse sind mittlerweile mehr als Torlieferanten. Sie müssen mitspielen können, gegen den Ball pressen, ja manchmal sogar ein bisschen zaubern.
Doch es gibt eine Gegenbewegung, denn in manchen Teams hat der alte, klassische Torjäger wieder seinen Platz gefunden. Der Wolfsburger Bas Dost ist ein bekanntes Beispiel. Noch größere Strahlkraft genießt jedoch der Führende der Bundesliga-Torschützenliste: Alexander Meier.
Ins Spiel kaum eingebunden…
Meier gehört zu jener Sorte Stürmer, die im modernen Fußball eigentlich gar nicht mehr existieren. An manchen Tagen taucht er 89 Minuten lang unter, nur um in der 90. das entscheidende Tor zu erzielen. So ist die Frage, was seine schwere Verletzung für das Kombinationsspiel der Eintracht bedeutet, relativ schnell zu beantworten: sehr wenig.
Meier bindet sich ab und an in das Angriffsspiel ein, hält lange Zuspiele oder leitet den Ball mit einem Kontakt weiter. Doch wirklich oft ist Meier nicht am Ball; auf 90 Minuten hochgerechnet spielt kein Frankfurter Stammspieler weniger Pässe als Meier. Er konzentriert sich stattdessen auf das, was er am besten kann: Toreschießen. Unablässig bewegt er sich, um möglichst frei im Sechzehner an den Ball zu kommen.
…im Strafraum eine Macht
Allerdings lässt sich die Frage, was Meiers Verletzung für das Angriffsspiel der Eintracht bedeutet, ebenso schnell beantworten: Frankfurts wird massiv weniger Torgefahr ausstrahlen.
Wer Meiers Zahlen mit anderen Angreifern vergleicht, versteht schnell den Wert des Angreifers: 80 Mal schoss Meier in dieser Saison auf das Tor – Platz sieben im bundesligaweiten Vergleich. 63 Schüsse gab er innerhalb des Sechzehners ab – und belegt damit Platz zwei hinter Lewandowski. 46 seiner Schüsse kamen gar auf das gegnerische Tor – Ligaspitze. 19 davon gingen wiederum ins Tor. Das heißt, fast jeder vierte Meier-Schuss brachte zählbaren Erfolg, eine phänomenale Quote. Nur zu logisch, dass Meier vor seiner Verletzung auf dem besten Weg war, die Torjäger-Kanone zu gewinnen.