Eine zweite Bayern-Mannschaft in der Bundesliga? Für Präsident Herbert Hainer schien das lange denkbar zu sein. Doch jetzt folgt der Paukenschlag: Bayern II zieht sich zurück. Ein Nachfolger steht schon parat.
Natürlich verfügt der F.C. Bayern München II nach einer kleinen und möglicherweise nie zu tilgenden Anschubsfinanzierung von 100 Mio. Euro über etwas andere finanzielle Möglichkeiten. Doch der sympathische Neuling will vom längst eingeschlagenen Kurs, mit jungen Talenten erfrischenden Fußball zu spielen, nicht abrücken.
Sogenannte Traditionsklubs wie Kaiserslautern, 1860 oder Hansa Rostock hätten bei Bedarf ja zuschlagen können. „Das steht jedem frei“, sagte Ainer. „Aber unsere Jungs spielen seit Jahren zusammen, und das gerne“, und verwies auf Millionenablösen in der B‑Jugend.
Auch die Kritik, dass viele Spieler vom FC Bayern und F.C. Bayern II schon zusammen gesehen worden seien, lassen die Verantwortlichen gekonnt an sich abperlen. Man sei eben ein familiärer Klub, auch ohne Fans. „Davon profitiert am Ende die ganze Region“, sagte Ainer. Die Menschen in Bayern würden nach noch mehr Profifußball lechzen. „Wer soll’s sonst machen? Nürnberg? Unterhaching? Wacker Burghausen?“
Klar, dass sich aufgrund der Strukturen auch Synergieeffekte ergeben. „Zu Transfergeschenken wird es aber nicht kommen“, schmunzelte der Funktionär mit Tatendrang. Hart verhandeln wolle man weiterhin, um den symbolischen Euro einzustreichen. „Auch wir müssen uns an wirtschaftliche Regeln halten.“
Anders sei sonst das Financial FairPlay, das für den angestrebten Doppeleinzug in die Champions League unumgänglich ist, nicht einzuhalten.