Trotz des Abgangs von Jean-Philippe Gbamin und der Verletzung von Stürmer Jean-Philippe Mateta muss sich Mainz 05 keine Sorgen machen: Die für den Erfolg entscheidenden Personen stehen neben dem Feld.
Rückblick
Platz 15, Platz 14, Platz 12 – ein Blick auf die Abschlusstabellen der letzten Jahre zeigt eine stetige Steigerung bei den Mainzern. Die letzte Saison war für Trainer Sandro Schwarz die zweite als Cheftrainer und im Gegensatz zu seiner ersten blieb die Mannschaft über die gesamte Saison von Abstiegssorgen verschont. Kleinere Schwächephasen überstand die Mannschaft ohne groß abzurutschen, bereits fünf Spieltage vor Saisonende wurde der Klassenerhalt klar gemacht.
Transfers
Elf Abgänge verzeichnete der Kader der Mainzer bislang. Was für viele Vereine nach einem Umbruch klingt, ist in Mainz inzwischen zur Routine geworden. Sportlich gesehen sind die meisten Abgänge zu verkraften, die Stammelf wurde bis auf wenige Ausnahmen zusammengehalten. Einzig der Verkauf von Jean-Philippe Gbamin ist schwer aufzufangen. Als direkten Ersatz verpflichtete Sportvorstand Schröder Edimilson Fernandes. Zudem wurde Linksverteidiger Aaron Martin nach Leihe fest verpflichtet und mit Rechtsverteidiger Ronaël Pierre-Gabriel ein weiterer Spieler geholt, der in die erste Mannschaft drängt. Ansonsten bleibt die Stammelf weitestgehend unverändert, viele Spieler wie Niakhaté oder Pierre Kunde Malong gehen in ihre zweite Bundesliga-Saison. Spannend wird zu sehen sein, wie sehr der Abgang von alteingesessenen Spielern wie Niko Bungert oder Rene Adler das Mannschaftsgefüge verändert. Durch die schwere Verletzung von Jean-Philippe Mateta wird zudem noch ein Stürmer kommen müssen.
Boss-Level
Die heimlichen Stars der Mainzer sind Cheftrainer Sandro Schwarz und Sportvorstand Rouven Schröder. Während Trainer Schwarz in der Vorbereitung vor allem dadurch auffiel, dass er sich pöbelnden Fans entgegenstellte und einmal mehr deutschlandweit Sympathiepunkte für sein Engagement sammelte, zeigt auch die fußballerische Kurve unter seiner Leitung nach oben. Nach einem durchwachsenen ersten Jahr mit vielen Abstiegssorgen spielten die Mainzer zuletzt eine sehr souveräne Runde. Mit Michael Thurk wurde das Trainerteam um einen gesonderten Stürmertrainer erweitert.
Sportvorstand Schröder glänzt durch planerische Fähigkeiten. Erneut war in Mainz vor der Transferphase klar, dass mit Gbamin ein wichtiger Spieler den Verein verlassen würde und erneut hatte Schröder schon Ersatz parat, bevor der Verkauf in trockenen Tüchern war. Innerhalb von drei Jahren verfünffachten die Mainzer die Ablöse Gbamins. In den vergangenen vier Jahren erwirtschafteten die Mainzer ein Transferplus von 39,84 Millionen Euro. Zudem hat Schröder in Frankreich einen Markt gefunden, der perfekt auf die Mainzer zu passen scheint. Abdou Diallo (2018 zum BVB) oder jetzt Gbamin stehen sinnbildlich für den Weg, junge, talentierte Spieler von französischen Vereinen zu holen und teilweise bereits nach einer Saison zu einem Vielfachen weiterzuverkaufen. Dieses Jahr konnte Schröder zudem bis auf Gbamin alle Stammspieler halten.