Eigentlich ist es ja überflüssig, die Gründe zu nennen, warum Fortuna Düsseldorf wieder in die Bundesliga gehört: Ein Traditionsklub aus einer der größten Städte Deutschlands, mit fantastischen Fans und einer hervorragenden Infrastruktur – es spricht alles für den Erstligaklub Fortuna!
Wobei mir persönlich besonders der Trainer imponiert: Norbert Meier. Den kenne ich noch als Mitspieler bei Werder Bremen. Nie im Leben hätte ich damals gedacht, dass Norbert einmal so erfolgreich einen Profiklub würde coachen können. Nicht selten muckte er damals auf, ein Typ, den man menschlich schwer einschätzen konnte. Bei uns hatte er damals den Spitznamen „Heimspiel-Meier“, weil ihn unser Trainer Otto Rehhagel so gut wie nie bei Auswärtsspielen einsetzte. Irgendwie glaubte Otto, dass uns Norbert auf gegnerischen Plätzen nicht würde helfen können. Das hat ihn natürlich nicht nur einmal auf die Palme gebracht – die Streitereien zwischen Meier und Rehhagel gehörten bei Werder fast schon zur Vereinsfolklore.
2005, die „Kopfstoß-Schwalbe“ als Duisburg-Trainer
Nach unserer gemeinsamen Zeit in Bremen verloren wir uns aus den Augen, erst Jahre später sah ich ihn wieder: Bei dieser unrühmliche Szene im Dezember 2005, als er als Trainer vom MSV Duisburg gegen Kölns Albert Streit eine Kopfnuss vortäuschte und zu Boden sank. Was für eine irre Aktion! Er hat dafür natürlich viel Lehrgeld zahlen müssen, seinen Job in Duisburg war er jedenfalls los und bis heute werden sich die Fans an diese „Schwalbe“ erinnern.
Aber dass er sich trotz dieses Tiefschlags wieder aufgerappelt hat, imponiert mir.
Inzwischen scheint er als Mensch und vor allem als Trainer gereift zu sein, er hat sich wirklich gemausert! Aus dem Trainer-Talent scheint in Düsseldorf ein Erfolgstrainer geworden zu sein, zumindest hat es den Anschein, dass er mit der Fortuna den richtigen Verein erwischt hat. So wie die Mannschaft spielt, erkenne ich jedenfalls den Fußballer Norbert Meier wieder: Kaum ist der Ball in den eigenen Reihen, geht die Post ab. Norbert hat auch als Aktiver nie lange rumgeeiert, wenn er den Ball hatte, kannte er nur eine Richtung: Und die hatte das gegnerische Tor zum Ziel.
Fortuna gehört in die 1. Bundesliga
Fortuna ist Herbstmeister und auch wenn die Mannschaft gegen Borussia Dortmund aus dem Pokal geflogen ist – ich bin fest davon überzeugt, dass Düsseldorf in der kommenden Saison erstklassig spielen wird. Da gehört der Klub auch schließlich hin.
Übrigens, auch wenn Norbert das nicht gerne lesen wird: In der Fortuna 2011 steckt meiner Meinung nach auch eine ganze Menge Otto Rehhagel, dem Einfluss von „König Otto“ kann sich eben keiner seiner ehemaligen Spieler entziehen – auch nicht Norbert Meier.