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Seite 2: Alles anders als in der Hinrunde?

3. Glad­bach fehlt das Selbst­ver­ständnis
In der Hin­runde bestach Glad­bach mit hoher Spiel­freude und Geduld. Sie ließen den Ball in den eigenen Reihen laufen und war­teten auf ihre Chance. Im Mit­tel­feld ver­suchten sie, zwi­schen die geg­ne­ri­schen Linien zu gelangen. Flach spielen, hoch gewinnen – so lau­tete das Motto. Selbst bei Rück­ständen hielten sie an ihrem gedul­digen Ball­be­sitz­spiel fest, ohne hek­tisch zu agieren oder auf lange Bälle aus­zu­wei­chen.

Dieses Selbst­ver­ständnis fehlt ihnen aktuell. Gerade die Räume zwi­schen den Linien besetzt Glad­bach weniger sauber. Das wog gegen Mainz umso schwerer, als dass sich hier durch das hohe 4 – 4‑2-Pres­sing immer wieder Lücken öff­neten. Es fehlte aber die Selbst­si­cher­heit, um den Ball in diesen Räumen zu for­dern und um ihn auch zu behaupten. Statt­dessen spielte Glad­bach unge­wohnt viele Quer- und Rück­pässe, ohne Raum­ge­winn zu erzielen. Nachdem Glad­bach in der ersten Minute gleich dreimal am Mainzer Keeper Flo­rian Müller schei­terte, hatten sie prak­tisch keine Groß­chancen mehr.

4. Die Mainzer Pro­bleme liegen im letzten Drittel
Auch Mainz kam nicht gefähr­lich vor das Tor. Die Mann­schaft tut sich schon in der gesamten Saison schwer damit, im letzten Drittel den Gegner aus­zu­spielen. Es man­gelt nicht an Spie­lern, die in die Tiefe starten. Aller­dings fehlen zum Einen die Pässe aus dem Mit­tel­feld. Zum Anderen läuft die Dynamik ins Leere, wenn der Gegner tief am eigenen Straf­raum ver­tei­digt; schließ­lich gibt es keine Räume, in die Mainz Mit­tel­feld­spieler sprinten könnten.

Gegen Glad­bach wog dies umso schwerer, als dass die Glad­ba­cher über weite Stre­cken der Partie tief ver­tei­digten. Sie beschränkten sich darauf, die Pass­wege in den Sturm zu schließen. So kam Mainz zu einigen Schuss­ge­le­gen­heiten um den Straf­raum, selten aber in den Sech­zehner. Neun ihrer 14 Schüsse gaben sie von außer­halb des Straf­raums ab, die rest­li­chen fünf alle­samt aus min­des­tens zwölf Metern Ent­fer­nung. 

5. Wenn nichts geht, gibt es immer noch Stan­dards
Eigent­lich war die Partie ein klas­si­sches 0:0‑Spiel. Und doch ist der Fuß­ball selten gerecht oder bere­chenbar. Am Ende ent­schied – wie soll es anders sein? – ein Stan­dard die Partie. Nico Elvedi traf nach einer kurz aus­ge­führten Ecke (63.). Es war bereits der neunte Mainzer Gegen­treffer nach einem ruhenden Ball. Nur Lever­kusen, Augs­burg und Han­nover kas­sierten mehr Gegen­tore nach Stan­dards. 

Es war der kleine, aber feine Unter­schied in einer Partie, die eigent­lich keinen Sieger ver­dient gehabt hätte. Aber was heißt das schon im Fuß­ball.