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Jamal Musiala saß in Reich­weite von Niklas Süle, aber dass er seinem Kol­legen aus der Natio­nal­mann­schaft nur des­wegen ein paar nette Worte wid­mete, ist natür­lich aus­zu­schließen. Der 19 Jahre alte Musiala meinte es wirk­lich ernst. Es ist eklig, gegen ihn zu spielen“, sagte der junge Münchner über Süle, der bis zum Sommer noch mit ihm beim FC Bayern unter Ver­trag gestanden hatte. Er ist schnell, er ist stark.“

Anfang dieser Woche besetzten Süle und Musiala bei der Pres­se­kon­fe­renz der deut­schen Fuß­ball-Natio­nal­mann­schaft gemeinsam das Podium. Man scherzte, die Stim­mung war blen­dend. Erst ein paar Tage ist das her – und wirkt inzwi­schen doch wie aus einer anderen Zeit.

Deutsch­lands Nie­der­lage hing eng mit Niklas Süle zusammen

Niklas Süle, 27, war am Mitt­woch­abend nicht nach Scherzen zumute, als er wortlos durch die Mixed-Zone des Kha­lifa Inter­na­tional Sta­diums in Al-Rayyan ver­schwand. Die gute Laune bei der Natio­nal­mann­schaft hatte sich nach der Auf­takt­nie­der­lage gegen Japan eben­falls ver­flüch­tigt.

Und bei der Frage, wie es ist, gegen Süle zu spielen, dürften die Angreifer aus Japan zu einer gänz­lich anderen Ant­wort gekommen sein als Jamal Musiala ein paar Tage zuvor. Sie hatten den kan­tigen Ver­tei­diger der Deut­schen eher als hilfs­be­reit und zuvor­kom­mend emp­funden.

Dass die Natio­nal­mann­schaft ihr Grup­pen­spiel gegen Japan trotz einer 1:0‑Führung noch 1:2 ver­loren hatte, hing eng mit Niklas Süle zusammen.

Bas­tian Schwein­steiger war außer sich

Der Dort­munder war an den beiden späten Toren der Japaner ent­schei­dend betei­ligt gewesen. Vor dem Aus­gleich machte er dem Vor­be­reiter Takumi Minamino die Bahn in den deut­schen Straf­raum frei; vor dem Sieg­treffer der Asiaten hob er das Abseits auf.

Bas­tian Schwein­steiger war ange­sichts dieses Fehl­ver­hal­tens außer sich. Der Experte der ARD ist bisher nicht dadurch auf­ge­fallen, dass er in seiner Kritik allzu per­sön­lich wird. Im Gegen­teil. Oft kommt bei seinen Ein­sätzen fürs Fern­sehen noch der frü­here Spieler in ihm durch.

Das ist ein klas­si­scher, richtig schwerer Abwehr­fehler“

Bastian Schweinsteiger über Süles Verhalten vor dem 1:1

Und mit Niklas Süle ver­bindet ihn sogar eine beson­dere Bezie­hung. Das letzte Län­der­spiel von Bas­tian Schwein­steiger im Sommer 2016 war zugleich das erste von Niklas Süle. Der Debü­tant wurde damals für den Rou­ti­nier ein­ge­wech­selt.

Trotzdem lederte Schwein­steiger am Mitt­woch in der ARD los wie noch nie. Das ist ein klas­si­scher, richtig schwerer Abwehr­fehler“, sagte er über Süles Ver­halten vor dem 1:1. Und zu dessen Unacht­sam­keit vor dem 1:2: Der Fehler darf nie pas­sieren.“

Bun­des­trainer Hansi Flick stand daneben und schwieg betreten. Zu einer Wider­rede ver­mochte er sich nicht auf­zu­raffen.

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