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Seite 2: Beeindruckende Brandwunden

Nun ist Blatter mitt­ler­weile Ver­gan­gen­heit (oder zumin­dest auf dem Weg dahin), doch der Kunst­rasen nichts­des­to­trotz, wenn schon nicht die Zukunft, dann zumin­dest die Gegen­wart des Frau­en­fuß­balls. Ein­fluss­reiche Spie­le­rinnen um die Ame­ri­ka­nerin Abby Wam­bach und die deut­sche Tor­frau Nadine Angerer haben sogar ver­sucht, den Unfug vor Gericht zu stoppen. Ver­geb­lich.

Sprit­zendes Gra­nulat

Das Ergebnis konnte man in den letzten Tagen beob­achten. Bei jedem Zwei­kampf spritzt das Gra­nulat und der Rasen“ heizt sich bis auf 50 Grad auf. In den sozialen Netz­werken posten Spie­le­rinnen Bilder von beein­dru­ckenden Brand­wunden. Maximal sieben Par­tien warten auf diesem Geläuf, danach ist wahr­schein­lich Zeit für eine Haut­trans­plan­ta­tion.

Was die deut­sche Elf natür­lich nicht daran hin­dern wird, genau diese sieben Spiele zu wollen. Das wären dann drei mehr als beim Vier­tel­final-Aus 2011 gegen Japan, als die Mann­schaft in einer Mischung aus Mar­ke­ting-Druck und Selbst­über­schät­zung quasi à priori zum Welt­meister aus­ge­rufen wurde und nach dem Aus­scheiden ziem­lich per­plex aus der Wäsche schaute, der­weil die nass­for­schen Wer­be­pla­kate des DFB („Dritte Plätze sind was für Männer“) ver­stohlen wieder abge­hängt wurden.

Viele Spie­le­rinnen waren danach trau­ma­ti­siert, doch der Gewinn der Euro­pa­meis­ter­schaft 2013 hat die Wunde halb­wegs geschlossen und zu den Favo­riten zählt das seitdem nur mar­ginal ver­än­derte Team auch diesmal.

Erste echte Prü­fung heute Abend: Nor­wegen

Klar gibt es Mann­schaften, die raf­fi­nierter spielen, die Fran­zö­sinnen etwa oder Titel­ver­tei­diger Japan. Die Taktik der ewigen Trai­nerin Silvia Neid (Co-Trai­nerin seit 1996, Chef­trai­nerin seit 2005) ist noch gesät­tigt vom Geist der Rib­beck- und Völler-Jahre im Män­ner­be­reich, da geht es vor allem um deut­sche Tugenden. Mann­schaft­liche Geschlos­sen­heit und indi­vi­du­elle Klasse sollten den­noch aus­rei­chen, um erneut um den Titel mit­zu­spielen.

Eine erste echte Prü­fung wartet heute Abend mit dem Spiel gegen Nor­wegen, einen lang­jäh­rigen Lieb­lings­gegner der deut­schen Elf. Anders als bei frü­heren Tur­nieren zählen die Nor­we­ge­rinnen zwar nicht mehr zum abso­luten Favo­ri­ten­kreis, sind aber immer noch in der Lage, jedem Gegner weh zu tun. Und die Abseits­falle beherr­schen sie, ganz bestimmt.