Der FC Liverpool steht zum zehnten Mal im Finale des besten europäischen Wettbewerbs. Nur drei Teams haben noch mehr zu bieten. Die Übersicht der erfolgreichsten Klubs der Champions-League-Geschichte.
Da es insgesamt sechs Teams gibt, die zwei Finalteilnahmen vorweisen können, haben wir uns mal exemplarisch ein paar rausgepickt. Zum Beispiel den HSV. Während die Hamburger 1980 in ihrem ersten Endspiel in der Königsklasse noch unterlagen, schlugen sie drei Jahre später Juventus Turin und fuhren ihren ersten und einzigen Triumph in diesem Wettbewerb ein. Immerhin: Der HSV hat damit mehr Champions-League-Finals als Bundesliga-Abstiege auf der Habenseite.
Der BVB teilt sich sowohl die Final-Bilanz, als auch den Final-Gegner beim ersten Titel mit dem HSV. Während die Dortmunder ihr erstes Finale 1997 gegen Juventus gewannen („Ricken. Lupfen. Jetzt.“), erwies sich im Deutsch-Deutschen Finale 2013 der FC Bayern als zu stark.
Die großen Triumphe der Mittel-Engländer liegen nun schon eine Weile zurück. Zwei Finalteilnahmen und gleichzeitig zwei Titel-Gewinne stehen bei ihnen zu Buche. 1980 besiegten sie in einer heute absurd anmutenden Final-Paarung den HSV. Allerdings ist Nottingham Forest, das aktuell in der zweiten Liga aktiv ist, bis heute der einzige europäische Klub, der öfter die Champions League als die nationale Meisterschaft gewinnen konnte.
Dreimal zogen die „Colchoneros“ bereits in ein Champions-League-Endspiel ein – keins davon konnten sie gewinnen. Nach dem ersten Final-Einzug 1974 mauerte Diego Simeone die Spanier 2014 und 2016 ins Endspiel, wo sie jeweils dem Stadtrivalen Real unterlagen. Rang zwölf in unserer Liste muss sich die Simeone-Truppe allerdings teilen. Und zwar mit…
…dem Team von Thomas Tuchel. Zwei Champions-League-Siege bei drei Finalteilnahmen stehen für die Blues zu Buche – eine sehenswerte Quote. Allerdings ist festzuhalten, dass sie damit nur eine Endspielteilnahme mehr als der HSV und nur drei mehr als der FC Karlsdorf haben.
Mit fünf Finalteilnahmen liegen die Mailänder auf dem zehnten Platz unseres Rankings. Drei mal gingen sie aus den Endspielen als Sieger hervor: 1964, 1965 und 2010. In letztgenanntem Jahr waren die Leitragenden die Bayern. Unter dem damaligen Trainer Jose Mourinho erwiesen sich die Mannen um Doppeltorschütze Diego Milito als zu abgezockt, gewannen 2:0 und verdarben Feierbiest Louis van Gaal ordentlich den Abend.
Ginge es um die wertvollsten Fußballklubs der Welt, wäre Machester United auf Platz vier. In einem Ranking der meisten überteuerten Flop-Transfers in den letzten Jahren sogar auf Platz eins. In unserem Ranking verhelfen fünf Finalteilnahmen, drei davon erfolgreich, den „Red Devils„ allerdings „nur„ zu einem geteilten zehnten Rang(-nick). Hehe.
Ihre erfolgreichste Phase erlebte die damalige Ajax-Mannschaft um Johann Cruyff in den Jahren 1969 bis 1973, als sie vier Europapokal-Finals innerhalb von fünf Jahren erreichte und den Wettbewerb drei mal gewann. Die letzte Finalteilnahme liegt mittlerweile ein paar Jahre zurück und datiert aus dem Jahre 1996, als die Amsterdamer Juventus Turin unterlagen.
Für den jüngeren Fußballfan vielleicht etwas überraschend, spielt auch Benfica Lissabon in unserer Liste eine gute Rolle. Das kommt vor allem durch die Erfolge in den Sechzigerjahren. Von den sieben Finalteilnahmen gingen allerdings fünf verloren.
Platz sechs in dieser Liste, Platz vier bei den meisten Champions-League Siegen und Platz eins bei den meisten Schulden im europäischen Fußball – herzlichen Glückwunsch! Bereits acht mal standen die Katalanen in einem Europapokal-Endspiel, stolze fünf mal gingen sie dabei als Sieger hervor. Ihre letzte Finalteilnahme und gleichzeitig auch ihr letzter internationaler Titel datiert aus dem Jahr 2015 – einem 3:1‑Erfolg über Juventus Turin im Berliner Olympiastadion.
Stolze neun Mal erreichten die Italiener bereits das Finale. Das Problem dabei: Gleich sieben mal gingen sie als Verlierer vom Platz. Ihr letztes Finale setzte die „alte Dame“ 2017 mit 1:4 gegen Real Madrid in den Sand.
Durch den Halbfinal-Erfolg über Villareal zogen die Reds in diesem Jahr in ihr zehntes Champions-League-Endspiel ein. Ihr letztes, 2019, gewannen sie mit 2:0 gegen Tottenham. Eine Statistik sollte dem Team von Jürgen Klopp allerdings die Schweißperlen ins Gesicht treiben: Durch ihren Finaleinzug in Pokal und Champions League bestreiten sie alle möglichen Pflichtspiele in dieser Saison. Das war bei Bayer Leverkusen im Jahr 2002 der Fall, die daraufhin beide Finals verloren und lediglich Vize-Meister wurden. Zehn Jahre später mussten die Bayern dran glauben, die 2012 ebenfalls alle Pflichtspiele bestritten und am Ende drei Mal den Kürzeren zogen.
Mit elf Finalteilnahmen und sieben Triumphen belegt der AC Milan den dritten Rang in unserer Liste. Bei der letzten Finalteilnahme 2007 gewann Milan gegen den FC Liverpool und nahm Revanche für die legendäre Schmach von Istanbul 2005. Beim AC damals unter anderem Andrea Pirlo, Clarence Seedorf und Kaka auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Hach, das waren noch Zeiten. Den dritten Platz teilen sich die Mailänder übrigens mit…
…dem deutschen Rekordmeister. Auch die Bayern stehen bei elf Finalteilnahmen, sechs davon erfolgreich. Der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 2020, der angesichts der Umstände – Lissabon, Geisterspiele, Turnier – allerdings schnell wieder in Vergessenheit geriet. In dieser Liste müssen die Münchner sich nur einem Kontrahenten geschlagen geben.
Und zwar DER Mannschaft dieses Wettbewerbs. 13 Siege bei 16 Finalteilnahmen reichen für den souveränen erste Platz in beiden Rankings. Gelingt den Spaniern heute Abend der Final-Einzug im Rückspiel gegen Manchester City, können sie ihre Führung sogar noch weiter ausbauen. Zudem bemerkenswert: Die letzte Final-Niederlage des Weißen Balletts liegt bereits über 40 Jahre zurück (1981).