In der Türkei können noch zwei Teams Meister werden, in Spanien noch vier Mannschaften absteigen. Und in Rumänien macht es ein Aufsteiger wie der FCK 1998.
Türkei:
Am Bosporus herrschen keine klassisch-türkischen Verhältnisse mehr: Bislang lieferten sich Galatasaray, Fenerbahce und Besiktas einen Dreikampf um die Meisterschaft. Mit einer unrühmlichen 0:1‑Heimniederlage verabschiedete sich Besiktas vergangenes Wochenende vorzeitig. Trotzdem scheinen im denkbar knappen Meisterschaftsfinale noch andere Kräfte zu wirken. Anders ist folgende Aktion des Genclerbirligi-Torhüters Ferhat Kaplan gegen Galatasaray am vergangenen Spieltag nicht zu erklären: Bei einem halb verhungerten Snejder-Schuss ging Kaplan mit der Beweglichkeit eines Seniorenballetts auf Ritalin nach unten, um dann, als er merkte, dass er trotzdem noch an den Ball kommt, reflexartig seinen schulmäßig gestreckten Arm wieder zurückzuziehen. Tor. „Da hätte er vielleicht etwas besser reagieren können“, kommentierte Genclerbirligi-Präsident Ilhan Cavcav die Szene. Galatasaray hat nun zwei Spieltage vor Schluss drei Punkte Vorsprung auf Fenerbahce, jedoch ein deutlich schlechteres Torverhältnis. Und den kommenden Spieltag müsste man erfinden, wenn es ihn nicht gäbe: Galatasaray spielt gegen den Dritten Besiktas, Fenerbahce gegen den Vierten Basaksehir. Auch ohne Kaplan ist die Messe in der Türkei noch nicht gelesen.
Moldawien:
Die wahren türkischen Verhältnisse hat dafür Moldawien parat: Dacia Chisinau, die Mannschaft, die „kein Statussymbol“ braucht (O‑Ton Mehmet Scholl) steht einen Spieltag vor Schluss mit 55 Punkten auf Platz 1. Derweil lauern mit jeweils 52 Punkten Vorjahresmeister Sheriff Tiraspol und Milsam Orhei im Saloon auf Fehler. Rauchende Colts garantiert.
Rumänien:
Und zum Abschluss: Pfälzische Verhältnisse in Rumänien. Dort schickt sich nämlich Aufsteiger ASA Targu-Mures an, Meister zu werden. Zwei Spieltage vor Schluss liegt die Mannschaft mit einem Punkt Vorsprung vor Serienmeister Steaua Bukarest. Mit dabei: Trainerfuchs Adrian „Otto“ Falub, Zaubermaus Claudiu „Ratinho“ Bumba und Sturmtank Dorin „Olaf“ Goga. Nach Rasgrad, Baryssau und Cluj können Messi, Ronaldo und Co. vielleicht in der kommenden Saison wieder einen neuen Suchbegriff in ihr swarovskiglitzerndes Smartphone tippen.