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Seite 2: Boykott im Hexenkessel

Glück­lich sollte Salvo mit seiner Ent­schei­dung aller­dings nicht werden. Denn neben finan­zi­ellen Sicher­heiten brachte Lim auch seinen Freund, den Spie­ler­be­rater Jorge Mendes mit. Als seine erste Ent­schei­dung von sport­li­cher Trag­weite wurde der beliebte Coach Pizzi durch Mendes-Klient Nuno Espí­rito Santo ersetzt. Nur ein Jahr später reichte Salvo gemeinsam mit Sport­di­rektor Rufete seinen Rück­tritt ein.

Sie hatten ver­sucht, Mar­seilles Gia­nelli Imbula zu ver­pflichten, nicht wis­send, dass dieser Transfer von vorn­herein zum Schei­tern ver­ur­teilt war, da Nuno und Mendes gleich­zeitig mit der Rücken­de­ckung von Lim an einem Transfer des Bra­si­lia­ners Rodrigo Caio arbei­teten. Da Caio den Medi­zin­check nicht bestand, kam keiner der Trans­fers zu Stande. Das Ergebnis dieser Aktion war ledig­lich ein großes Loch an sport­li­cher Kom­pe­tenz in der Füh­rungs­etage des Clubs.

Gel­lende Pfeif­kon­zerte

Und so nahm die fol­gende Seu­chen­saison ihren Lauf. Nuno wurde nach mäßigem Sai­son­start ent­lassen. Unter Nach­folger Gary Neville, der mit Investor Lim auch beim eng­li­schen Sechst­li­gisten Sal­ford City zusam­men­ar­beitet, ging es weiter bergab, so dass man einen Groß­teil der Saison gar in Abstiegs­ge­fahr schwebte. Auf dem Höhe­punkt einer Serie von zwölf sieg­losen Liga­spielen ver­suchten einige Fan­grup­pie­rungen im Winter eine Boy­kott­ak­tion, es wurde dazu auf­ge­rufen, das Team ein Heim­spiel lang vor leeren Rängen auf­laufen zu lassen. Der Verein reagierte mit der Ver­tei­lung von Frei­karten an Sport­ver­eine und Schulen.

Am Ende der Saison hatte man sich zwar in ruhi­geres Fahr­wasser gerettet, doch die Geduld der Fans, nicht nur mit Peter Lim, son­dern auch mit ihrem Team, war am Ende. An guten Tagen ist das Mestalla ein Hexen­kessel, eines der stim­mungs­vollsten Sta­dien in Spa­nien, unan­ge­nehm vor allem für Gegner und Schieds­richter. Doch wenn die Mann­schaften unter einem gel­lenden Pfeif­kon­zert ein­laufen, weiß man, dass heute kein guter Tag ist.

Ende einer Seu­chen­saison

Der Groß­teil der Spieler wurde bereits bei der Ver­le­sung der Auf­stel­lung aus­ge­pfiffen, als man am letzten Spieltag der Seu­chen­saison 2015/16 Real Sociedad emp­fing, doch richtig schlimm erwischte es Pablo Piatti. Der Argen­ti­nier hatte tat­säch­lich eine schwache Saison gespielt und stand vor einem Wechsel im Sommer. Kurz vor der Pause ver­letzte er sich im Lauf­duell und hum­pelte nach kurzer Unter­bre­chung vom Schau­platz seines wohl letzten Spiels für Valencia – unter den Pfiffen einiger Heim­fans. Piatti läuft mitt­ler­weile für Espanyol auf und hat mit 20 Scor­er­punkten weit mehr vor­zu­weisen als jeder ein­zelne Valencia-Akteur.

In Valencia hat sich der­weil nicht viel geän­dert, auch diese Saison tau­melte man weit­ge­hend am Rande eines Abstiegs­ranges ent­lang. Ein Dau­er­zu­stand? Nicht zwangs­läufig. Ange­sichts der her­vor­ra­genden Jugend­ar­beit und der starken Fan­basis sind die Grund­lagen eigent­lich gegeben, Valencia bald auch wieder auf euro­päi­scher Bühne bewun­dern zu dürfen. Vom Cham­pions-League-Finale oder einer Meis­ter­feier wird man so bald aller­dings nicht mehr träumen dürfen.