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Ort: Umklei­de­ka­bine des FC Neu­r­uhrort
Adresse: Ruhrstr. 150, 44869 Bochum
Region: Ruhr­ge­biet

Eines vorweg: Mein liebster Fuß­ballort ist geo­gra­phisch nicht so ein­deutig fest­zu­legen, wie es die obige Adress­an­gabe ver­muten lässt. Ange­geben ist dort zwar die Umklei­de­ka­bine des FC Neu­r­uhrort, meines Hei­mat­ver­eins, doch das ist nur stell­ver­tre­tend gemeint. Denn wenn man sich mit Fuß­ball­orten beschäf­tigt, kann es objektiv gesehen eigent­lich gar keinen schö­neren Ort geben als die Umklei­de­ka­bine des eigenen Ver­eins.

Und eigene Ver­eine mit eigenen Umklei­de­ka­binen gibt es in Deutsch­land eine ganze Menge. Was eine gute Nach­richt ist, ins­be­son­dere in Zeiten, in denen das Reisen etwas ein­ge­schränkt ist.

Typo­logie der Umklei­de­ka­binen

Und was für unter­schied­liche Kabinen es gibt: Win­zige Kabuffs, mit wack­ligen Bänken, Kron­korken auf dem Boden, die den kaputten Müll­eimer neben der Tür mehr oder weniger weit ver­fehlt haben und Spinn­weben in den Ecken, in denen das letzte Mal feucht durch­ge­wischt wurde, als die erste Mann­schaft noch höher spielte (Ende der Neun­ziger). Deut­lich gepflegter sind in der Regel die Kabinen, die zu einer Schul­sport­halle gehören, weil es hier einen (chro­nisch schlecht gelaunten) Haus­meister gibt, der regel­mäßig nach dem Rechten sieht. Und dann gibt es natür­lich noch die Ver­eine, deren Erste tat­säch­lich hoch spielt und die sich einen Neubau mit modernen Umkleiden direkt neben dem schi­cken Kunst­ra­sen­platz gegönnt haben.

Mein Hei­mat­verein ver­fügt zwar über einen sehr ordent­li­chen Kunst­ra­sen­platz, die Umklei­de­ka­binen fallen aber defi­nitiv in die zweite Kate­gorie, denn sie befinden sich im angren­zenden Schul­ge­bäude. Das führt dazu, dass die Wege zwi­schen Kabine und Platz ziem­lich lang sind. Was beson­ders ärger­lich ist, wenn kurz vor dem Anpfiff jemandem auf­fällt, dass mal wieder die Fahnen für die Schi­ri­as­sis­tenen fehlen und ein armer Teufel nochmal schnell in die Kabine flitzen muss. Nur um dann kurz darauf zurück­zu­kehren, weil er den Schlüssel für den Schrank ver­gessen hat, in dem sich die Fahnen befinden.

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Unzäh­lige Male habe auch ich diesen Weg mit kla­ckernden Stol­len­schuhen zurück­ge­legt. Das kurze Stück an der Straße ent­lang, über den an Spiel­tagen chro­nisch über­füllten Park­platz hinweg, ab auf den Platz. Sech­zehn Jahre meines Lebens habe ich mich in dieser Kabine umge­zogen. Habe meinen Jugend­trainer halb belus­tigt, halb beein­druckt dabei beob­achtet, wie er in einem Anflug para­no­ider Ner­vo­sität vor jeder Ansprache sämt­liche Fenster schloss, um ja nicht von Spionen des Geg­ners belauscht zu werden. (Der Erfolg gab ihm übri­gens recht: Unter ihm habe ich meine erste und bis heute ein­zige Meis­ter­schaft gefeiert.)

Die Jahre kamen und gingen, ich wurde vom Junioren- zum Senio­ren­spieler. Was blieb, war mein Stamm­platz. Nicht auf dem Kunst­rasen, da beklei­dete ich mit Aus­nahme des Tor­warts wäh­rend meiner Ama­teur­fuß­ball­kar­riere so ziem­lich jede Posi­tion. Nein, ich meine meinen Stamm­platz in der Kabine. Hinten rechts in der Ecke. Da, wo man gleich zwei Wände zum Anlehnen hat. Direkt neben der Hei­zung, auf der man an kalten Novem­ber­tagen seine Schuhe vor dem Spiel ein wenig anwärmen kann. (Dankt mir später für diesen Trick, das Gefühl am Fuß ist wirk­lich groß­artig.)

Über­troffen wird dieses Gefühl nur von dem, das sich ein­stellt, wenn man nach einem Heim­spiel, das man im besten Fall natür­lich gewonnen hat, unter der Dusche steht. Und zwar mit einem Bier!

Erst unter der Dusche ent­faltet das Bier sein volles Aroma

Bis es so weit ist, kann es aller­dings etwas dauern. Denn wer einen Heim­sieg voll­ständig aus­zu­kosten weiß, der sitzt erst einmal noch eine ganze Weile mit den Jungs zusammen. Bis zum Sprung unter die Brause kann gerne mal bis zu einer Stunde ver­gehen. Denn zunächst einmal wollen die zurück­lie­genden 90 Minuten fein­säu­ber­lich auf­ge­ar­beitet werden, wobei einem jeden aus­rei­chend Zeit ein­ge­räumt wird, sich aus­führ­lich über den ner­vigen Gegen­spieler („der ist mir ständig in die Hacken gelatscht!“) aus­zu­kotzen. Ver­schwitzt sitzt man neben­ein­ander, die Füße jetzt nicht mehr in vor­ge­wärmten Fuß­ball­schuhen, son­dern in Bade­lat­schen. Das erste Bier geht ziem­lich schnell runter, ist mehr Durst­lö­scher als Genuss­mittel.

Das ändert sich schlag­artig mit dem Gang unter die Dusche, bei dem der erfah­rene Kreis­li­ga­fuß­baller selbst­ver­ständ­lich von seinem Getränk begleitet wird. Hier ent­faltet das Bier plötz­lich sein volles Aroma. Und das ist sogar wis­sen­schaft­lich belegt! In einer Studie stellte der Har­vard-Medi­ziner Justin Holtzman fest, dass die hohe Luft­feuch­tig­keit und die Wärme unter der Dusche die Bier-Mole­küle in Schwin­gung ver­setzen und damit sämt­liche Aromen her­aus­kit­zeln.

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Nicht zu ver­wech­seln mit dem Dusch­bier: die Bier­du­sche. Letz­tere ist ein­fach nur trau­rige Ver­schwen­dung.

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Wohl­tuend auch, wie das Bier eis­kalt die Kehle hin­un­ter­fließt, wäh­rend das Wasser aus dem Dusch­kopf den Schweiß und die Schmerzen des Spiels heiß hin­fort­spült. Es kann eigent­lich nicht mehr lange dauern, bis auch diese heil­same Wir­kung des Dusch­biers wis­sen­schaft­lich nach­ge­wiesen wird. Zumal der sich an dieses Erlebnis anschlie­ßende ver­blei­bende Sonntag Harald Juhnkes Defi­ni­tion von Glück („keine Ter­mine und leicht einen sitzen“) im Ide­al­fall ziem­lich nahe kommt.

Viel­leicht denkt ihr ja (hof­fent­lich bald), wenn ihr nach einer schweiß­trei­benden Trai­nings­ein­heit in der Dezem­ber­kälte mit einem Bier unter der heißen Dusche in der Umklei­de­ka­bine eures Hei­mat­ver­eins steht, an diese Worte und sagt zu euch: Eigent­lich echt ganz schön hier!“