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Seite 2: Fehlende Balance beim BVB

Borussia Dort­mund: Spek­takel statt Domi­nanz

Her­thas aggres­sives Pres­sing legte einen Finger in Dort­munds wohl größte Wunde: Ihre Balance aus Offen­sive und Defen­sive passt aktuell nicht. Dort­mund kann enorm viel Offen­siv­ge­fahr ent­fa­chen, gerade durch die vor­stür­menden Außen­ver­tei­diger und die nach­rü­ckenden Mit­tel­feld­spieler.

Nach Ball­ver­lusten stehen sie aber oft sehr gestreckt: Die vor­deren Akteure ver­lieren den Kon­takt zur eigenen Abwehr, im Mit­tel­feld klafft ein großes Loch. Dies geschieht beson­ders dann, wenn Dort­mund den Ball nach der Eröff­nung ver­liert. Mat­thias Ginter lei­tete das Gegentor durch einen unnö­tigen Ball­ver­lust ein, Dort­mund kam nicht schnell genug hinter den Ball (11.). Letzt­lich waren es aber die Her­thaner, die mit uner­müd­li­chem Pres­sing in der Anfangs­phase den Fehler erzwangen.

Die feh­lende Balance auf Dort­munder Seite war vor allem für neu­trale Zuschauer ein Segen: Das Spiel lief von Straf­raum zu Straf­raum, beide Teams gönnten sich keine Atem­pause. Dort­mund fand trotz des starken Her­thaner Pres­sings immer mal wieder Zehner Shinji Kagawa zwi­schen den geg­ne­ri­schen Linien. Erst als dieser von Niklas Stark in Mann­de­ckung genommen wurde, ver­flachte das Spiel etwas.

Dort­mund drückt, Plat­ten­hardt trifft

Die zweite Halb­zeit war dra­ma­tisch, aber spie­le­risch nicht mehr ganz so hoch­klassig. Hertha ver­la­gerte die Defen­sive weiter in die eigene Hälfte, Dort­mund bekam dadurch mehr Spiel­an­teile. Sie lenkten das Spiel nun kon­se­quent auf die linke Seite. Dazu wech­selte Andre Schürrle aus dem Sturm­zen­trum nach Links­außen, auch Shinji Kagawa wich immer wieder auf den linken Flügel aus. Fast jeder Angriff lief über Dort­munds linke Seite. Pierre-Eme­rick Aub­ameyang gelang schließ­lich der Aus­gleich (55.), auch danach spielte sich die Partie in Her­thas Hälfte ab.

Just in die stärkste Dort­munder Drang­phase setzte Hertha einen Nacken­schlag: Mit­chell Weiser kam nach Konter am Straf­raum zu Fall, den fäl­ligen Frei­stoß ver­wan­delte Marvin Plat­ten­hardt (70.). In der Schluss­phase löste Dort­mund die eigene Abwehr­kette auf, warf alles nach vorne. Doch Hertha ver­tei­digte auf­op­fe­rungs­voll in einem 5−5−0 das eigene Tor.

Es war der viel­leicht stärkste Auf­tritt der Hertha in dieser Saison. Auf­op­fe­rungs­voll kämpften sie bis zum Schluss – mit allen fairen und unfairen Mit­teln.