Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Da hat dein Verein 104 Jahre auf seine erste Meis­ter­schaft gewartet, feiert nur zwölf Monate später gleich die zweite – und du darfst nicht dabei sein. Dieses Sze­nario drohte den Anhän­gern des FK Bodø/​Glimt, denn sie mussten damit rechnen, dass Nor­wegen vor dem am Sonntag aus­ge­tra­genen letzten Spieltag der Eli­te­se­rien neue Corona-Beschrän­kungen beschließen würde, zum Bei­spiel einen Zuschau­er­aus­schluss. Was konnte man da nur tun? Acht Fans aus Bodø kamen auf eine ganz eigene Lösung: Sie baten den Trainer des Geg­ners um Hilfe.

Dazu muss man zunächst wissen, dass Bodø/​Glimt im letzten Spiel aus­wärts antreten musste, und zwar bei Mjøn­dalen IF. Dieser Klub aus dem Süden des Landes ist dafür bekannt, dass ein Wohn­block direkt an sein Sta­dion grenzt und dass man von den Apart­ments dort einen per­fekten Blick aufs Spiel­feld hat. Eine dieser Woh­nungen, so wussten Bodøs Fans, gehört Vegard Hansen, dem Coach von Mjøn­dalen. Also fragten sie ein­fach mal nach, ob sie im Fall der Fälle von Han­sens Balkon aus dieses ent­schei­dende Spiel sehen könnten. Schließ­lich brauchte ihr Team einen Punkt, um die Meis­ter­schaft zu ver­tei­digen.

Hör­bare Ver­zweif­lung

Nun muss man zwei­tens wissen, dass diese Partie auch für die Braun­hemden“, so nennt man in Nor­wegen Mjøn­da­lens Spieler, von großer Bedeu­tung war. Das Team belegte den 16. und damit letzten Rang, konnte aber mit einem Sieg über den Favo­riten noch auf den Rele­ga­ti­ons­platz 14 springen. Was also sagte Hansen den acht geg­ne­ri­schen Anhän­gern, die sich da so dreist selbst bei ihm ein­laden wollten? Na ja, er sagte: Kein Pro­blem.“

Als die nor­we­gi­sche Zei­tung Dag­bladet“ den 52-jäh­rigen Trainer später fragte, wieso er einen Haufen ihm völlig unbe­kannter Fans in seine Woh­nung lassen wollte, die dazu noch den Gegner anfeuern würden, erklärte Hansen: Ich wurde von einem Typen kon­tak­tiert, der letztes Jahr schon die Meis­ter­feier seiner Mann­schaft ver­passt hat. Man konnte deut­lich hören, wie ver­zwei­felt er war. Es waren noch keine Beschrän­kungen beschlossen worden, aber er bat mich darum, für alle Fälle die Woh­nung nutzen zu können. Und ich hatte nichts dagegen.“