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Seite 2: „Magath? Der Mann hat Humor!“

Wel­cher Trainer hat Sie in Ihrer Pro­fi­zeit mit seinen Anspra­chen begeis­tert?
(über­legt) Hm, das ist mitt­ler­weile über fünf­zehn Jahre her, damals war vieles anders. Heut­zu­tage sind sowohl die Trainer als auch die Spieler offener, sie kom­mu­ni­zieren inten­siver mit­ein­ander als früher. Die Jungs sind ein­fach anders sozia­li­siert worden, sie wissen, wie man mit den Medien umgeht und ver­meiden jeg­liche Fett­näpf­chen. Früher gab es außerdem selten Momente, in denen ein Spieler zu seinem Trainer ging und kri­tisch nach­fragte.

Fällt Ihnen wirk­lich kein Name ein?
Doch, Felix Magath. Mit ihm habe ich auch außer­halb des Platzes sehr, sehr gute Gespräche geführt. Ein span­nender Mensch.

Sie zer­stören gerade Felix Magaths Image!
(lacht) Auch dem Platz war er immer sehr eigen, seine Trai­nings­me­thoden waren nicht immer lustig. Aber im Anschluss konnte ich mich stets wun­derbar mit ihm unter­halten. Ich erin­nere mich an ein Trai­nings­lager mit Werder Bremen, Ende der Neun­ziger, wir sind damals über eine Stunde spa­zieren gegangen und haben uns über Gott und die Welt unter­halten. Ein offenes und unheim­lich inter­es­santes Gespräch.

Felix Magath wird oft als unnahbar beschrieben.
Wenn man offen auf ihn zugeht, sich auf seine Art ein­lässt und normal mit ihm spricht, dann kann man wun­der­bare Momente erleben. Glauben Sie mir, Felix Magath ist kein Monster. Man kann mit ihm eine Menge Spaß haben, der Mann hat Humor.

Tau­schen Sie sich gele­gent­lich aus?
Nein. Wir haben uns nach meiner Spie­ler­kar­riere einige Male getroffen. Leider habe ich ihn lange nicht mehr gesehen. Es wäre schön, wenn ich ihn mal wieder treffen könnte.
 
Felix Magath war bei Werder Bremen Ihr Trainer, Viktor Skripnik Ihr Mit­spieler. Haben Sie ihm eigent­lich schon zu seiner Beför­de­rung beglück­wünscht?
Nein, ich habe ja noch nicht mal seine Tele­fon­nummer! Ich werde das aber auf jeden Fall nach­holen, wenn ich das nächste Mal in Bremen bin. Viktor ist ein feiner Mensch. Ich wün­sche ihm das Beste. Das kann er übri­gens gut gebrau­chen, schließ­lich hat er – wie ich – eine extrem schwie­rige Auf­gabe vor der Brust.

Was ver­bindet Sie noch mit Werder?
Eine Menge. Nachdem ich in Regens­burg unter­schrieben hatte, mel­deten sich viele ehe­ma­lige Kol­legen bei mir. Ich habe den Ein­druck, die freuen sich mit mir – und zwar auf­richtig. Das ist echt beein­dru­ckend, zumal inzwi­schen 16 Jahre ver­gangen sind. Offen­sicht­lich ist da etwas hängen geblieben, das finde ich natür­lich schön.

Sie haben auch mit dem jet­zigen Auf­sichts­rats­chef Marco Bode sowie Co-Trainer Thorsten Frings zusam­men­ge­spielt, wurden 1999 gemeinsam DFB-Pokal-Sieger. Spüren Sie – trotz der Nie­der­lage gegen Frank­furt – eine Auf­bruch­stim­mung in Bremen?
Obwohl ich das alles nur aus der Ent­fer­nung beob­achte, kann ich sagen: Ja, da tut sich was. Nichts­des­to­trotz ist es für Werder eine ganz, ganz harte Saison.

Was meinen Sie, schafft Werder den Klas­sen­er­halt?
Das kann ich nicht beant­worten. Ich bin, wie gesagt, weit weg. Nur weil ich drei, vier Ver­ant­wort­liche kenne, heißt das noch lange nicht, dass ich den Durch­blick habe. Selbst­ver­ständ­lich hoffe ich, dass Werder drin bleibt, keine Frage. Ein Abstieg wäre unheim­lich bitter.

Spre­chen Sie gele­gent­lich mit Marco Bode?
Ja, wir haben noch Kon­takt. Zuletzt getroffen haben wir uns im Sommer. Es ist immer wieder lustig, wie schnell man auf die alten Themen kommt, wenn man mit ehe­ma­ligen Weg­ge­fährten spricht. Man ist sofort auf einer Ebene und quatscht über all die gemein­samen Erin­ne­rungen. Ich schätze das sehr.

Was würden Sie Marco Bode ant­worten, wenn er Sie nach der lau­fenden Runde fragen würde, ob Sie Teil des Werder-Teams sein wollen?
(über­legt) Okay: Marco, du kennst ja den Betrag, den ich for­dere und weißt, wir können uns über alles unter­halten. Im Ernst: Wir sind Profis und das Busi­ness ist knall­hart. Meine Kraft gilt jetzt allein Jahn Regens­burg.