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Seite 2: „Ich habe eine Wut auf Leipzig“

Nicht immer gehen Red Bulls Rochade-Pläne so sauber auf. Statt Ber­nardo (Sohn des gleich­na­migen Bayern-Flops) hätte eigent­lich Martin Hin­ter­egger von Salz­burg nach Leipzig beför­dert werden sollen. Doch der wei­gerte sich – und brachte RB-Zam­pano Ralf Rang­nick, einst so eine Art inter­na­tio­naler Sport­chef in Salz­burg und Leipzig, mit seiner Wider­bors­tig­keit auf die Palme. Hinti“ ist seither Per­sona non grata im Red-Bull-Reich. Kurz vor Trans­fer­schluss lan­dete er in Augs­burg. Nicht ohne seiner Abnei­gung gegen­über RB Leipzig medial Luft zu machen: Ich habe auch eine Wut auf Leipzig. Die Art und Weise, wie Leipzig Salz­burg kaputt macht, ist nicht schön anzu­schauen.“

Salz­burg-Coach Garcia bleibt der­weil allein mit seiner Wut. Schon sein Vor­vor­gänger Adi Hütter (heute Young Boys Bern) hatte den Klub nach dem Gewinn des öster­rei­chi­schen Dou­bles 2015 ent­nervt ver­lassen, weil er nicht seine besten Spieler her­geben wollte. Red Bull instal­lierte dar­aufhin den Schwaben Peter Zeidler. Der lang­jäh­rige Jugend­trainer, den Rang­nick schon seit den 80er-Jahren aus gemein­samen Zeiten in Stutt­gart kennt, war pfle­ge­leichter. Zeidler akzep­tierte Salz­burgs Status als Durch­gangs­sta­tion klaglos – und durfte zum Dank nach fünf­ein­halb Monaten wegen Erfolg­lo­sig­keit den Hut nehmen. 

Die Kon­kur­renz reagiert gereizt

Früher waren Salz­burgs Top­stars wie Sadio Mané (zum FC Sout­hampton), Alan (Guang­zhou Ever­g­rande) oder Kevin Kampl (BVB) in aller Herren Länder gewech­selt. Dass sie neu­er­dings nach Leipzig dele­giert“ werden, wie Sze­ne­kenner hinter vor­ge­hal­tener Hand tuscheln, hat eine ganz andere Qua­lität. Die Kon­kur­renz reagiert gereizt auf dieses Geschäfts­ge­baren. Glad­bach-Manager Max Eberl etwa schimpfte bei focus​.de: Das Geschiebe von Spie­lern von Salz­burg nach Leipzig und von Leipzig nach Salz­burg hat für mich einen faden Bei­geschmack, weil sie im Grunde zwei Kader haben.“

Selbst Bayern-Boss Karl-Heinz Rum­me­nigge, kaum als Kapi­ta­lismus-Kri­tiker bekannt, hat die Bullen“ im Visier: Das Thema RB Leipzig, die ganze Dis­kus­sion, kann man relativ schnell zu den Akten legen – wenn man Finan­cial Fair­play als Lizen­zie­rung bitte auch in der Bun­des­liga ein­führt“, pol­terte der Ex-Stürmer schon vor zwei Jahren in Sport Bild. Dann darf der Herr Mate­schitz per anno maximal 15 Mil­lionen pro Jahr inves­tieren – oder 45 Mil­lionen für drei Jahre.“ In Wahr­heit dürfte Red-Bull-Patri­arch Didi Mate­schitz in Leipzig viel mehr Geld locker machen. Allein die Ablöse für Keita betrug 15 Mil­lionen.

Mate­schitz ver­folgt wirt­schaft­liche Ziele

Mate­schitz sind die Gefühls­du­se­leien von Fuß­ball­fans und ‑funk­tio­nären eher fremd. Der 72-jäh­rige Self­made-Mil­li­ardär und ehe­ma­lige Aus­dauer-Athlet ver­folgt mit seinem Enga­ge­ment eher wirt­schaft­liche Ziele – diese aber mit Beharr­lich­keit: Bereits vor sechs Jahren zeigte Mate­schitz auf, wohin die Reise seines Fuß­ball-Impe­riums, zu dem auch Filialen in New York und Bra­si­lien gehören, gehen würde: Wir wollen mit dem stärksten Team Leipzig in der deut­schen Bun­des­liga spielen und in Öster­reich mit einem Quasi-U-21-Team mit mög­lichst hohem Anteil an Spie­lern aus unseren Aka­de­mien.“

Für RB Leipzig ist Ber­nardo ver­mut­lich nicht die letzte Lie­fe­rung aus Salz­burg.