Über 1000 Fangruppen sprechen sich für den Erhalt der 50+1‑Regel aus. Der DFB stellt eine Einigung beim Thema Fanutensilien in Aussicht. Und Mönchengladbach nimmt Abschied von einem Fan-Urgestein.
Die Fanproteste gegen die Montagsspiele in der Bundesliga gehen weiter. Auch am vergangenen Montag boykottierten Fangruppen auf beiden Seiten das Spiel zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Köln.
Die Ultragruppen von Werder Bremen hatten im Vorfeld erklärt, dem Spiel fernbleiben zu wollen. Die Gruppe „Infamous Youth“ schrieb, man wolle ein Bundesligaspiel an einem Montag nicht zur Normalität werden lassen. Es müsse damit gerechnet werden, „dass Pläne bestehen, den Montag in Zukunft zu einem allwöchentlichen Spieltermin zu machen bzw. die Zerstückelung des Bundesligaspieltags im Allgemeinen weiter voran zu treiben“.
Deutlich sichtbare Lücke in der Ostkurve. #Werder #svwkoe pic.twitter.com/tCZaIQ1j7N
— Daniel Cottäus (@DanielCottaeus) 12. März 2018Auch die „Südkurve 1. FC Köln“, ein Zusammenschluss verschiedener Ultragruppen und Fanclubs, teilte mit, das Spiel in Bremen nicht zu besuchen. „Die Anstoßzeiten können nicht weiter dem Profitstreben von Vereinen, Verbänden und TV-Sendern zum Opfer fallen und müssen auch im Sinne von uns Fans gestaltet werden, die ihre Mannschaft im Stadion unterstützen wollen“, heißt es in der Erklärung.
„Lott jonn, Walli“
In vermutlich jedem Verein gibt es eine gute Seele. Jemand, zu dem die Jüngeren respektvoll aufschauen und den Geschichten aus längst vergangenen Tagen lauschen. So jemand muss Waltraud Hamraths, die von allen „Walli“ genannt wurde, in Mönchengladbach gewesen sein. Sie starb vergangene Woche im Alter von 83 Jahren.
Der „FPMG Supporters Club“ schrieb in einem Nachruf: „Jeder hat sie gekannt und geliebt. Sie verkörperte Borussia Mönchengladbach wie kaum jemand sonst. Sie hat alles mitgemacht.“ Die Ultragruppe „Sottocultura“ beschrieb auch die Standpauken, „die man sich nach Taten in jugendlichem Leichtsinn bei ihr abholen durfte“. Damit sei sie der „Inbegriff und die Speerspitze der viel beschworenen Selbstregulierung innerhalb der Szene“ gewesen.
Beim Auswärtsspiel in Leverkusen gedachte ihr der Gästeblock. Am Zaun war ein Bild von „Walli“ zu sehen, daneben stand „Lott jonn, Walli“, eine Abschiedsformel im Rheinland.