Nach dem DFB-Pokalfinale und der USA-Reise der Nationalelf ist nun endgültig Sommerpause. Doch wenn der Ball ruht, geht es auf dem Spieler- und Trainermarkt besonders heiß her. Wir haben die wichtigsten Transferereignisse der letzten Woche zusammengefasst.
Die Top-Transfers der Woche
Radamel Falcao ist nicht erst seit diesem Sommer einer der gefragtesten Stürmer Europas. Bereits im vergangenen Jahr zeigten zahlreiche Top-Klubs ihr Interesse am Angreifer von Atlético Madrid. Dass am Ende jedoch die AS Monaco das Rennen machen würde, war bei Mitbewerbern wie dem FC Chelsea, Real Madrid oder Manchester City zumindest aus sportlicher Sicht eine Überraschung. Denn die Monegassen schafften nach zwei Jahren in Frankreichs Zweitklassigkeit erst in der abgelaufenen Saison den Aufstieg. Für rund 14 Millionen Euro Jahresgehalt scheint der Kolumbianer allerdings bereit zu sein, auf einen internationalen Wettbewerb zu verzichten. Atlético Madrid wird der Abgang seines Superstars mit 50 Milionen Euro versüßt.
Nicht minder begehrt war Brasiliens Supertalent Neymar. Hatte sich der erst 21-Jährige in den Jahren zuvor noch gegen einen frühzeitigen Wechsel nach Europa entschieden, schien nun ein Jahr im Vorfeld der Heim-WM der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein. Nachdem der FC Bayern die Verpflichtung von Pep Guardiola als Trainer bekannt gab, galt Neymar lange Zeit als Wunschkandidat des Katalanen. Doch die Bayern entschieden sich gegen Neymar und für Mario Götze. Letztendlich sicherte sich der FC Barcelona, der bereits seit Jahren das größte Interesse zeigte, die Dienste des technisch versierten Angreifers. Die Verpflichtung soll sogar offiziell vom argentinischen Superstar Lionel Messi abgesegnet worden sein. Wie viel die Spanier an den FC Santos überwiesen haben, wurde bislang nicht bekannt. Die Spekulationen bewegen sich zwischen 25 und 50 Millionen Euro.
Die Top-Gerüchte der Woche
Nachdem Real Madrid bereits im Wettbieten um Falcao und Neymar den Kürzeren zog, soll nun mit der Verpflichtung von Gareth Bale ein Ausrufezeichen gesetzt werden. Der Waliser von Tottenham Hotspur ist der aktuelle Shootingstar der Premier League und soll nach Informationen der „Sunday Times“ ganz oben auf der Priorätenliste von Real-Präsident Florentino Perez stehen. Dieser sei bereit, eine Rekordablösesumme in Höhe von 100 Millionen Euro zu zahlen. Auch Luis Suarez vom FC Liverpool ist nach Angaben der britischen Zeitung in den Fokus der Königlichen gerückt. Für ihn soll den Reds ein Schmerzensgeld von 45 Millionen geboten werden.
Es war das Highlight bei der 3:4‑Niederlage im Freizeitkick der Deutschen Nationalmannschaft gegen die USA. Mitte der zweiten Hälfte verlas Kommentator Bela Rethy eine Exklusivmeldung der „Bild“, die von einem bevorstehenden Wechsel von Mario Gomez zum SSC Neapel berichtete. Das Boulevard-Blatt beruft sich dabei auf einen Ohrenzeugenbericht aus der Umkleide-Kabine des FC Bayern beim Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart. Dort soll sich Gomez mit der Ankündigung bald Italienisch lernen zu müssen, bereits von seinen Mitspielern verabschiedet haben. Der Nationalstürmer hatte nach einer längeren Verletzungspause seinen Stammplatz an Mario Mandzukic verloren und konnte in der abgelaufenen Saison nur in der Rolle des Jokers oder Back-Ups glänzen. Er soll seinem vermeintlichen neuen Arbeitgeber, dem SSC Neapel, 20 Millionen Euro Ablöse wert sein und dort den abwanderungswilligen Edison Cavani ersetzen.
Der Trainer-Transfer der Woche
José Mourinhos Wechsel zum FC Chelsea ist spätestens seit dem Ausscheiden des Portugiesen mit Real Madrid im Champions-League-Halbfinale das schlecht gehütetste Geheimnis im europäischen Fußballzirkus. Heute gaben die Blues die Rückkehr von „The Special One“ auch offiziell bekannt. Mourinho, der den FC Chelsea bereits von 2004 bis 2007 trainierte, unterzeichnete einen Kontrakt über vier Jahre, in denen er laut Berichten der „Sun“ umgerechnet insgesamt 47 Millionen Euro verdienen soll.
Das Trainer-Gerücht der Woche
Mike Büskens wird nach Informationen der „Rheinischen Post“ der Nachfolger des entlassenen Norbert Meier bei Fortuna Düsseldorf. Büskens ist gebürtiger Düsseldorfer und ein Eigengewächs der Fortuna. Neben den 95ern buhlten auch der 1.FC Köln und der FC Ingolstadt um Dienste des Eurofighters von 1997. Der 45-Jährige, der im Februar von der SpVgg Greuther Fürth beurlaubt worden war, hatte sämtliche Offerten bis ins Detail prüfen wollen und sich eine längere Bedenkzeit erbeten. Nachdem er am Wochenende den Kölnern eine Absage erteilt hatte, scheint nun die Wahl auf die alte Liebe gefallen zu sein.
Der Bilderbuch-Transfer
Binnen weniger Minuten vermeldete der BVB am vergangenen Dienstag einen Personaltausch im Defensivbereich. Felipe Santana wechselt zum Erzrivalen aus Gelsenkirchen und wird ersetzt von Werder Bremens Sokratis Papastathopoulos, für den die Dortmunder zwischen acht und zehn Millionen auf den Tisch gelegt haben sollen. Der griechische Nationalspieler hatte zuvor bereits Einigkeit mit Bayer 04 Leverkusen über einen Wechsel erzielt, entschied sich aber im letzten Moment für die Offerte des Champions-League-Finalisten.
Das Schnäppchen der Woche
Borussia Mönchengladbach hat sich im Rahmen eines Ausleihgeschäfts für zwei Jahre die Dienste von Christoph Kramer gesichert. Kramer steht noch bis 2017 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag und gilt als großes Talent auf der Sechser-Position. Insbesondere Europa-League-Finalist Benfica Lissabon und Inter Mailand hatten sich intensiv um eine Verpflichtung des 22-Jährigen bemüht, der in den letzten beiden Jahren beim VfL Bochum in der Zweiten Liga für Aufsehen sorgte.
Die Neverending-Stories
Was haben wir nicht alles schon über einen möglichgen Wechsel von Robert Lewandowski zum FC Bayern gelesen. Von Lothar Matthäus angebotener Wette bis hin zu Jupp Heynckes etwas zu euphorischem Versprecher nach dem gewonnenen Champions-League-Finale – eigentlich scheint alles klar zu sein. Das behauptete in der letzte Woche auch Lewandowski-Berater Cezary Kucharski im polnischen Fernsehen, als er den Wechsel lediglich als eine Frage von Wochen abtat. Beim BVB bleibt man aber weiterhin kampfeslustig und wähnt sich in der besseren Ausgangslage.
Im Fall von Kevin de Bruyne ist die Lage ähnlich kompliziert und wieder ist der BVB beteiligt. Nachdem das Ausleihgeschäft zwischen dem FC Chelsea und Werder Bremen ausgelaufen ist, buhlt neben dem BVB auch Bayer Leverkusen um das Top-Talent. Während die Leverkusener sich aufgrund von Chelseas Interesse an André Schürrle im Vorteil wähnen, betonen die Dortmunder, dass de Bruyne lieber für den BVB auflaufen würde. Beinahe täglich scheint das Pendel in eine andere Richtung auzuschlagen. Ein Ende des Transferpokers ist auch hier lange nicht in Sicht.