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Im Pro­fi­fuß­ball zählt nur das Ergebnis. Gleich­zeitig ist das Ergebnis in nicht gerade wenigen Fällen eine Fake News, wie unser aller Lieb­lings-Prä­si­dent Donald Trump sagen würde. Wie häufig pas­siert es schon, dass ein Ergebnis akkurat das Geschehen auf dem Platz wie­der­gibt? Nicht selten greift man als Schrei­ber­ling zu den alt­be­kannten Phrasen à la Der Sieg fiel um ein Tor zu hoch aus“ oder Ver­dient war der Sieg nicht“.

Wenn nun also ein heute gebo­rener Glad­ba­cher oder Lever­ku­sener Fan in zwanzig Jahre in die Geschichts­bü­cher schaut und das 1:5 vom ver­gan­genen Samstag sieht – er wird einen fal­schen Ein­druck von dieser Partie haben. Denn das Ergebnis spie­gelte kaum den Spiel­ver­lauf wieder.

Glad­bach domi­niert die erste Halb­zeit

Nach der Partie gab Dieter Hecking zu Pro­to­koll, die ersten 45 Minuten waren Glad­bachs stärkste Halb­zeit in dieser Saison. Ganz Unrecht hatte er nicht. Glad­bach domi­nierte die erste Halb­zeit und spielte sich zahl­reiche Chancen heraus. 

Hecking ver­traute wie immer auf das klas­si­sche 4−4−2. Lars Stindl und Raf­fael agierten gewohnt beweg­lich und ließen sich häufig fallen. Sie boten sich im Spiel­aufbau an und halfen beim klas­si­schen Glad­ba­cher Klatsch-und-Pass: Die Ver­tei­diger spielten den Pass zu den zurück­fal­lenden Raf­fael oder Stindl, diese ließen ihn ins Mit­tel­feld klat­schen und suchten die Tiefe.

Lever­kusen bekam in der ersten Halb­zeit nur unzu­rei­chend Zugriff auf das Glad­ba­cher Spiel. Heiko Herr­lich schickte seine Mann­schaft eben­falls im 4−4−2 auf das Feld. Lever­kusen inter­pre­tierte diese For­ma­tion jedoch pas­siver. Sie fokus­sierten sich eher auf schnelle Konter. Doch gegen Glad­bachs gute Ball­zir­ku­la­tion lief ihr Mit­tel­feld­pres­sing ins Leere, meist liefen sie nur hin­terher. 

Schlüs­sel­ak­teur Zakaria

Auf­fällig war vor allem Glad­bachs beweg­liche Dop­pel­sechs. Trotz Chris­toph Kra­mers Abwe­sen­heit kon­trol­lierte Glad­bach aus dem zen­tralen Mit­tel­feld das Spiel. Der 18jährige Mickaël Cui­sance agierte etwas höher und suchte die Kom­bi­na­tionen mit Stindl und Raf­fael, wäh­rend der 20-Jäh­rige Denis Zakaria das Spiel aus der Tiefe gestal­tete.

Gerade Zakaria ragt in dieser Saison aus dem Glad­ba­cher Spiel heraus. Sein sau­beres Pass­spiel hilft dem Team, Pres­sing­si­tua­tionen auf­zu­lösen. Der Schweizer hat die zweit­höchste Pass­quote der gesamten Liga (92,7%), nur Niklas Süle bringt einen höheren Anteil seiner Pässe zum Mit­spieler (95,1%). Auch bei seinen – durchaus ris­kanten – Dribb­lings über­zeugt Zakaria, schafft somit Raum für sich und seine Kol­legen.