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Wenn Fans sich bei der Ehre gepackt fühlen

Fans und Ele­fanten ver­gessen nie, sagt der Volks­mund. Und wie ein Ele­fan­ten­bulle seinem Kon­kur­renten noch nach lange Zeit grimmt, wenn der die ange­traute Kuh zärt­lich ange­rüs­selt haben soll, so sinnen auch Fuß­ball­fans noch Jahre später nach Sühne für erlit­tene Schmach. Eine beson­ders bizarre Form der sizi­lia­ni­schen Blut­rache war kürz­lich in der Wat­ten­scheider Lohr­heide zu bewun­dern, bei einem ganz nor­malen Punkt­spiel der Regio­nal­liga Nord gegen Hol­stein Kiel. Stürmten doch vor Spiel­be­ginn allerlei grim­mige junge Männer, die durch ein­schlä­gige Schals als Anhänger des VfL Bochum iden­ti­fi­ziert werden konnten, in den Gäs­te­block und begannen, wahllos auf die Hol­steiner ein­zu­schlagen. Bilanz: Vier ver­letzte Kieler, außerdem meh­rere sti­bitzte Fah­nen­stangen. Ein zunächst rät­sel­hafter Auf­tritt, der jedoch kurze Zeit später durch eine Ring- und Schlei­er­fahn­dung der ört­li­chen Wacht­meister auf­ge­klärt werden konnte. Da näm­lich gaben drei mit Kieler Fahnen im Gepäck ertappte Bochumer zu Pro­to­koll, eine Ange­le­gen­heit aus dem Vor­jahr gerächt zu haben: Damals hätten dreiste Hol­steiner ihnen am Rande eines Pokal­spiels eine ihrer wich­tigsten Fahnen gestohlen. Diese Scharte sei nun mit dem Über­fall aus­ge­wetzt. Ein Vor­fall, der hübsch illus­triert, dass der einst­mals sehr beliebte Sport des Fah­nen­klaus nach wie vor aus­geübt wird. Ande­rer­seits, wenn das Schule macht, sollten sich zukünftig auch Rentner nicht mehr sicher fühlen, wenn sie sich auf der Haupt­tri­büne nie­der­lassen. Prompt kommt näm­lich ein anderer Pen­sionär und klaut das Sitz­kissen. Das ist für damals, 1951.“ Was damals war, weiß keiner, Haupt­sache, die Ehre ist wieder her­ge­stellt.